Frankreich: Baugelände des Atomendlagers Bure besetzt

Le drapeau orange

Die « Agence nationale pour la gestion des déchets radioactifs » (Andra) will im französischen Département Meuse einen riesigen Atommüll-Friedhof bauen. Der Ort des Projekts « Centre industriel de stockage géologique » (Cigéo) liegt nicht durch Zufall in einer der einsamsten Gegenden ganz Frankreichs: Westlich der Vogesen nahe des Dorfes Bure, dennoch nur 64 Kilometer von Nancy entfernt.

 

Im Jahre 2000 begann die Andra nahe Bure ein „Laboratorium“ samt „Hotel“ und weiterer Infrastruktur zu bauen. Dieser Vorposten sollte sowohl die soziale und politische als auch die geologische Situation vor Ort erkunden und den Bau des ersten Endlagers für hochradioaktiven Abfall in Frankreich vorbereiten. Das Lager soll eine Größe von 70 ha haben, doch Andra hat insgesamt bereits mehr als 1.200 ha Land in den Départements Meuse und Haute-Marne gekauft.

 

Die Atomfirma versuchte mit sehr viel Geld die AnwohnerInnen zu bestechen und Widerstand bereits weit im Vorfeld des eigentlichen Baubeginns zu brechen. Wenn alles nach Plan (der Atomindustrie) läuft, sollen die ersten nuklearen Abfälle 2025 in Bure eingelagert werden.

 

Anfang Mai 2016 begann Andra die Zufahrtswege in den Wald von Mandres-en-Barrois zu vergrößern, um mit schwerem Gerät den Bau des Endlagers beginnen zu können. Als Reaktion darauf wurde der Wald am 19. Juni von Anti-Atom-AktivistInnen befreit und ist seitdem besetzt.

 

Fête de la libération du bois de Mandres

 

Für den 26. Juni luden die BesetzerInnen zu einem Bankett, zur Errichtung von Bauten und Barrikaden, zum Pflanzen von Blumen und Gemüse, zu Gesang und Diskussionen ein. Es kamen über 50 Auswärtige zu den AktivistInnen hinzu, die den Wald zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht haben, darunter auch einige solidarische Menschen aus Deutschland.

 

Die Bullen hielten sich zu dem Zeitpunkt noch auffällig zurück, es kam lediglich zu einigen Kontrollen durch die Gendarmerie, an der Anreise gehindert wurde aber niemand. Inzwischen gibt es eine Räumungsandrohung, für den 2. und 3. Juli wird zur Teilnahme an einem Aktionswochenende aufgerufen.

 

In Bure selbst gibt es « La Maison de résistance », das kürzlich für Veranstaltungen mit 50 Personen ausgebaut wurde. Es bietet eine optimale Basis zur Unterstützung der Besetzung und will auch genau das sein.

Kein Endlager ohne Verzicht auf Atomenergie!
Unterstützt die französischen Anti-Atom-AktivistInnen!
Frankreich ist gerade jetzt eine Reise wert: Auf nach Bure!
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