Ermittlungen gegen Til Schweiger wegen "Volksverhetzung"

Erstveröffentlicht: 
03.09.2015

Im TV hatte sich Schweiger kritisch über Demonstranten geäußert, die gegen eine Flüchtlingsunterkunft auf die Straße gegangen sind.

Hamburg. Gegen Schauspieler Til Schweiger, 51, wird wegen Volksverhetzung ermittelt. Das bestätigte Nana Frombach, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, dem Abendblatt. Ein Rechtswissenschaftler aus Münster hat Schweiger, der in Hamburg lebt, angezeigt. Die Akten zum Verfahren (7101 Js 572/15) wurden an die Staatsanwaltschaft Köln weitergeleitet.

 

Da es sich bei den Vorwürfen um Äußerungen handelt, die Schweiger am 18. August in der WDR-Sendung "Menschen bei Maischberger" gemacht hat, die in Köln produziert wird, sei damit zu rechnen, dass die Staatsanwaltschaft Köln für das Verfahren zuständig ist, betonte Frombach.

 

In der TV-Sendung hatte sich Schweiger kritisch über Demonstranten geäußert, die gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Freital – dem Wohnort von Pegida-Gründer Lutz Bachmann – auf die Straße gegangen sind. Schweiger sagte: "Ich glaub noch nicht mal, dass ein Politiker nach Freital gehen muss, es würde einfach reichen, wenn die zwei Hundertschaften da hinschicken und die Leute einkassieren, und sagen 'heute Nacht bleibt ihr im Knast, denkt mal darüber nach, was ihr hier macht, und morgen kommt ihr hier nicht mehr her'".

 

Da es sich bei Volksverhetzung um ein sogenanntes Offizialdelikt handelt, ist die Staatsanwaltschaft verpflichtet, die Angelegenheit juristisch zu prüfen. Fachleute schätzen die Erfolgsaussichten des Klägers allerdings als äußerst gering ein und rechnen fest damit, dass das Verfahren eingestellt wird. (JR)

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