[P] Verstrickungen ins neonazistische Milieu – Fortuna Babelsberg bewegt sich nicht

Andre Hartmann ist Trainer des F3-Junioren-Teams bei Fortuna Babelsberg – und vertritt offen rassistische und neonazistische Ideologie.

In wenigen Tagen soll es zur fußballerischen Begegnung zwischen Fortuna Babelsberg III und Welcome United 03 kommen. Die Stadt Potsdam bewirbt das Spiel der Kreisklasse C, welches am Sonntag den 18. Oktober um 14 Uhr auf dem Stern-Sportplatz in der Newtonstraße 8 stattfinden soll, als gelungenes Beispiel der Integration. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs hat sein Kommen angekündigt. [1]

 

Seit knapp vier Jahren ist jetzt bekannt, dass mit Mario Schober ein stadtbekannter Neonazi für Fortuna Babelsberg spielt und für das zweite Team der Männer im Tor steht. Über ihn und seine als auch die Aktivitäten von anderen Neonazis in Potsdamer Sportvereinen gab es in den folgenden Jahren mehrere Veröffentlichungen. [2]
Anstatt aber die dadurch angeregte Debatte ernsthaft zu führen, sich mit Neonazis in Vereinen und neonazistischer Ideologie in der Gesellschaft auseinanderzusetzen, rief die Stadt Potsdam für das Jahr 2015 die Kampagne „Potsdam bewegt sich!“ aus. Aus antifaschistischer Perspektive hat sich bisher jedoch gar nichts bewegt. Das ist wenig verwunderlich, hat doch die Stadt Potsdam, und insbesondere Jann Jakobs, mit sogenannter akzeptierender Jugendarbeit in der Vergangenheit erst dafür gesorgt, dass sich neonazistische Strukturen etablieren konnten – schließlich konnte in den Neunzigern, unter Jakobs Ägide als Jugendamtsleiter, in einem Förderprogramm zur Integration von rechten Jugendlichen eine der beliebtesten RechtsRockBands („Proissenheads“) zu ihrem Karriereanfang ungehindert in einem Potsdamer Jugendclub proben und in Fahrland wurde in den 2000er Jahren durch den Jugendclub Treffpunkt Fahrland e.V. und den Leiter Thomas Liebe das Wachsen einer neonazistischen Struktur im Potsdamer Norden ermöglicht.
Ähnlich wie damals ist bisher außer Beschwichtigungen, Ausweichmanövern und Dethematisierungen nichts geschehen. Ein deutlich schlechter Zwischenstand für eine Stadt, die sich gern als weltoffen und tolerant darstellt.

 

Innerhalb des Vereins Fortuna Babelsberg ist es nach unseren bisherigen Recherchen nicht nur Mario Schober, der rassistische und neonazistische Inhalte vertritt. Weitere Mitglieder, Trainer und Vorstandsmitglieder weisen eine gefährliche Nähe zu Neonazis oder ihrer Ideologie auf – oder vertreten diese ganz offen.

 

Einschlägig verurteilter Neonazi als Sponsor

 

Marcus Schiller und seine Firma „B.M.S.“ als Sponsor für Fortuna BabelsbergEin kurzer Blick auf die Homepage von Fortuna Babelsberg zeigt für geschulte Augen die Verbindungen in ein neonazistisches Umfeld.
Als einer der Sponsoren ist die Firma „B.M.S.“ aufgeführt- gemeint ist das vom Neonazi Marcus Schiller gegründete Unternehmen „Bau- und Montageservice Schiller“. [3]
Bis zu seiner Verhaftung 2005 war Marcus Schiller als brutaler und gewalttätiger Neonazi-Schläger an Angriffen auf alternative Jugendliche beteiligt. Im Jahr 2006 wurde er schließlich im Zuge des „Tram-Prozesses“ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Juli 2005 hat er sich u.a. mit den noch immer aktiven Neonazis Oliver Oeltze, Oliver Kalies, Melanie Witassek, Danny Leszynski, Thomas Pecht und Benjamin Oestreich an einem Angriff auf zwei linke Studierende beteiligt. Angeklagt war er wegen versuchten Mordes.

 

Matthias Rettcke (m.) und Marcus Schiller (r.) – Gewalttäter, Hooligan-Freunde, und NeonazisIn einer RBB-Dokumentation aus dem Jahr 2013 versuchte er sich, getarnt als „Maik B.“, als geläuterter Ex-Häftling zu inszenieren. Damals konnten wir zwar keine Abkehr und klare Distanzierung von seinen neonazistischen Taten und Gedanken erkennen, trotzdem entschieden wir uns dafür, seine Persönlichkeitsrechte zu wahren und kürzten in unserer Veröffentlichung seinen Nachnahmen ab – um eine mögliche „Resozialisierung“ nicht zu behindern. [4]
Heute ist klar, dass sich Schiller nicht aus seinem neonazistischen Umfeld gelöst hat, noch immer neonazistische Ideologie vertritt und wieder durch Gewalttaten aufgefallen ist. Anfang Juli 2015 war er zusammen mit Matthias Rettcke an einem Übergriff am Rathaus Babelsberg auf antifaschistische Fans des SV Babelsberg 03 beteiligt.
Neben dem Neonazi-Hooligan Matthias Rettcke gehörte auch Mario Schober zu den „alten Kameraden“, mit denen er nach seiner Haftentlassung Kontakt aufnahm – möglicherweise der Türöffner für sein Engagement bei Fortuna Babelsberg.

 

Kontakte zu Neonazis bei Trainern, Schiedsrichtern und Vorstandsmitgliedern


Im Verein weisen mehrere Funktionsträger_innen eine gefährliche Nähe zu Neonazis auf. [5] Verschiedene Trainer sind per Facebook und im realen Leben, neben Mario Schober, mit verschiedenen Neonazis aus Potsdam befreundet.
René S., Co-Trainer des 2. Männer-Teams, ist beispielsweise mit den Neonazis Steve Schmitzer und Ilja Schartow befreundet. Schartow war Bassist der RechtsRockBand Proissenheads und ist dadurch über die Freundschaften mit dem Neonazi- und RechtsRock-Kader Uwe Menzel und Martin Rollberg in der bundesweiten neonazistischen Musikszene vernetzt. Er ist verantwortlich für verschiedene Morddrohungen gegenüber Antifaschist_innen in Potsdam, verschickte Anti-Antifa-Drohbriefe [6] und war auch an Angriffen auf alternative Jugendliche beteiligt.
Kai E., Co-Trainer des 3. Männer-Teams, ist neben Mario Schober auch mit Sebastian Glaser befreundet. Glaser war nach seinem Zuzug aus Berlin maßgeblich am Aufbau neonazistischer Strukturen in Potsdam beteiligt, hatte frühzeitig enge Kontakte zum mutmaßlichen NSU-Unterstützer Maik Eminger und beteiligte sich an mehreren gewalttätigen Übergriffen auf Antifaschist_innen.
Michael L., Mitglied des Vorstandes, 2. Vorsitzender des Vereins, Nachwuchsleiter für den Bereich „Kleinfeld“ und Trainer der E1-Junioren, ist genauso wie Markus G., einer der Schiedrichter des Vereins, mit Marcus Schiller befreundet.
Insgesamt sind die Inhalte, die die oben Genannten und ihr jeweiliges Umfeld u.a. virtuell präsentieren fragwürdig – offene Sympathien für die Bösen Onkelz oder FreiWild, Likes für die Hells Angels und deren Protagonisten Frank Hanebuth oder frauenfeindliche und andere sexistische Inhalte deuten auf ein Umfeld hin, in dem die seitens des Vereines oft bemühten, inhaltslose Begriffe der „Toleranz“ und der „Weltoffenheit“ hönischen Beigeschmack bekommen.

 

Rassisten und Neonazis als Trainer?


Auf vielen virtuellen wie realen „Freund_innenlisten“ der Vereinsmitglieder finden sich natürlich auch die jeweiligen Spindnachbar_innen, Platzwart_innen oder Betreuer_innen. Dass in Vereinen, z.B. im Umkleideraum, über Persönliches, Vereinsinterna, Stadt, Region und Land gesprochen wird ist klar – und dass dies auch virtuell auf den jeweiligen Facebook-Seiten geschieht ebenso. Fragwürdig also, warum die meisten Offiziellen des Vereins mit Andre Hartmann, Daniel Friedrich und Normen Stengel befreundet sind, geschweige denn sie im Verein akzeptieren, präsentieren die drei doch offensichtlich rassistische, neonazistische und andere menschenverachtende Inhalte.

 

Andre Hartmann mit tätowierter „schwarzer Sonne“ und seine Freundin Jessica Sommer, die ebenfalls menschenverachtende Ideologie verbreitetAndre Hartmann positioniert sich sehr prominent, nicht nur virtuell, in einem neonazistischen Umfeld und äußert rassistische und andere menschenverachtende Ideologien – und trainiert bei Fortuna Babelsberg die Kinder aus den Jahrgängen 2007 und 2008.
Bereits sein Profilbild bei Facebook ziert ein deutliches Statement, in dem ein klassisches Opferbild des deutschen rassistischen Abwehrdiskurses gezeichnet wird: Deutsche, die nicht mal mehr vermeintlich eindeutige Tatsachen im Asyldiskurs kritisieren dürfen, da sie sonst sofort als Nazis gebrandmarkt werden. So alt und bekannt, wie immer noch unreflektiert und bewusst an den eigentlichen Geschehnissen vorbei werden dabei rassistische Stereotype reproduziert. In zahlreichen weiteren Bildern, Kommentaren und Likes setzt sich so Stück für Stück ein Abbild seines menschenverachtenden und neonazistischen Weltbildes zusammen.

Andre Hartmanns „likes“ für neonazistische, rassistische und andere menschenverachtende InhalteVermeintlich witzige Bildchen mit rassistischen Beleidigungen und Collagen aus dem „Todesstrafe für Kinderschänder“-Diskurs reihen sich an Statements wie „Vergesst niemals Dresden“, welches durch die Verknüpfung mit einem bekannten und viel genutzten Bild der zerbombten Stadt Ende 1945 klar in einen revisionistischen Zusammenhang zu bringen ist. Auch seine musikalisch Vorliebe für RechtsRock von beispielsweise Neonazibands wie „Noie Werte“, „Bloodshed“, „Nordwind“, „Störkraft“, „Sleipnir“ oder „Heimatfront“ ist seiner Seite zu entnehmen. Auf 45 Seiten mit rassistischen oder neonazistischen Inhalten hinterlies er ein „like“ – dazu zählen neben Bekleidungsmarken wie Thor Steinar auch neonazistische und rassistische Vereinigungen wie die NPD, Junge Nationaldemokraten (JN), Der Dritte Weg, Alternative für Deutschland, PEGIDA, Ein Licht für Deutschland und andere regionale rassistische Bürger_innenbewegungen.Andre Hartmann mit tätowiertem Wehrmachtssoldaten auf dem Oberkörper

Weiterhin tummeln sich in seiner Freund_innenliste zahlreiche eindeutige Neonazis und immer wieder ganz normale sogenannte besorgte Bürger_innen – also Rassist_innen. In anderen Kommentaren wird Andre Hartmann von diesem Umfeld als „anständiger zuverlässiger intelligenter Kamerad“ beschrieben. Ein von ihm hochgeladenes Foto zeigt völkische Symbole und einen Wehrmachtssoldaten, die auf seinem Körper tätowiert zu sehen sind.

 

Daniel Friedrich (r.) zusammen mit dem Neonazi Marcus SchillerWeiterhin fällt Daniel Friedrich, bei Fortuna Babelsberg als Trainer für das 2. Männer-Team engagiert, durch offen rassistische und neonazistische Äußerungen auf. Genau wie bei Hartmann ziehen sich rassistische Witzchen, NPD-Propaganda und Likes für Thor Steinar oder glorifizierende Wehrmachtspropaganda durch sein Profil.

Daniel Friedirch bekommt „likes“ von Oliver Kalies („Oliver Becker“) und Ilja Schartow für das Bild eines, möglicherweise verwandten, Wehrmachtssoldaten.Dazu ist er neben Mario Schober, Marcus Schiller und Ilja Schartow auch mit dem verurteilten Neonazi-Schläger Oliver Kalies befreundet und kommentiert und liked dessen Bilder. Mit Marcus Schiller verbringt Friedrich auch seine Freizeit in neonazistisch-hooliganistischen Kreisen beim BFC Dynamo und arbeitet offenbar auch für dessen Baufirma „B.M.S.“.

 

Normen Stengel als Trainer eines Jugend-Teams von Fortuna BabelsbergAls Trainer der E3 und D4 Jugend ist im Verein Normen Stengel aktiv. Auch er äußert rassistische Ideologie offen, beklagt sich über einen „Asylwahn“ auf der Facebook-Seite der „German Defence League“, hetzt zusammen mit der rassistischen Bürger_inneninitiative „Brandenburg wehrt sich“ gegen die „Antifa“, beschwert sich mit einem „Like“ über eine vermeintlich andauernde Besatzung der BRD durch die alliierten Siegermächte und gibt zu verstehen, dass er Ian Stuart und die Naonazi-Band „Skrewdriver“ gut findet.

Normen Stengel „liked“ den Neonazi Ian Stuart und die RechtsRockBand „Skrewdriver“Auch Interesse an revisionistischer Geschichtsschreibung bekundet er durch die Mitgliedschaft in Gruppen wie „Der 2 Weltkrieg – Was wirklich geschah!“ (sic), „Ritterkreuzträger“ oder einer Gruppe, in der „Orden und Wehrpässe oder auch andere Dinge“ der Wehrmacht verkauft werden. Neonazistische Bekleidungsmarken versucht er durch Mitgliedschaften in den Gruppen „Ansgar Aryan Flohmarkt“ oder „Thor Steinar – Kleinanzeigen“ günstig zu erwerben.

 

Nicht verwunderlich – rechte Hegemonie erschwert Konsequenzen


Nach diesen Erkenntnissen erklärt sich, warum sich der Verein Fortuna Babelsberg bisher scheute gegen rassistische und neonazistische Tendenzen sowie Neonazis in den eigenen Teams vorzugehen. Es fällt schwer gegen gleich mehrere Personen aufzubegehren, führe dies doch zu einem Eingeständnis, dass es ein Problem mit Neonazis gäbe. Dieses, leider sehr seltene, Eingeständnis von betroffenen Vereinen oder Strukturen hat aber noch nie zu Anfeindungen oder sonstigem geführt, sondern war immer der erste Schritt in einem progressiven Umgang mit der Thematik Neonazismus.
Ein mögliches Eingeständnis diesbezüglich von Fortuna Babelsberg und der Verweis der betreffenden Personen aus dem Verein kann dabei jedoch erst der Anfang sein. Eine Auseinandersetzung mit den Mechanismen rassistischer Diskriminierung sowie dem eigenen Umgang mit menschenverachtenden Ideologien und deren Vertreter_innen ist bei Fortuna Babelsberg und gesamtgesellschaftlich bitter nötig. Bildungsangebote dazu gibt es von verschiedenen Vereinen zu genüge. Nun ist es am Verein tatsächliche Konsequenzen zu ziehen.
Es gibt unzählige Beispiele in der bundesdeutschen Geschichte, die zeigen, wohin eine bewusste oder unbewusste Akzeptanz und Verständnis für menschenverachtende Ideologie führt. Nationalsozialist_innen und ihre Traditionen in den Reihen der deutschen (Sicherheits-)Behörden, staatliche Unterstützung neonazistischer Terrorstrukturen und eben auch Akzeptierende Jugendarbeit sowie das Herunterspielen von neonazistischen Thesen sind Nährboden für neonazistische Strukturen, Hetzjagten, Pogrome, Terroranschläge und Morde.

 

[1] http://www.potsdam.de/content/aktuelle-pressetermine-der-landeshauptstadt
[2] http://arpu.blogsport.eu/2012/02/20/cheer-for-ns-potsdamer-neonazi-mario-schober/ und http://arpu.blogsport.eu/2012/06/04/schober-und-pecht-noch-immer-etabliert-vereine-hofieren-neonazis/ und http://arpu.blogsport.eu/2014/11/11/potsdam-bewegt-sich-nicht-potsdamer-sportvereine-und-ihre-neonazis/
[3] http://www.fortunababelsberg.de/
[4] http://arpu.blogsport.eu/2013/06/08/rbb-dokumentation-verharmlosende-darstellung-neonazistischer-gewalttaten/
[5] alle Belege zu den Positionen im Verein von: http://www.fortunababelsberg.de/index.php/unser-verein/645-vorstand bzw. unter „Team Übersicht“
[6] http://jungle-world.com/artikel/2001/04/26416.html

 

Marcus Schiller am 17. Dezember auf der Weihnachtsfeier eines Junioren-Teams von Fortuna BabelsbergNormen Stengel in ParisDaniel Friedrich als Trainer für das 2. Männer-Team von Fortuna Babelsberg – als Torwart der Neonazi Mario SchoberDaniel Friedrich bezeugt seine ideologische Ausrichtung – „Likes“ für die NPDDaniel Friedrich findet vieles gut – dazu zählt neben schlechtem Humor und der Wiederaufbau der Garnisonkirch auch Thor Steinar und die Wehrmacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 1: Andre Hartmann ist Trainer des F3-Junioren-Teams bei Fortuna Babelsberg – und vertritt offen rassistische und neonazistische Ideologie.

Bild 2: Marcus Schiller und seine Firma „B.M.S.“ als Sponsor für Fortuna Babelsberg

Bild 3: Matthias Rettcke (m.) und Marcus Schiller (r.) – Gewalttäter, Hooligan-Freunde, und Neonazis

Bild 4: Andre Hartmann mit tätowierter „schwarzer Sonne“ und seine Freundin Jessica Sommer, die ebenfalls menschenverachtende Ideologie verbreitet

Bild 5: Andre Hartmanns „likes“ für neonazistische, rassistische und andere menschenverachtende Inhalte

Bild 6: Andre Hartmann mit tätowiertem Wehrmachtssoldaten auf dem Oberkörper

Bild 7: Daniel Friedrich (r.) zusammen mit dem Neonazi Marcus Schiller

Bild 8: Daniel Friedrich bekommt „likes“ von Oliver Kalies („Oliver Becker“) und Ilja Schartow für das Bild eines, möglicherweise verwandten, Wehrmachtssoldaten.

Bild 9: Normen Stengel als Trainer eines Jugend-Teams von Fortuna Babelsberg

Bild 10: Normen Stengel „liked“ den Neonazi Ian Stuart und die RechtsRockBand „Skrewdriver“

Bild 11: Marcus Schiller am 17. Dezember auf der Weihnachtsfeier eines Junioren-Teams von Fortuna Babelsberg

Bild 12: Normen Stengel in Paris

Bild 13: Daniel Friedrich als Trainer für das 2. Männer-Team von Fortuna Babelsberg – als Torwart der Neonazi Mario Schober

Bild 14: Daniel Friedrich bezeugt seine ideologische Ausrichtung – „Likes“ für die NPD

Bild 15: Daniel Friedrich findet vieles gut – dazu zählt neben schlechtem Humor und der Wiederaufbau der Garnisonkirch auch Thor Steinar und die Wehrmacht.

 

 

Bilder mit Bildunterschriften: https://linksunten.indymedia.org/en/node/153908

 

Artikel auf der AR_P//U-Website mit allen Bildern und Bildunterschriften: http://arpu.blogsport.eu/2015/10/13/verstrickungen-ins-neonazistische-mi...

 

Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland

arpu[at]riseup[punkt]net

GPG-Key

arpu.blogsport.eu

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Eigentlich schade, dass in so einem Verein, in dem durchaus auch richtig kompetente Menschen am Start sind wie Hartmut Domagala, so ein paar Menschenfeinde unterwegs sind. Da hätte man eher reagieren müssen. Auch im Vereinsheim sind mitunter komische Personen anwesend, als wenn die Wenigen das so richtig ausnutzen würden. Vor Ort im Verein geben im Artikel benannte immer den Hilfsbereiten und scheinbar "ganz normalen" Menschen ab, aber hinter der Fassade besitzen sie eine menschenfeindliche und rassistische Einstellung. Schlimm sowas!

leider ist das beispiel aus potsdam kein einzelfall. aber hier wird noch einmal deutlich, wie es auch eine strategie der neonazis ist, sich im gesellschaftlichen leben - so auch in sportvereinen - breit zu machen. ich denke, es gibt überall leute, die rassistische und faschistische gedanken haben. letztendlich ist ein fußballverein auch nur ein spiegelbild der gesellschaft. umso wichtiger ist es, diese dann zu isolieren und sie mit ihrer ideologie zu konfrontieren. ich bin gespannt, was der fußballverein aus potsdam nun gedenkt zu machen.

Bei aller Schwarzmalerei verschweigt der Artikel leider, dass es durchaus engagierte Trainer und Nachwuchsförderer innerhalb des Vereins gibt, die sich aktiv GEGEN Diskreminierung und Fremdenhass einsetzen. So findest z.B. im Oktober ein Nachwuchsturnier statt, indem sich Flüchtlingskinder mit einer eigenen Mannschaft beteiligen werden (http://www.pnn.de/potsdam/1013277/). "Fortuna Babelsberg bewegt sich nicht"? Doch - da bewegt sich etwas...

Fortuna Babelsberg wird die Kritiker nicht losErneut Neonazi-Vorwürfe gegen Sportverein

Babelsberg - Zum wiederholten Male muss sich der Fußballverein Fortuna Babelsberg mit Vorwürfen auseinandersetzen, nicht entschieden genug gegen mutmaßliche Neonazis in den eigenen Reihen vorzugehen. Die Kritik kommt vom Netzwerk Antifaschistische Recherche Potsdam / Umland – und zwar ausgerechnet vor dem Spiel der dritten Mannschaft von Fortuna gegen das neue Flüchtlingsteam des SV Babelsberg, Welcome United 03, das am Sonntag stattfindet. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat sein Kommen zugesagt.

Die Antifa-Recherche hat nun in einem Dossier gleich mehrere Trainer, Spieler und einen Sponsoren als Anhänger der rechtsextremen Szene bezeichnet. Dabei listet das Netzwerk etwa Freundeslisten und einschlägige Einträge der genannten Personen im sozialen Netzwerk Facebook auf, die Kontakte und inhaltliche Nähe zur rechtsextremen Szene in Potsdam belegen sollen. Bei einem der Trainer ist auf einem fünf Jahre alten Foto zu sehen, dass er sich einen Wehrmachtssoldaten auf seinen Oberkörper tätowiert hat.

Angesichts gleich mehrerer Personen mit Nähe zur rechtsextremen Szene sei es nun auch erklärlich, warum sich der Verein bisher gescheut habe, „gegen rassistische und neonazistische Tendenzen sowie Neonazis in den eigenen Teams vorzugehen“, so das Antifa-Team. Nun müsse Fortuna Babelsberg endlich Konsequenzen ziehen, so die Forderung der Antifa – Akzeptanz für menschenverachtende Ideologie dürfe es jedenfalls nicht geben.

Schon mehrfach war der Verein auf diese Weise kritisiert worden, unter anderem ist ein Torwart wegen rechtsextremer Gewaltdelikte vor 2008 bei der Polizei bekannt. Vor mehr als einem Jahr hatten Unbekannte in der von dem Verein genutzten Sportanlage in der Newtonstraße in Großbuchstaben das Wort „Naziunterstützungsverein“ gesprüht.

Vereinschef Hartmut Domagala sagte den PNN am Mittwoch nur, es werde eine Sondersitzung des Vorstands und danach eine Presseerklärung geben. In der Vergangenheit hatte Fortuna Babelsberg mehrfach betont, es gebe keine rechtslastigen Tendenzen in dem rund 400-köpfigen Verein. Fortuna sei am Bundesprogramm „Integration durch Sport“ beteiligt, viele Mitglieder in den Jugendmannschaften hätten einen Migrationshintergrund. Gleichwohl sei bei einigen Mitgliedern deren Vergangenheit in der rechten Szene bekannt, hieß es aus dem Umfeld des Vereins. Diese Mitglieder wolle man nicht ausschließen: „So funktioniert Integration nicht.“ Gleichwohl seien einige der erhobenen Vorwürfe neu, hieß es gegenüber den PNN.

Im Stadtsportbund gilt seit Jahren die Linie, dass Mitgliedsvereine Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit öffentlich klar entgegentreten sollen. HK

 

http://www.pnn.de/potsdam/1015058/ am 15.10.2015