Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen in der JVA Würzburg!

GGBO Logo und Adresse

Kurz-Aufruf: Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen in der JVA Würzburg!

 

Seit Montag, den 11. Juli befinden sich mehrere Dutzend Inhaftierte in der fränkischen JVA in Würzburg im Hungerstreik, um gegen die desolaten Haftbedingungen zu protestieren. Unter den Protestierenden befinden sich auch einige GG/BO-Mitglieder, die sich aktiv einbringen, um eine deutliche Verbesserung hinter Gittern zu erwirken.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Ich trete bis vorläufig Montagmorgen in einen solidarischen Hungerstreik für die Gefangenen in Würzburg.

 

Daß wir immer wieder unsere Gesundheit, ja sogar unser Leben einsetzen müssen für unsere Rechte hinter Gittern ist bekannt

 

Doch seit Jahren kämpfen wir gegen die ärztliche Nicht-Versorgung hinter Gittern, besonders in der Behandlung von Drogenkranken, die NICHT in die Gefängnisse gehören.

 

In Bayern ist es besonders schlimm, weil dort die Gefangenen bis heute keinerlei Substitution erhalten.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass es nun dort zu dieser Aktion von über 40 Gefangenen kommt.

 

Ihre Forderungen sind auch nicht illusorisch, Anstaltsleiter Robert Hutter, im Gegenteil: Wir, die wir wegen Drogensucht in Haft eingesperrt sind und auch so geführt werden, bringt enorme Nachteile mit sich: sei es, daß Vollzugslockerungen oder auch notwendige Besuche im LZB immer wieder mit dem Hinweis auf“Drogensucht“ abgelehnt werden. Daß wir „krank“ sind, müsste sich mittlerweile auch in Bayern herumgesprochen haben, obwohl die dortige Drogenbeauftragte MORTLER (CSU) eher für Drogen (Alkohol und Zigaretten, die Geld in die Staatskasse bringen) sich einsetzt...Versuche, zumindest Werbung dafür zu untersagen, wird von ihr rigoros abgelehnt, aber die kleinen Kiffer sperren sie weiterhin in Bayern ein.

 

Da haben sie Erfahrung, doch die Menschen, die deshalb in Haft kommen, die draussen in einem „Programm“ waren, müssen in Bayern „kalt“entziehen, das ist nicht nur Folter, sondern eine schwere Menschenrechtsverletzung und jeder Arzt in bayerischen Gefängnissen macht sich schuldig und sollte sich vor dem Ethikrat der Ärztekammer zu verantworten haben.Sie sind die eigentlichen Kriminellen. 

 

Daher und zur Solidarität in ihrem Kampf für ihre Rechte zur medizinischen Versorgung trete ich in den Hungerstreik (zumindest bis Montag). Denn nur gemeinsam können wir den Kampf gewinnen für mehr Rechte in der Haft und die Abschaffung der Ein-ArztPolitik, desweiteren für ein Notfalltelefon in den Zellen, damit keiner mehr Suizid machen muss (das System ist seit Jahren auf dem Markt)..das gilt als Appell an den Justizminister Maas, der ja sonst immer ziemlich schnell mit Gesetzesänderungen(allerdings verschärften) auffällt.

 

Und wir fordern den Justizminister in Bayern auf, zur sofortigen Einführung der medizinischen Versorgung von Drogenkranken mit z.b. Methadon, denn nach den Richtlinien der Bundesärztekammer hat ein jeder/jede das Recht auf diese Art der medizinischen Versorgung

 

Mit kämpferischen und solidarischen Grüssen

Andre Moussa (z.Zt. JVA Wuppertal)