1. Mai Nazis den Tag versauen, alle nach Stralsund! - Rostock, Schwerin und Neubrandenburg fahren Zug

Antifa

Alle nach Stralsund! Lasst uns gemeinsam den Nazis den Tag versauen!

Hierzu findet aus mehreren Städten eine organisierte Zuganreise statt:

 

Rostock:

Treff: 8.40 Uhr Hauptbahnhof Nord

Abfahrt des Zuges: 9.00 Uhr von Gleis 3

Sonstiges: Habt ihr Genoss_innen in Doberan/Wismar/Ribnitz oder anderen Orten deren Zugverbindung die selbe Strecke nutzt?
Dann macht Sie darauf aufmerksam, dass auch Sie herzlich eingeladen sind diese Anreise zu nutzen.

 

Schwerin:

Treff: 7.20 Uhr Schwerin Hauptbahnhof

Abfahrt des Zuges: 7.47 Uhr von Gleis 2

Sonstiges: Habt ihr Genoss_innen in Hamburg/Lübeck/Oldesloe oder anderen Orten deren Zugverbindung die selbe Strecke nutzt?
Dann macht Sie darauf aufmerksam, dass auch Sie herzlich eingeladen sind diese Anreise zu nutzen.

 

Neubrandenburg:

Treff: 9.15 Uhr Bahnhof Neubrandenburg

Abfahrt des Zuges: 9.30 von Gleis 2

Sonstiges: Habt ihr Genoss_innen in Berlin/Oranienburg/Fürstenberg/Neustrelitz oder anderen Orten deren Zugverbindung die selbe Strecke nutzt?
Dann macht Sie darauf aufmerksam, dass auch Sie herzlich eingeladen sind diese Anreise zu nutzen.

 

 

Passt gut auf euch auf und rechnet mit Vorkontrollen durch die Bullen!

 

 

Mobivideo: https://vimeo.com/214138063

 

Aufruf:

In diesem Jahr mobilisiert die NPD ihre Anhänger*innen für den 1. Mai nach Stralsund. Unter dem Motto „Für Volk und Heimat - Sozial National Legal“ wollen die Faschist*innen sich um 12 Uhr am Hauptbahnhof treffen und von dort aus vermutlich auch in der Altstadt ihr rechte menschenverachtende Propaganda verbreiten.

 

Der „Tag der Arbeit“ bzw. der „internationale Arbeiter*innen Kampftag“ wurde geprägt durch eine Gewerkschaftsbewegung in den USA. 1886 schlossen sich viele Arbeiter*innengewerkschaften zum organisierten Streik zusammen, die später als „Haymarket Riots“ bekannt wurden. Das Ziel war Arbeitszeitbegrenzung. Für die Einführung des Achtstundentages. Zu diesem Zeitpunkt gingen in den USA mehr als 400.000 Menschen für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. In Chicago schloss sich in Folge der Haymarket -Proteste die größte Bewegung mit rund 90.000 Demonstrant*innen zum mehrtägigen Streik zusammen. Am dritten Tag des Aufstandes schritt die Polizei ein und tötete dabei 6 Menschen, einige mehr wurden verletzt. Als Antwort wurde am nächsten Tag des Streikes eine Bombe auf die Repressionsorgane geworfen, wodurch insgesamt 18 Polizisten starben. Als Reaktion darauf wurden 8 Anarchisten festgenommen. Schon vor den Aufständen in Chicago war für die Stadt klar, dass um die Kämpfe der Arbeiter*innen nieder zu schlagen, ein Exempel statuiert werden muss. So wurden am 11. November 1887 Albert Parsons (Chefradakteur und Herausgeber der anarchistischen Zeitung „Alarm“) und August Spies (Chefredakteur und Herausgeber der sozialistischen Arbeiter-Zeitung) in Chicago, Illinois nach Verurteilung zur Todesstrafe hingerichtet. Die beiden Verurteilten konnten nie mit den Explosionen in Verbindung gebracht werden.

 

Gewisse Kontinuitäten können im Umgang von staatlicher Seite mit 1. Mai Demos gezogen werden. Auch wenn heute die Mittel anders gewählt werden, antwortet der Staat im deutschen Kontext immer wieder mit krasser Repression gegen Demonstrant*innen. So haben, kleinste Aktionen gegen die Gesamtscheiße oder solidarisches Handeln gegen Bullengewalt, überzogene und konstruierte Schauprozesse zur Folge. Politische Gegner*innen können besonders am 1. Mai immer wieder legitimiert durch extremismustheortische Wirrungen in den Fokus genommen werden. Auffällig ist, dass die Repressionsorgane sich wie an anderer Stelle auch auf die linken anscheinend Staatsgefährdenden Strukturen konzentrieren. Dieser Umgang bedeutet, dass der 1. Mai den verklärten Überresten der NSDAP Ideologie, wie der NPD in Stralsund oder den freien Kameradschaften in Halle, der Weg frei gemacht wird und so ihnen Deutungshoheit über den Tag gibt.

 

Schon Seit der Machtübernahme 1933 versuchte die NSDAP den 1. Mai für sich um zu deuten. Als „Tag der nationalen Arbeit“ wurde der 1. Mai bis zur Befreiung, widersprüchlicher Weise, genannt. Grund dafür war, die damaligen Gewerkschaften und nicht organisierten Arbeiter*innen für das NS- Regime zu gewinnen, um auch dieses Wähler*innen Spektrum abzudecken. Ziele Von der Führungsriege inszenierte Massenaufmärsche und Kundgebungen sollten einen Eindruck von Arbeiter*innenfreundlichkeit suggerieren. Am 2. Mai 1933 wurden der „Allgemein Deutsche Gewerkschaftsbund“ durch SA-Mitglieder zerschlagen. Bis Ende Juni 1933 wurden alle großen Richtungsgewerkschaften in die neu gegründete „Deutsche Arbeitsfront“ und damit in den NS-Apparat eingegliedert und damit instrumentalisiert.


Diese heutige Deutung der FaschistInnen des Kampftages der Arbeiter*innen ist mehr als Paradox, dass die ideologischen Nachfahren der NSDAP immer noch zu Protesten aufrufen, welche eigentlich der Arbeiter*innen Bewegung von 1886 zuzuordnen ist. Der Arbeiter*innenkampftag ist ein internationaler Feiertag. Es ist widerlich, dass die NPD den 1. Mai als deutschen Feiertag für sich beanspruchen will.

 

In Mecklenburg-Vorpommern sind Kameradschaften, Burschenschaften und parlamentarische Strukturen eng miteinander verknüpft. Gemeinsame politische Veranstaltungen sind trotz einiger ideologischer Unstimmigkeiten keine Seltenheit. Es ist wichtig in der heutigen Zeit linksradikale und linke Strukturen zu bündeln, um gemeinsam gegen rechte Zusammenschlüsse und Netzwerke vorzugehen.

 

Wir wollen ein klares Zeichen setzen, dass weder in Stralsund, noch sonst wo Platz für rassistische, homophobe, sexistische oder patriotische Hetze ist. Ob im Alltag oder auf der Straße hat Faschismus keinen Platz in unserem Leben. Während der 1. Mai immer wieder instrumentalisiert wird und parallel zu einer Worthülse der Linken verkommt, rufen wir zu Solidarität mit allen Marginalisierten und Unterdrückten auf. Gesellschaftliche Machtverhältnisse können nicht nur über Kapitalismuskritik aufgelöst werden. Darüber hinaus müssen wir, gegen jede Art von Menschenfeindlichkeiten und konservativen Ideen, gemeinsam solidarisch kämpfen.

Für emanzipatorische Utopien - faschistisches Gedankengut angreifen.

 

Kommt in die Stadt es wird verschiedene Mahnwachen geben die kreativ genutzt werden können und vor der Nazidemo um 11 Uhr eine Große Kundgebung am Theater in Stralsund.

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voll gut, dass ihr das mobi-video so auf die schnelle gemacht habt. Propz. Achtet dass nächste mal aber bitte auf eine bessere Vermummung.

 

@Greifswald, wir fahren auch Zug. Mögliche Zeiten sind 8:18 und 9:20. Achtet auf Flyer in euerer Lieblings SoKü!