[B] Ist mit meinem Nachbar* Anarchie machbar?

und die stadt gehoert euch

Am 05.04.2017 findet um 20 Uhr eine offene Diskussion in der B5355 (Braunschweigerstr. 53/55)  zu der Frage statt: Wie rebellisch sind unsere Nachbarn wirklich? Ist es möglich einen Kiez so solidarisch zu organisieren, dass wieder Besetzungen stattfinden können und durch die aktive Unterstützung und Teilhabe anderer Kiezbewohner*innen gehalten werden können?

 

Wenn andernorts über das Wetter geredet wird, reden in Berlin alle über zu hohe Mieten, die Schwierigkeiten eine neue Wohnung zu finden oder die Verdrängung alteingesessener Gewerbe aus dem Kiez. Die Knappheit des Wohnraums war in den 80‘er und 90‘er Jahren noch nicht so hoch wie heute und doch gab es mehr Besetzungen von ganzen Häusern aber auch Grundstücken und einzelnen Wohnungen. Dass in den 80‘er Jahren mehr als 200 Häuser besetzt wurden, lag daran, dass der Leerstand kaum zu übersehen war. Andererseits waren die legalen Mieten bezahlbar. Heute sehen wir uns in einer gegenteiligen Situation. Arbeitslose und Geringverdiener*innen können sich die Mieten in der Innenstadt nur selten leisten. Die Differenz aus Einkommen und MIetpreis wird immer kleiner. Leere Häuser gibt es dennoch, leere Wohnungen erst recht, zählt man die Ferienwohnungen dazu. Wenn von Wohnraumknappheit geredet wird, ist meist nur der Immobilienmarkt (Kaufobjekte) gemeint. Soll heißen, dass fast alle Flächen und Gebäude schon in der Hand von Kapitalgesellschaften sind. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass sie (richtig) genutzt werden. Auch der Staat spekuliert mit seinen Liegenschaften, weshalb sich die Frage stellt, warum es in Berlin nicht zu einer neuen Besetzungswelle kommt, bzw. warum Besetzungen nicht immer gelingen. Denn im Gegensatz zu den 80‘er Jahren ist die Aneignung von Wohn- und Nutzräumen zu einer Notwendigkeit geworden um einen Ausweg aus der Angst vor Verdrängung zu finden. Zumindest dann, wenn wir uns nicht auf die Herrschenden im rot-rot-grünen Senat verlassen wollen…

 

…Und dafür gibt es keinen Grund:
Nachdem knapp 450 Menschen aus der besetzten „Ohlauer Schule“ verbannt, verarscht und nicht wenige abgeschoben wurden, sind die letzten Besetzer*innen im zukünftigen Lager akut räumungsbedroht. Die Besetzer*innen des „SC4A“ (Social Center 4 All) haben es versucht öffentlichkeitswirksam ein TU-Gebäude, die alte Post auf der Karl-Marx-Straße und ein leerstehendes Gebäude in der Köpenicker Straße zu besetzen. Die Unterstützung war bei allen Versuchen dürftig, die Repression umso höher. In der Linie206 war es sogar möglich innerhalb eines Hausprojekts einzelne Wohnungen zwangszuräumen. Auch in Zusammenhang mit der drohenden Räumung der besetzten Friedel54 fragen wir uns anschließend an die Diskussion vom 24.2.:


Wie rebellisch sind unsere Nachbar*innen? Ist es möglich einen Kiez so solidarisch zu organisieren, dass wieder Besetzungen stattfinden können und durch die aktive Unterstützung und Teilhabe anderer Kiezbewohner*innen gehalten werden können?

 

Zu dieser Diskussion laden ein: das Rigaer Straßenplenum und der Kiezladen Friedel54.
05.04. // 20 Uhr // Braunschweigerstraße 53/55 (S/U-Neukölln)

 

friedel54.noblogs.org // http://rigaer94.squat.net/

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Das Problem heisst doch Kapitalismus, sind Hausbesetzungen und die Zielsetzung Anarchie eine Antwort darauf. Wenn ihr das vertretet, müsst ihr euch auch nicht wundern, wenn ihr in der „Normalbevölkerung“ ausserhalb der Linken (Szene) nicht so die reissende Unterstützung findet.

Es gibt ja sowieso enorme Schwierigkeiten in einem imperialistischen Land, das Teile seiner Bevölkerung durch Bestechung mit den geraubten Mitteln der imperialistischen  Ausbeutung ruhig stellt, zu einer fortschrittlichen Massenbewegung zu gelangen.

Aber selbst diejenigen Menschen in unserem Land, denen der Kapitalismus durchaus seine brutale Menschenverachtende Fratze auch jetzt schon zeigt, können oftmals mit dem was die Linke hier so als Perspektive anzubieten hat, nichts anfangen, und das ist für mich durchaus nachvollziehbar.

Vieles ist krude und rückständig und deckt sich mit Kampagnen welche beträchtliche Teile der herrschenden Klasse selber ins Leben gerufen haben.

Besser auf die Inhalte konzentrieren die tatsächlich die grundlegenden Widersprüche dieser Gesellschaft aufgreifen, welche den Menschen tatsächlich eine Perspektive bieten, dann klappt es auch wieder mit den Nachbarn.

Zum Titel: Jan Delay hat einst im Song "Füchse" die Antwort auf deine Kritik an der Zielsetzung "Anarchie" gegeben. Undzwar:

"Egal, der Reim ist fett."

 

Die Widersprüche der Gesellschaft - auch der urbanen in der wir leben - gänzlich aufzudecken wird bei dieser Diskussion wohl nicht drin sein. Aber wünschenswert ist es natürlich diese annähernd zu benennen und ganz selbstkritisch das eigene Verhalten zu Selbigen zu hinterfragen. Danke für die Anregung. Ist notiert.

!

eigentum als einer der zentralen vorrausetzung für kapitalistische mehrwertproduktion durch eine hausbesetzung in frage zu stellen (ja es ist nicht die fabrik, soweit wird in deutschland nie einer sein, das muss von außen kommen) ist besser als nichts!

 

ich weiß nicht wen du meinst, wem der kapitalismus seine fratze zeigt, nehmen wir eine person, studiert oder macht ne ausbildung, bekommt danach nen gut bezahlten job in nem unternehmen und macht bis zur rente seine arbeit ..... diese person sieht die fratze in dem er sich die 40 gestohlenen jahre seines lebens anschaut, ganz deutlich!

 

ja eine person welche an hunger stirbt hat andere probleme, unbestritten und umso trauriger das die kapitalistische gesellschaft mitleid als schwäche auslegt und sie im zweifel bestraft, wer kann schon 2, 3 oder 4 menschen mit einem job mit durchziehen (ich rede hier nicht von der spießbürgerlichen kleinfamilie, welche ihre unterstützung erfährt, solange staat und kirche ihre macht bis ins schlafzimmer behalten)!

 

make capitalism history!

 

es gibt kein richtiges leben im falschen, doch es nie falsch das richtige zu tun, HÄUSER BESTZEN SOWIESO!

dafür aber umso bornierter.

Von den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um angemessenen Lohn bzw. einigermaßen akzeptablen Arbeitsbedingungen hast du scheinbar noch nichts gehört, von wegen Hausbesetzungen sind „besser als nichts“.

Was ist denn gegen 40 Jahre Arbeit zu sagen, es geht doch nur um die Frage, wem die Früchte dieser Arbeit zugutekommen.

Aber so habe ich mir das auch vorgestellt, ein nettes Häuschen besetzen, regelmäßig schön Party machen, gern auch mal mit politischem Anstrich, sich ansonsten aber über die Mehrheit der Bevölkerung erhaben zu fühlen und auf sie herabzusehen.

Was ist denn gegen eine Kleinfamilie zu sagen, in der es partnerschaftlich zugeht. Wieso in solchen Verbindungen „Staat und Kirche ihre Macht…..behalten“ wird wohl dein Geheimnis bleiben.

Es stellt sich mir die Frage auf welchem Stern du eigentlich lebst, dass du so wenig von der Wirklichkeit mitkriegst.

„Make capitalism history“ netter Spruch, aber hast du nur den Hauch einer Idee, wie dies praktisch vollzogen werden soll und vor allem mit wem.

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die spd wartet mein freund!!!!

 

P.S.: bin gewerkschafter und betriebsrat, und ja ich kämpfe für bessere und höhere löhne, trotzdem ist mir bewußt das mir durch lohnarbeit mein leben gestohlen wird .... ich brauch mich nicht irgend einer masse anzubiedern .... ich will die radikale veränderung und dort braucht es andere schritte als die eigene arbeit lob zu preisen und dem chef 1 euro lohn abzuringen .... deswegen ist jede hausbesetzung ein richtiger schritt ... und wenn du dich beklagst das leute partys feiern, freie liebe leben, morgens ausschlafen und nicht zum ackern gehen, dann stell dich hinten bei den rechten an, die tuen dies auch, ARBEIT IST SCHEIßE -- HER MIT DEM SCHÖNEN LEBEN!

 

P.S.2: Wie Staat und Kirche ihre Macht bis in die Schlafzimmer ausbreiteten, ich weiß nicht ob du von Sünde und Ehe schon was gehört hast, ansonsten empfehle ich dir nen Buch:

 

https://www.amazon.de/Die-Befreiung-Gesellschaft-Staat-kommunistischer/d...

 

Kannste auch wo anders kaufen ;-)

Das Arbeit die Grundlage des Lebens ist, hast du ja irgendwie nicht auf dem Schirm. Arbeiten sollen die doofen Proleten, da bist du dir zu schade für. Eine Haltung die du durchaus mit Kapitalisten und ihren Bütteln teilst.

Das langfristig die Lohnarbeit (natürlich nicht die Arbeit) abgeschafft werden wird, durch den Sturz des kapitalistischen Systems, hast du offensichtlich ebenfalls gar nicht auf dem Schirm. Du brauchst offensichtlich deine gemütliche Nische und um diese zu erlangen oder zu erhalten suchst du Unterstützung, aber warum sollten arbeitende Menschen einen solche Weg unterstützen.

Das du Betriebsrat bist, sagt übrigens wenig aus, vielleicht noch freigestellt von der Arbeit, das würde passen. Über nicht wenige Betriebsräte können die Kollegen aber ein böses Lied singen, weil sie von diesen oftmals genauso verarscht werden und du hast ja ebenfalls deine Verachtung für viele arbeitende Menschen eindeutig zum Ausdruck gebracht.

Mit so einer Haltung wird es wohl weiter schwierig bleiben mit den Nachbarn und das ist für mich auch nur logisch und konsequent.

Bezüglich der Familie fällt dir wohl nicht wirklich was ein, das wundert mich auch nicht, da war ja auch im vorherigen Statement eine gewisse Realitätsferne feststellbar.

!

sorry, falsch!

 

gerade weil ích mir gedanken über die "Arbeiterklasse" mache und auch selbst Teil davon bin, werde ich nicht den "Helden der Arbeit" feiern, sondern Arbeit, natürlich im kapitalistischen System (mir ist es allerdings egal ob ich mich für den privat Kapitalist oder für den Kapitalist Staat krum mache), oder besser Lohnarbeit nich lob preisen, wie beschrieben!

Und es geht nur darum den Kapitalismus zu stürtzen, samt dem IdealKapitalist Staat und dem Konstrukt Nation!

 

Zu Betriebsräten hast du alles gesagt, gibt es nichts hin zu zu fügen!

 

Es gab da mal nen klugen Mann, hat eine Tochter von Marx geheiratet (sein buch http://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/das-recht-auf-faulheit.html), er sagt 1883 bereits, mehr als 3 Stunden pro Tag pro Mensch das muss reichen und das reicht!

 

Ich weiß nicht wie es dir geht, doch ich möchte ein Leben mit Genuss!

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die kriche erfand die sünde, alles außerhalb der ehe (hier kommt der staat ins spiel) ist sünde, somit die kontrolle bis ins schlafzimmer (sexerlaubnis von gott und staat)!

 

das gute ist (auch dank der 68er) das sich dort vieles getan hat, doch sicher nicht überall!

 

Ansonsten hol die Mühsam, lohnt zu lesen!

mit den eigentlich so notwendigen Massenkämpfen. Ziemlich krude was du so zum Besten gibst. Vielleicht mal in einer stillen Minute überlegen, ob du vielleicht doch eine Mehrheit bräuchtest um die Verhältnisse zum positiven zu verändern. Vorausgesetzt du willst überhaupt etwas positives/fortschrittliches erreichen, nach deinen gelinde gesagt etwas merkwürdigen Statements wäre ich mir da nicht so sicher.

Das war es dann aber auch für mich mit unserem Zwiegespräch.

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sicher braucht man "massen", aber nicht die vorhandene, bei weitem nicht!

Verschoben auf 20uhr (https://twitter.com/rigaer_united/status/848291795666690048) wegen Kundgebung für 5. Jahrestag des Mordes an Burak Bektaş (https://linksunten.indymedia.org/de/node/207617) @ mods Biite Kommentar anfügen