Der Kapitalismus tötet! Die Zusammenarbeit von EU und Mexiko
      tötet!
      Gegen die Ausbeutung und Repression von Oben, unsere Solidarität
      von Unten!
    In Brüssel treffen sich am 12. Juni 2015 die höchsten
    Repräsentant_innen der Europäischen Union (EU) und der mexikanische
    Präsident Enrique Peña Nieto (EPN) zu einem bilateralem
    Gipfeltreffen.
Es ist eine Schande, dass die EU, die viel von Menschenrechten
    redet, sich zu partnerschaftlichen Gesprächen mit dem Präsidenten
    Mexikos trifft – einem Land, in dem die Menschenrechte mit Füßen
    getreten werden, einem Land, in dem staatliche und kriminelle
    Strukturen eins sind und in dem sie gemeinsam in den letzten neun
    Jahren 26.000 Menschen verschleppt und 130.000 ermordet haben. Einem
    Land, in dem die Wahlen eine Farce sind und aus dem einer der
    reichsten Menschen der Welt kommt, während mehr als 45 % der
    Menschen in Armut leben. Einem Land dessen Natur durch
    transnationale Konzerne zerstört wird und dessen Menschen für einen
    Hungerlohn arbeiten müssen. Einem Land, in dem Menschen gezwungen
    sind, auszuwandern, um zu überleben. Einem Land, in dem uns immer
    noch 43 Studenten fehlen.
    
    Es ist eine Schande, dass die EU Peña Nieto hofiert und von Mexiko
    als „verlässlichem und strategischem Partner“ spricht, mit dem man
    „zentrale und grundlegende Werte wie Demokratie sowie den Respekt
    vor Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte teilt“ [1]
    – aber ehrlich gesagt, wir wissen was die EU mit diesen Werten von
    Demokratie und Menschenrechten meint: Mit militärischer Abwehr lässt
    sie zehntausende Migrant_innen an ihren Außengrenzen sterben, mit
    kalter Härte rettet sie Banken und treibt Millionen Menschen in
    Europas Süden ins Elend. Sie zerstört dabei gesellschaftliche
    Solidarität und menschliche Würde. Ihre Institutionen töten die
    Demokratie und fördern die Diktatur ökonomischer Macht. Ihre
    Institutionen machen Menschenrechte zu einem Label für Kriege und zu
    einer Ware, die sich nicht mehr jede_r leisten kann. Als Zentrum
    globaler wirtschaftlicher Macht betreiben EU und europäische
    Unternehmen die Ausbeutung von Natur und Menschen in den Ländern des
    Globalen Südens.
    
    Mexiko ist eines dieser Länder. Europäische Konzerne haben in den
    letzten Jahren eine Vielzahl von Fabriken gebaut und Bergbaulizenzen
    erworben. Sie wollen den staatlichen Erdölkonzern und die
    Wasserversorgung kaufen, die Peña Nieto für sie privatisiert.
    Erleichtert wird das alles durch den Freihandelsvertrag zwischen der
    EU und Mexiko. Nun wollen sie diesen Vertrag nach dem Vorbild von
    TTIP stark ausbauen [2].
    Er soll also mehr Ausbeutung, mehr Zerstörung und mehr Reichtum für
    wenige bringen – in Mexiko und der EU. Um dies gegen den Widerstand
    der Bevölkerung durchzusetzen und um Geschäfte mit der Gewalt in
    Mexiko zu machen, haben Deutschland und andere EU-Staaten Mexikos
    Polizei seit Jahren ausgebildet und mit Waffen versorgt [3,
    4].
    Polizei, die ihre Bürger verschleppt und mit diesen Waffen bedroht
    und tötet [5].
    
    Es ist eine Schande, dass Verbrecher_innen wie Enrique Peña Nieto,
    Angela Merkel und Jean-Claude Juncker immer noch behaupten können,
    sie würden uns mit ihrer Politik vertreten. Doch ihre Politik von
    Oben bedeutet Ausbeutung und Repression gegen Menschen und Natur.
    Sie dient dem Geld und seiner Macht. Ihre Politik heißt
    Kapitalismus. Ihre Politik tötet.
    
    Ihr setzen wir unsere Worte, unsere Wut und unsere Solidarität
    entgegen und fordern: 
    
    Keine Zusammenarbeit zwischen der EU und Mexiko! Kein
      Freihandelsabkommen, kein Polizeiabkommen, keine
      Waffenlieferungen!
    
    
    Demokratie aufbauen, Solidarität leben, Kapitalismus
      abschaffen!
Düsseldorf, 11. Juni 2015 - ¡Alerta! – Lateinamerika Gruppe Düsseldorf

