DO: Anarchistischer Frühling an der Uni

Einführungsvortrag in den Anarchismus draußen vor dem EF50 an der TU-Dortmund

Wir lassen uns den Mund nicht verbieten! Wenn wir keine Räumlichkeiten haben, bilden wir uns draußen!

Am 16.02.17 haben wir von der anarchistischen Hochschulgruppe trotz aller Umständlichkeit, die uns von der Hochschulleitung entgegengebracht wurde, den Vortrag „Anarchismus, eine Einführung“ erfolgreich gegen 18:30 Uhr durchgeführt. Das EF50 war bereits eine Stunde vor dem geplanten Beginn der Veranstaltung abgeriegelt, sämtliche Zugänge geschlossen und nur noch mit Studierendenausweis der TU Dortmund über den Haupteingang zu betreten. Sowohl Hochschulsecurity, als auch die zahlreich vorhandenen Polizist*Innen sorgten dafür, dass keine größere Gruppe, die als „links“ eingestuft wurde, Zutritt zum Gebäude erhielt. Selbst Student*Innen der Fachhochschule wurde zunächst der Zugang verwehrt.


Als abzusehen war, dass wir keine Räumlichkeiten der Hochschule für unseren Vortrag nutzen dürfen, entschieden wir uns nach Abstimmung mit den Interessierten den Vortrag draußen vor Ort durchzuführen.


Etwa 70 Menschen lauschten auf den Bänken gegenüber des EF50 dem Vortrag. Weit über 100 Menschen waren insgesamt auf der Kundgebung vertreten. Wir freuen uns, dass ein so breites Spektrum an Personen vertreten war, nicht nur um dem Vortrag zu folgen, sondern auch um ein Zeichen gegen Nazis auf unserem Campus zu setzen. Der Verlauf des Abends bestätigt, dass selbstorganisierte Bildung notwendig ist und das Bedürfnis daran bei den Dortmunder*Innen bestehen. Die angeblich existierende „Nationalistische Hochschulgruppe“ war in der anstehenden Klausurenphase vermutlich zu sehr mit dem Pauken beschäftigt, um sich der Anti-Antifa-Arbeit zu widmen. Somit konnten wir und alle Anwesenden einen ungestörten, gewaltfreien Bildungsabend genießen. Der einstündige Vortrag wurde auf Grund der Umstände leider ohne Powerpoint-Präsentation dafür aber mit Megafon durchgeführt.


Als der Vortrag beendet war, blieben noch viele Zuhörer*Innen für eine angeregte Diskussion untereinander auf dem Vorplatz des EF50.


Es bleibt zu kritisieren, dass die Hochschule die Möglichkeit Bildung für alle zu organisieren verwehrte. Hochschulräumlichkeiten sollten allen Menschen, die sich bilden wollen, jederzeit zur Verfügung stehen. Stattdessen wurden jegliche Räume, auch etliche leere, abgeschlossen und blieben ungenutzt. Egal wie die Hochschulleitung handelt: Wir bleiben aktiv!

Der AStA steht uns anscheinend offen gegenüber und wir hoffen, dass wir in Zukunft besser zusammenarbeiten können.

 

Wir haben gezeigt, dass wir kein „Hochrisiko“ darstellen und lassen uns in Zukunft die Nutzung der Leerräume nicht verbieten. Das Risiko geht von Faschist*Innen aus, nicht von uns! Die Ereignisse des Gründungstreffens unserer Gruppe am 10.01.2017 und der Podiumsdiskussion des Autonomen Schwulenreferats der TU Dortmund am 02.02.2017 haben dies deutlich gemacht. Die Hochschulleitung sollte sich darüber im Klaren sein, dass sie von rechtsextremen Gewalttätern Beifall erfährt, wenn sie an ihrer Politik bezüglich der Raumnutzung festhält.

 

Uns bleibt ein positiver Gesamteindruck, der durch die vielen sich solidarisierenden Menschen und dem großen Interesse an anarchistischer Bildung ausgelöst wurde. Wir danken allen die mit uns gegen faschistische Übergriffe zusammenstehen. Lasst uns auch in Zukunft für emanzipatorischen Wandel eintreten!

 

Wir lassen uns nicht einschränken: Freie Bildung auf unserem Campus für alle!

 

 

 

Anarchistische Hochschulgruppe Dortmund

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A

ihr seid also kein "hochrisiko", na gratulation, für anarchisten echt nicht schlecht.

 

wieso übernehmt ihr den sprachgebrauch des universitären betriebs ? ein "hochrisiko" ist offenbar die kurzform von "hochsicherheitsrisiko" und wenn wohlgar als kurzform im rahmen der uni nur selbst diese, so impliziert die verwendung aber doch die herleitung. und "hochsicherheitsrisiko" wäre doch gar nicht mal so verkehrt einem, dem, die soziale konfliktivität herabmindernde umschreibungs/verschleyerungs/zusammenhang die benennende wortwahl welche eine politische kategorie wie etwa "staatsterrorismus" wiederum herleiten könnte, um mal eine auch umwertende ausrichtung in sinn und deutung die über vergegenständlichte sachverwandschaft in ideologischer hinsicht figurativ herdienen soll verständnis von sprachaufbau zu begreifen als sich in klassenlage befindlich und veränderbar, umstürzbar "in wort und zahl". von "hochsicherheitsrisiko" zu sprechen kann eine angriffsform auf die maschine sein.

 

außerdem, die verschiebende argumentation: nicht wir - die : funktioniert nie.

ein abweisen oder zuweisen von schuld ist moralisch, nicht politisch in sich begründet.

und das kann nicht klappen, die vermittlung sozialrevolutionärer geisteshaltung muß an solchem punkt scheitern : nicht wir - deren moral.

ernstlich. das ist didaktisch nicht drin da es in der autodidaktischen selbstbewaffnung in denken von falschen kategorien fehlginge an sich.

die aufhebung der klassengesellschaft welche auch über den weg von aufständen und "gewaltmärschen"(lustiges wort für antimilitaristen) ihren weg wird bahnen können oder müssen, kann als ziel vor augen welches auch und gerade durch die als auch tatsächlich möglich erachtete erlangbarkeit, dass von revolution und umsturz nicht dahergeredet wird ohne diese auch durchsetzen zu wollen und vor allem können, wie aus dem logischen aufbau von an die massen heranzutragenden propaganda ersichtlich bleiben sollte indem in eigene argumentation nicht klassenbezeugungen der gegenseite einfließen wie etwa schuld, der kategorie moral entnehmbar, zu moralisieren und bloß nutzbar werden zu lassen für rhetorisches einverständniserheischen unter den werktätigen schichten in hinsicht auf funktionalität der verwendung moralisierender schuldzuweisung unter rein pragmatischen aspekten, entgegen der aufklärerischen durchdringung des konsumvernebelten bewußtseins der rezipienten mittels scharfer und schärfender trennlilnierung im sprachschatz.

 

na dann gebt euch mal mühe ein hochsicherheitsrisiko zu werden ...

Sorge aber lieber für Sicherheit ;)

"Anarchistische Hochsicherheitsrisikogruppe" würde mir viel besser gefallen "Hochschulgruppe".

Da klebt direkt die Sozialforschung dran.

 

Aus dem unerforschbar subkulturellen zum Thema Sicherheit:

+ HANS-A-PLAST : "Sicherheit"

Eine herrschaftskritische Ausrichtung macht eure Gruppe natürlich sympathisch. Und Anarchie als Gegenentwurf zum Status Quo anzubringen, das kann man wie frau gewiss machen. Auch wenn es ein bisschen aufschneiderisch wirkt. Auf jeden Fall muss wohl den Großen Erzählungen von Freiheit auch ein Eintreten für kleinere Freiheiten zur Seite gestellt werden. Der von Studiengebühren zum Beispiel. Ich musste damals die von rot-grün eingeführten Gebühren zahlen und glaubt mir - es beschränkt Freiheit. Und grün-schwarz in BaWü plant etwas ähnliches. Mit klar rassistischer Stoßrichtung, nebenbei. Anders gefragt: Seid ihr eigentlich schon Mitglied im Aktionsbündnis gegen Studiengebühren?

 

http://abs-bund.de/