[B] 03.10. Naziaufmarsch angreifen

03.10.

Damals wie heute: Deutschland sabotieren! Nazis angreifen! Nicht nur die 25-jährige Einheitsfeierei und das hinzukommende Zelebrieren der „WIR - Heuchelei“ bringt uns zum Kotzen, sondern auch, dass unbehelligt jeglicher Aufmerksamkeit,  Rassist_innen von “Bärgida” und “Wir für Berlin & Wir für Deutschland” am 3. Oktober zu einer Demonstration zum Washingtonplatz mobilisieren.

Es ist davon auszugehen, dass dieser Aufmarsch von Nazis einer der größeren der vergangen Zeit in Berlin wird. Der Demotrailer zur Mobilisierung wurde beispielsweise über 2000 mal in sozialen Netzwerken geteilt, mit weit über 40.000 Aufrufen. 500 Gäste haben der Veranstaltung zugesagt, hinzu kommt, dass bundesweit mobilisiert wird. Nazis aus Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern mobilisieren ebenso zu diesem Event, jedoch ist die Teilnahme aus anderen Bundesländern sehr vage, da auch dort zu den Einheitsfeierlichkeiten rassistische Kundgebungen stattfinden werden.

Die Demonstration wurde am 12. August von der Polizeidirektion 3 genehmigt. Die Rassist_innen haben ihre Demonstration für 15 Uhr angesetzt und diese soll voraussichtlich vom Washingtonplatz über Prenzlauer Berg, Kreuzberg und zurück nach Mitte gehen.  Durch die vage Routenführung ist es wichtig Strukturen selbst zu stellen.
Um euch und andere auf dem Laufenden zu halten, checkt ab 13 Uhr: #B0310.  

Wir rufen zu dezentralen Aktionen auf, damit die Scheisse auf der Strecke, sowie
in der Umgebung anfängt zu dampfen!

In diesem Sinne: Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!

 

Antifaschistische Koordination 36 (Oktober 2015)

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NoBärgida ruft zu einer Demonstration anlässlich der Einheitsfeierlichkeiten und der Nazidemo auf:

 

Europäische und deutsche Grenzen schrotten! Verlogenheit enttarnen - Nationalismus und Rassismus bekämpfen!
Für den 03.10. rufen die Regierenden scheinheilig unter dem Motto "Grenzen überwinden" dazu auf, die rein physische Überwindung der innerdeutschen Grenze vor 25 Jahren abzufeiern. Nach dem Motto "Brot und Spiele" soll offensichtlich als Party-Symbolpolitik verschleiert werden, dass diese Grenzen selbst in Deutschland in Form von Ungleichbehandlung, Ausgrenzung und Rassismus nach wie vor bestehen. Vergessen Pogrome und rassistische, nationalistische Stimmungsmache Anfang der 1990er? Vergessen zumehmende Brandanschläge auf Unterkünfte sowie tägliche An- und Übergriffe gegen Flüchtlinge heute? Vergessen rassistische Sondergesetze bis heute unter immer neuen Nützlichkeits- und Leistungskriterien zum eigenen Vorteil und zur eigenen Bereicherung?

Auch und insbesondere anlässlich der Vielzahl neuer Grenzen um Deutschland (einschließlich Oktoberfest und Einheitsfeierlichkeiten) und innerhalb sowie rings um Europa, denen täglich mehr und mehr Menschen zum Opfer fallen, ist dieses Motto mehr als zynisch und unerträglich. Während sich die Bundesregierung, Länderregierungen und Kommunen gemeinsam von den selbst verursachten Fehlentwicklungen "überfordert" geben, menschenunwürdige Lebensbedingungen manifestieren und rechtfertigen, um Geld feilschen, die rechtswidrige Aushebelung des Rechtes auf Asyl sowie die weitere Entrechtung und soziale Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen rethorisch und praktisch vorantreiben sowie sich kaum noch von der Pegidarethorik unterscheiden und nationalistische Spaltungs- und Entsolidarisierungspolitik selbst zwischen den Betroffenengruppen zu verankern versuchen, rufen auch rechte und rassistische Gruppierungen aus dem Umfeld von "Wir für Berlin & Deutschland" sowie Bärgida über verschiedene Facebookevents zu einem Rassistenaufmarsch ab dem Washingtonplatz auf. Beide haben eine gemeinsame, sich überschneidende Schnittmenge: Ausgrenzung über ein selbst konstruiertes, einschränkendes, undifferenziertes, realitätsfernes "deutsches" "Wir-Gefühl", dass andere Menschen ausgrenzen, entrechten und von gleichberechtigter, selbstbestimmter Teilhabe ausschließen bzw. Menschenrechte unter Finanzierungs- und Sparvorbehalte gestellt werden soll. Auch wenn die Mobilisierung von Nazis und Rassisten für den 03. Oktober eher als marginal zu bezeichnen wäre, sollte sich jeder rassistischen und reaktionären Mobilisierung entgegengestellt und gleichzeitig die verlogene und politisch motivierte Schlemmer-"Einheitsfeier" der Regierenden unter nationalistischen "Wir"-Verschleierungs- und Ausgrenzungs-Konstruktionen enttarnt und thematisiert werden.

Zu Protesten wird daher ab 14.00 Uhr vom Washingtonplatz über den Pariser Platz bis nach Berlin-Mitte aufgerufen. Weg mit allen alten und neuen, physischen und mentalen Grenzen! Für Gleichberechtigung, Gleichbehandlung und Solidarität! Gegen Nationalismus, Rassismus und soziale Ausgrenzung am 03. Oktober auf die Straße! Überall!
Quelle: https://www.facebook.com/events/1645885542328712/

Bestandteil der rechten Strategie ist es offensichtlich auch, mehrere nach außen hin kleinere Veranstaltungen an gleichem Ort und zu gleicher Zeit zusammenzuführen. Bei FB kursieren allein 5 Veranstaltungen, die hier aus naheliegenden Gründen nicht gepostet werden. Rechnet man die dort getätigten Zusagen zusammen, kommt man auf eine vergleichsweise stattliche Zahl von 2055 (Stand: Do Vormittag). Es versteht sich von selbst, dass hier diverse "Nebelkerzen", auch Zweit- und Drittzusagen von Einzelpersonen vorliegen; es gibt auch wahrlich keinen Grund, Alarmismus zu verbreiten. Andererseits soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die Mobilisierung der Rechten auch nicht unterschätzt werden sollte.

Nazis am Samstag auch in Brandenburg!

Bisher wurde in 16 Dörfern und Kleinstädten Kundgebungen von Nazis angemeldet. Dies gilt es zu beachten.

http://www.inforiot.de/neonazis-planen-landesweite-aktion-zum-tag-der-de...

Schwach. Weder beim DGB noch bei Verdi war man für einen Aufruf zu haben.