Pforzheim - Eine Gruppe von bis zu 25 Jugendlichen mit
rechtsradikaler Gesinnung hat im Mai in Pforzheim einen Dönerimbiss und
türkische Jugendliche angegriffen. Am Abend des 21. Mai sei es in der
Pforzheimer Nordstadt zu der Auseinandersetzung zwischen deutschen und
türkischen Jugendlichen gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag
auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Wegen noch laufender
Ermittlungen habe man dies bislang nicht öffentlich gemacht.
Staatsschutz ermittelt
Die Deutschen hätten mit Füßen und Köpfen gegen die Dönerbude
geschlagen, in die sich der Besitzer und fünf türkische Jugendliche
geflüchtet hätten. Auch eine Kundin sei in dem Imbiss gewesen und habe
einen Zusammenbruch erlitten. Der Staatsschutz ermittle wegen Bedrohung,
Sachbeschädigung und Körperverletzung. Fünf der Deutschen Jugendlichen
wurden vorläufig festgenommen.
Die Angreifer gehörten zwar nicht zu einer der Polizei bekannten
rechtsradikalen Gruppe, die Beamten hätten aber eine Jacke mit der
Aufschrift „Klagt nicht, kämpft“ gefunden. Dies gehe in Richtung
Nazislogan, sagte der Sprecher. Auch ein Schlagrohr habe im Gebüsch
gelegen.
Festnahmen
Zuvor hatte es Streit zwischen fünf deutschen und fünf türkischen
Jugendlichen gegeben. Alle Beteiligten seien zwischen 17 und 20 Jahre
alt. Die Deutschen hätten „Ausländer raus“ geschrien, die türkischen
Jugendlichen „Nazis raus“ erwidert. Die Deutschen hätten daraufhin
Verstärkung gerufen, woraufhin der Dönerbesitzer sich und die
Jugendlichen einschloss. Als die Polizei eintraf, seien bereits alle
Beteiligten verschwunden gewesen. Kurz darauf wurden jedoch fünf
Verdächtige festgenommen und später wieder auf freien Fuß gesetzt. lsw
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