Wir schreiben das Jahr 2017 n. Chr. Ganz Hamburg ist von Bullen besetzt. Ganz Hamburg? Nein! Einige Camps unbeugsamer Demonstranten hoeren nicht auf dieser Uebermacht Widerstand zu leisten... Eins dieser Camps, das Wendland Altmark Barrio, befindet sich seit gestern an der St. Johannis Kirche an der Max-Brauer-Allee. Der Pfarrer und einige Mitglieder der Kirchengemeinde haben sich bis jetzt sehr solidarisch gezeigt. Inzwischen stehen etwa 30 Zelte, ein grosses Versammlungszelt und ein Sonnensegel. Das Camp besteht derzeit aus ca. 100 Leuten (Stand 12 Uhr), Tendenz steigend.
Der Treck aus dem Wendland stellt Infrastuktur und versorgt das Camp mit Wasser und einem Infopoint.
Auch viele Anwohner*innen haben Solidaritaet gezeigt, bringen Verpflegung und bieten anderweitig Unterstuetzung an, wie z.B. die Moeglichkeit, Duschen und Toiletten zu nutzen. Diese fehlen dem Camp aktuell noch, mindestens Klos sollen aber noch aufgebaut werden.
Weil das Gelaende Eigentum der Kirche ist, hat die Polizei kein Recht diesen Platz zu raeumen und macht bisher auch keine Anstalten dies zu tun. Seitens der Kirchengemeinde wurde uns versichert, dass sich Menschen in die Kirche zurueckziehen koennen, sollte es wirklich zu Aktionen der Polzei gegen das Camp kommen.
All das traegt auch dazu bei, dass die Stimmung im Camp gerade gut ist.
Uns wurde von vielen, die jetzt angereist sind berichtet, dass mensch von ausserhalb leicht dem Eindruck unterliegt, in Hamburg saehe es total duester aus fuer uns und die Moeglichkeit diesem Gipfel irgendwas entgegenzusetzen. Dem wollen wir entschieden widersprechen. Dieses Ohnmachtsgefuehl ist einer der erwuenschten Effekte des massiven Polizeiaufgebots und des Ausnahmezustands der de facto herrscht. Wir rufen weiterhin dazu auf, nach Hamburg zu kommen und sich nicht einschuechtern zu lassen.
Es gibt mittlerweile diverse Schlafmoeglichkeiten, die auch mehr Leute beherbergen koennen und viel Unterstuetzung seitens der Hamburger Nachbar*Innen in den Vierteln.
Wenn wir zusammenkommen, koennen wir gemeinsam handeln, Verbindungen knuepfen, die uns staerken und uns um das kuemmern, was wir brauchen. Die Raeume schaffen, die wir wollen. Wenn wir vorher schon abbrechen und zuhause beiben, ist das sowohl ein Raumgewinn fuer den Polizist in unserem Kopf, als auch fuer den Sicherheits- und Kontrollapparat auf der Strasse, also ein Raumgewinn fuer die Welt der G20.
Kommt nach Hamburg! Schlafplaetze gibt es bei uns im Barrio, im Schauspielhaus, in der Hafenstrasse, dem Volkspark und anderswo.
Oder hier: https://twitter.com/Schlaflos_in_HH
Es sieht hier überhaupt nicht düster aus!
Es sieht hier überhaupt nicht düster aus, im Gegenteil! Wir werden stündlich mehr, überall hängen schon ein beachtliche Menge an entschlossenden Leuten rum! Wir haben mittlerweile einen richtig grossen Block Franzosen, einen Haufen Spanier, Holländer, Italiener und viele viele Genossen aus allen Ecken Deutschlands! Die Züge und Busse rollen mittlerweile von allen Seiten auf Hamburg zu! Es wird immer geiler! Das einzige Problem, vor den Späti's stehen mittlerweil so unendlich viele Leute das man 15 Minuten auf sein Bier warten muss! Da kann man denn aber gut die Fremdsprachenkenntnisse auffrischen!
Habt keine Sorge vor der Bullenarmee, der stetzen wir unsere Solidarität, Entschlossenheit und Kreativität entgegen! Im Gegenteil, vor allem das USK aus Bayern wirkte gestern schon richtig angepisst! Schlaftplätze, Essen und Infrastruktur, für alles ist mehr als genug gesorgt! Lasst euch nicht abschrecken, kommt nach Hamburg!
Das einzige Problem..Versteh ich nicht!
Wieso kauft ihr euer Bier im Späti und nicht im Supermarkt?16Uhr..da haben doch noch alle Läden offen?!
vong gefühligkeit her.
da provinzler keine spätis haben gehört das halt zum flair der klassenfahrt in die grosse weite welt.
pizzarand
kommen vom rand nach innen, interessant zu sehen wie der gipfel scheinbar wenige auswirkungen hat auf die äußeren ränder der stadt. aber wer aufmerksam ist, der findet die kleinen zeichen. höhepunkt gestern nacht: abgeschlepptes bullenauto