Deckname Jenny* : Film als Form des Widerstandes

kreative Dreharbeiten

Das Filmkollektiv Schwarzer Hahn dreht mit „Deckname Jenny“* einen politischen Spielfilm und will damit einen Zugang zu einer neuen politischen Diskussion legen. Für die erfolgreiche Umsetzung dieses NoBudget-Projekts braucht das Kollektiv eine breite Unterstützer*innen-Basis. Ein Film sucht seine* Bewegung.

 

„Ich liebe Filme vor allem weil ich Geschichten mag. Geschichten regen meine Gedanken an und steigern mein Diskussionsbedürfnis. Besonders politische Geschichte, die nicht durch trockene oder reißerische  phoenix-Dokus vermittelt wird, sondern durch eine Handlung die menschlich nachvollziehbar und bodenständig bleibt. Leider gibt es davon nicht viele, die über den Anspruch eines klassischen Blockbusters hinausgehen. Zu viele Filme zeigen Schubladendenke gespickt mit einschlägigien Stigmata und Vorurteilen. Sie bedienen den Mainstream, denn Gelder bekommt nur was sich breit verkaufen lässt. Hoch lebe der Kapitalismus.“

- ein Aktivist des Filmkollektivs Schwarzer Hahn.

 

Wozu braucht es politische Spielfilme?

 

Gerade in Zeiten eines erstarkenden Rassismus, völkischer Gedanken und rechter Tendenzen in der Gesellschaft braucht es ein widerständiges politisches Interesse der Menschen.

 

Wir wollen emanzipatorische Bewegungen stärken, um gemeinsam dem politischen Desaster entgegenzustehen. Es gibt genügend Abhandlungen und Berichte über das sich einmauernde Europa, den Klimawandel, Gentrifizierung und die AFD, um einzusehen, dass die Lage nun wirklich ungelogen prekär ist.

 

Politische Spielfilme können eine Form des Kampfes und des Widerstandes sein. In unserem Verständnis ist es ein Versuch, durch (Unterhaltungs-) Kultur, politische Gedanken und Diskussionen anzustoßen. Politischen Zugang zu schaffen.

 

Was also tun?


 „Wenn ich eine Weile durch indymedia oder andere links-alternative Plattformen skippe, muss ich feststellen, dass von starken (außerparlamentarischen) oppositionellen Kräften zu wenig zu hören und zu lesen ist. Zwar können im Netz Diskussionen entstehen und geführt werden, allerdings erreichen sie oft zu wenige Menschen, oder werden nur im kleinen Kreis geführt. Besonders in den Kommentaren wird oft über mangelnde Strukturen geschimpft und gejammert, mal über das politische Desinteresse der Gesellschaft, mal über einseitige Berichterstattung. Eine zielführende Diskussionskultur erkenne ich aber nicht.“

– ein Aktivist des Filmkollektivs Schwarzer Hahn

 

Neue Diskussionsräume ergeben sich vielleicht auch über ein neues Format: Den politischen Spielfilm. Und zwar einen guten – ohne eine Darstellung aus der Perspektive der Mächtigen. Ohne Geschlechterstereotypen. Ohne romantisierte Widerstandsgruppen, die eigentlich nicht so richtig wissen, was sie tun und dann aus einer von moralischen Konflikten geprägten Emotionalität heraus Steine werfen. Keine Reproduktion des gängigen Gesellschaftsbildes.

Stigmata können nicht aufgebrochen werden, wenn ein Film aus der Draufsicht, aus der Sicht von Außenstehenden erzählt wird.

 

Wir brauchen Filme von unten. Filme von innen. Filme von und für Menschen wie du und ich. Filme mit sozialkritischer Aussage. Wir brauchen Filme, die nicht nur über politische Thematiken reden, sondern darüber hinaus, die Menschen (zueinander) bewegen können.

 

Darum drehen wir Deckname Jenny“*.

 

Wir sind kein professionelles Filmteam. Wir sind einfach eine gemischte Gruppe aus (non-) professionellen Filmemacher*innen und Aktivist*innen, rund um die selbstverwaltete Filmschule Arche. Und auch wenn „Deckname Jenny*“ eine NoBudget-Produktion ist, wollen wir zusammen diesen Politthriller verwirklichen. Die Idee des Filmkollektives ist zwar als Prozess gesetzt, setzt sich aber natürlich erst langsam in der Praxis um.

 

Unser Film erzählt eine Geschichte des Widerstands in Zeiten des zunehmenden Rassismus, des Klimawandels und eines sich einmauernden Europas.


 Jenny, eine radikale Aktivistin, tut sich mit anderen Aktivist*innen zusammen. Das Schicksal der Geflüchteten an den Außengrenzen lässt sie nicht mehr los. Die Gruppe handelt, denn Zuschauen ist nicht mehr. Jennys Vater, ein alter, resignierter Linker bekommt es mit der Angst zu tun und muss sich nun seiner entschlossenen Tochter stellen. Hier wird militante Geschichte in der Vergangenheit und in der Gegenwart verhandelt.

 

Uns interessiert es, Perspektiven zu schaffen und die gesellschaftliche Isolation emanzipativer Bewegungen aufzuweichen.

 

Der Spielfilm zeigt Menschen wie wir, die mit all ihren Träumen und Ängsten, Stärken und Schwächen versuchen, auf die gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse Einfluss zu nehmen. Er zeigt Menschen, die versuchen, sich zu wehren.

 

Wir vermischen Fiktion mit der Realität. So drehen wir auch beispielsweise auf der „Aufstehen gegen Rassismus“ – Demo am 03.09.2016. (Eine extra Ankündigung und Zusatzinformation bekommt ihr in den kommenden Tagen und auch auf der Demo selbst wird auf die Kamera hingewiesen!)

 

„Deckname Jenny“* ist unser Versuch, Menschen durch Kultur zu politischen Diskussionen anzuregen, ein Angebot zuschaffen, sich über die allgegenwärtige gesellschaftliche Lage auszutauschen.

Eine Bestandsaufnahme, eine Möglichkeit. Nicht die einzige Wahrheit.

Eine Aufweichung der Stereotypen und Feindbilder. Keine Denunziation.

 

Dieser Film ist unserer Beitrag zum Widerstand, denn auch wir wollen nicht mehr zuschauen.

 

Unser Filmprojekt ist eine NoBudget-Produktion, die jeder Form von Hilfe bedarf.

 

Das Projekt ist über drei Jahre gewachsen und wird derzeit von einem aktiven Team von etwa 25 Menschen realisiert. Wir haben einen Teaser gedreht, um Sponsoren zu werben, jedoch wurden uns Förderungen bisher versagt. Damit „Deckname Jenny*“ also gezeigt werden kann und eine ausreichende Relevanz erreicht, sind wir auf eine breite Basis an Unterstützer*innen angewiesen, die das Projekt mittragen.

Damit der Film auch von vielen Menschen gesehen wird, werden wir mit dem Film herumreisen und ihn in verschiedenen Kinos und Projekten zeigen.

 

Natürlich brauchen wir Geld für Technik, Anfahrt, Essen etc., aber auch personelle Unterstützung durch Komparsen, Tontechniker*innen, helfenden Händen beim Catering und jede Weiterverbreitung dieser Idee.

 

Unterstützt unsere Crowdfunding-Kampagne auf

 

startnext.com/deckname-jenny

 

oder spendet direkt an:

 

filmarche e.V. Wichtig Betreff: „Deckname Jenny“

IBAN: DE 90 4306 0967 1179 742201

BIC: GENODEM1GLS

 

 

Trotz fehlender Kohle drehen wir schon! Ihr wollt mehr über uns als Crew, unsere Abenteuer auf Dreh und die Story erfahren?

Auf unserer Website jenny.in-berlin.de und der Startnextsite berichten wir regelmäßig über das Projekt.

Und für die kleinen Einblicke, gibt's ab und an auch kleine Teaser und Making Of's

Teaser: www.startnext.com/deckname-jenny

 Making Of: vimeo.com/179648695

 

Wie schon erwähnt, vermischen wir Fiktion mit Realität und werden wir bei der Aufstehen- gegen- Rassismus-Demo am 03.09.2016 eine Szene filmen.

Wir werden nochmal explizit darauf vor und während der Demo auf die Kamera hinweisen. Was wir geplant haben, findet ihr bis jetzt hier:

startnext.com/deckname-jenny/blog/beitrag/?b=63539

und natürlich der Hinweis zur Demo:

www.aufstehen-gegen-rassismus.de/3-september/

es werden noch Komparsen gesucht ;),

 

Werdet aktiver Teil von Jenny und ihrer Bande!

 

 

 

*Deckname Jenny ist der Arbeitstitel des Projektes

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Die Filmemacher*innen und ihr Anhang nutzen linken Protest für ihr Projekt. Sie instrumentalisieren es. (siehe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/189120 ) Denn die Inhalte unseres Blocks (grenzenlos feministisch, solidarisch, antikapitalistisch) und der Demo wird in dem Film so nicht auftauchen, sondern in einen anderen, falschen Zusammenhang gestellt. Dass Blockupy und Ums Ganze diesen Block maßgeblich getragen haben, dass die weißen Maleranzüge Teil der NIKA-Kampagne sind, wird der Film verschweigen und eine eigene inhaltliche Geschichte erzählen, die den Inhalten der Demo fundamental widerspricht. Das ist unlauter. Da kann man noch so viele Flugblätter verteilen und es mit dem "Veranstalter" absprechen. Ein Film, der die Realität nutzt und diese totalitär verfälscht, ist nicht unser Film und wird von uns nicht weiter unterstützt. Da kann nur Scheiße bei rauskommen.

 

Es gilt für uns nach wie vor: Kameramann - Arschloch!

Wir können Eure Kritik nachvollziehen und Danken Euch dafür. Wir haben uns als Teil der Demonstration und des Blockes verstanden in dem wir gelaufen sind. Und als Teil der Demonstration glauben wir auch diese Entscheidung verantworten zu können. Wir sehen uns weit davon entfernt die Demonstration zu funktionalisieren, noch Realitäten zu verfälschen. Wir haben kein Problem damit genau dem Block in dem wir gelaufen sind auch dem Respekt zu zollen, dem ihm gebührt. Sei es durch Verlinkung auf der Webseite, oder fette Erwähnung im Abspann oder/und während der eigentlichen Filmszene im Film. Wir sind Teil des Kampfes für eine andere Gesellschaft und an dem möchten wir auch gern gemessen werden.

Wir planen während der Druzbar im Bethanien (Berlin) einen offenen Abend zu machen und den auch für die Diskussion um den Film im Allgemeinen und im Besonderen zu nutzen. Wir werden die Kritik, so wie in der Mail, dort vortragen und zur Diskussion stellen.
Würden uns sehr freuen wenn der*die ein*e oder andere dieses Angebot nutzt. Den Termin haben wir in das Demobündniss hineingetragen in der Hoffnung das der Euch erreicht. Ebenso eine genauere Position zu Eurere Kritik.
Mit solidarischen Grüssen

Filmcrew "Deckname Jenny"