[B] Hakan Tas und Frank Henkel

In Berlin findet eine Palästina-Konferenz statt. Dagegen gibt es ein Bündnis unter dem Label „Berlin gegen Hamas“. Und dieses Bündnis hat es in sich.

 

Am heutigen Samstag veranstaltet das „Palestinian Return Centre“ (PRC) eine Konferenz in Berlin, bei der es um das Rückkehrrecht der Palästinenser gehen soll. Dieses steht, vor allem bei staatlichen Stellen und rechten Medien, im Ruf, eine Vorfeldorganisation der palästinensischen Hamas zu sein. Ob das zutrifft oder nicht, ob diese Konferenz einen überhaupt diskutablen Inhalt hat oder nicht, soll hier nicht Thema sein.

 

Worum es gehen soll, sind die „Gegenproteste“. Der Aufruf von eines „breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses“ unter dem Titel „Berlin gegen Hamas. Für ein weltoffenes, friedliches Miteinander“ hat es nämlich in sich. Unterschrieben wurde er von einer Querfront, die von CDU bis Linkspartei reicht. Innensenator Frank Henkel und die junge Union finden sich darauf ebenso wie der Linkspartei-Abgeordnete Hakan Tas. Mobilisiert wird zu den Gegenprotesten unter anderem von Bärgiba, wovon sich die Veranstalter*innen der zivilgesellschaftlichen Querfront immerhin distanzieren.

 

Dennoch ist dieses Bündnis eine Querfront par excellence. Wer mit Frank Henkel zusammen Aufrufe unterschreibt, muss ausgegrenzt werden. Und das völlig unabhängig vom Inhalt. Die „israelsolidarischen“ linken UnterstützerInnen hätten problemlos eine eigene Kundgebung machen können. Sie zogen es vor, mit der konservativen Rechten gemeinsam aufzumarschieren.

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Dieser Möchtegern Antifa Oliver Höffnghoff steht auch drauf!

Hier findet eine Hamas-Konferenz statt es gibt ein Bündnis inkl. "bürgerlicher Kräfte". Das ist nichts neues und auch gar nicht so krass. Ich habe auch schon gegen Nazis in Wunsiedel demonstriert und dort stand nen CSU -Bürgermeister plus CSU-Landrat. Da hat sich zu recht auch niemand aufgeregt.

 

Du hättest ja immerhin erwähnen können was für ne Konferenz das ist.

 

Ich könnte jetzt auch schreiben, dass du hier ne Querfront mit der Hamas aufmachen möchtest, mach ich aber nicht.

 

Und von wegen die israelsolidarischen linken UnterstützerInnen hätten ne eigene Kundgebung machen könne. Das ist denen ihre Kundgebung, frag doch mal bei Henkel warum der da mitmacht.

"Ich könnte jetzt auch schreiben, dass du hier ne Querfront mit der Hamas aufmachen möchtest, mach ich aber nicht." - klar, genau das folgt aus dem Text. Ihr seid so eine Sekte, das gibts gar nicht mehr. Wer nicht mit Henkel demonstrieren will, ist Hamas.

Hätten es die räumlichen Gegenbenheiten denn zugelassen, zwei Kundgebungen anzumelden?

 

Allgemein finde ich diese gemeinsame Kundgebung akzeptabel, wenn es gegen die Hamas und ihre Freunde geht. Erinnert mich an letztes Frühjahr in Halle/Saale, als "die fünf Hochschulgruppen RCDS, Jusos, Liberale, GHG und SDS sowie die Halleschen Jugend-Parteiorganisationen Junge Union, Jusos, Grüne Jugend, Junge Liberale und solid-Linksjugend" (Zitat/Quelle kreuzer-leipzig.de) gegen die erste "Montagsmahnwache" protestierten. Natürlich hätten die auch dort alle ihre eigene Kundgebung anmelden können, aber gegen solch üble Antisemiten und Verschwörungsideologen verlaufen die Frontlinien halt manchmal anders.

Hier findet nicht irgendeine Palästina-Konferenz statt. Hier agieren faktisch die europäischen Hamas-Auslandsorganisationen.

 

Es ist durchaus üblich bürgerliche Bündnispartner beim Protest gegen gegen Faschisten zu moblisieren. Im Regelfall ist dann zwar die CDU nicht dabei, aber die wären aus den Sitzblockaden z.B. in Dresden wahrscheinlich auch nicht rausgeworfen worden. Der zähe Beigeschmack bleibt.

 

Die Kundgebung welche dort organisiert wird, ist übrigens von den linken israelsolidarischen Gruppen gemacht. Bärgida will da auch keiner haben und den würde es wahrscheinlich auch nicht gut bekommen da teilnehmen zu wollen. Das sich daran Piraten, DIE LINKE, Jusos usw beteiligen ist ne erfolgreiche Mobilisierung und nicht weniger. Das dann ungwöhnlicher Weise auch die CDU mitmacht ist doch eher den ihr Problem, wenn dann nächste Woche besagte Bündnispartner gegen deren Gentrifi-dingsbumspolitik oder ähnliches agieren.

Dies ist nun der zweite Artikel bezüglich Hakan Tas in den letzten Tagen.

Zurzeit wird in der Partei DIE LINKE über die Aufstellung der Kandidaten für die nächste Abgeordnetenhaus-Wahl in Berlin gestritten. Kann es sein das hier Partei-Wahlkampf auf Indymedia ausgetragen wird, oda wat???

finde die hier zum teil anklingende palestina feindlichkeit sehr interessant. hoffentlich besetzen israelische ultra-nationale -orthodoxe siedler mit waffengewalt eure wohnung ... nur mal so zum nachdenken.

Hamas scheiße finden, die sich AUFGRUND der Annektion und Unterdrückung der Palästinenser gegründet hat,
aber kein Wort über die atomar bewaffnete Besatzungsmacht Israel verlieren.
Da kann man sich nur an den Kopf fassen !
Und ich dachte immer, dass sich linke Politik als Sprachrohr der Unterdrückten versteht und nicht der Besatzer.

!

Mach es dir nicht zu einfach!

 

Nur ein Beispiel:

 

Homosexuelle haben bei der Hamas nichts zu lachen und schleichen nachts heimlich nach Israel um sich frei zu bewegen!

 

Egal warum sich die Hamas gegründet hat, von einer emanzipatorischen Bewegung und wie auch immer sind die meilenweit entfernt!

Israel zu kritisieren bedeutet nicht die Hamas zu glorifizieren oder gut zu heißen.
Für mich ist die Hamas ein Haufen Vollidioten, die die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben und aus ihrer Rolle eines Unterdrückten Volkes so gut wie alles falsch gemacht haben. Und wenn es im verschwörungstheoretischsten Fall die Unterwanderung / Steuerung durch den Mossad ist.
Was nicht sein muß - aber die Möglichkeit besteht. Dafür muß es aber nicht gerade wenige Kollaboratoren geben, was die Ausgangsbehauptung (Vollidioten) nur bestätigen würde.
Nichtsdestotrotz:
Kritik an Israel wird durch Hamas nicht mehr oder weniger gerechtfertigt.
Und bevor ich einen Haufen schlecht bewaffneter Machos kritisiere, kritisiere ich erstmal die einzige militärische Großmacht im nahen Osten mit modernster Technologie und Atomarsenalen, die aus den Palästinensern ein vertriebenes Volk gemacht hat.
Danach (und zwar erst danach) auch gerne die Hamas, aber kein "Entweder - Oder".
Ursache und Wirkung erkennen.
Besatzer & Unterdrücker müssen aus linker Sicht kritisiert werden.

!

Ich frage mich nur oft, warum Israel immer auf "linker" agenda is, was "kritik" angeht!

 

Was ist mit: Indien, Pakistan, Iran, Frankreich, Deutschland, Nigeria usw. verstehste was ich meine, was unterscheidet Israel von unendlich vielen anderen Ländern?

 

Israel ist in diesem "Gebiet" das einzige Land in welchem man "frei wählen" darf und "frei" leben kann! (gemessen an der bürgerlichen Demokratie)

 

Versteht mich nich falsch ich werde hier keine rechten Regierungen verteidigen, auch nicht die in Israel! Ich stelle nur fest das es wohl angenehmer ist in Israel zu leben anstatt im Iran! Desweiteren gibt es in Israel eine "arabische" Bevölkerung, aber als Jude hat man es ausserhalb Israels im "Nahen Osten" recht schwer würde ich behaupten!

 

Also warum immer Israel?

 

P.S. : Das das hier zum oberen Artikel diskutiert wird is mir klar, ich meine im Allgemeinen!

berechtige Fragen.
Wieso Israel?
Nun, vielleicht gerade weil Israel ein Staat ist, dessen ursprüngliche Idee die eines Refugiums für vertriebene Juden aus der ganzen Welt war - als Reaktion auf die Gräuel des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges. Gerade ein solches Land hat die ethische und moralische Verpflichtung, Sachen "besser zu machen" als die Peiniger, die die Juden nach Israel getrieben haben. Die Methoden, die die heutige israelische Regierung einsetzt gegen Minderheiten und Palästinenser, erinnert vielerorts an eben jene Schrecken, die wir alle aus dem Geschichtsunterricht kennen.
Israel gehört nicht mehr und nicht weniger verurteilt als andere Nationen, die
a) exterritoriale Gebiete besetzen.
b) Angriffskriege führen.
c) Minderheiten unterdrücken
usw.
Warum steht dann aber Israel immer wieder auf der "linken Agenda"?
Weil nach wie vor nicht nur bei Antideutschen, sondern auch im linken Mainstream Israel nach wie vor nicht selten ein gewisser Sonderstatus zugute kommt aufgrund der historischen Vergangenheit und eine "Solidarität mit Israel" (fälschlicherweise mit dem Staat Israel und nicht der jüdischen Bevölkerung) propagiert wird, die unangemessen ist.
Niemand würde eine Solidarität mit anderen Staaten fordern, die Kriegsverbrechen begeht und Gebiete annektiert.

Im übrigen herrscht in israel eine 2Klassengesellschaft. Es gibt Siedlungen, in denen Nicht-Juden keinen zutritt haben.
Linke (jüdische) Aktivisten haben es in Israel noch schwerer, als es Linke in Europa haben.
Ob es angenehmer ist, in Israel zu leben anstatt im Iran kommt wohl darauf an. Als prowestlicher Bürgerrechtler oder emanzipatorische Feministin stelle ich mir ein Leben im Iran auch nicht angenehm vor.
 Aber ebensowenig als Palästinenser Hebron oder in anderen Gebieten unter israelischer Militärbesatzung.
Was ich damit sagen will?
Unrecht wird nicht zu recht, weil es woanders eventuell genauso schlimm oder schlimmer ist.
Ist der Fokus auf Israel unangemessen?
Aufgrund der engen Verknüpfung und der Schuld Deutschlands mit der jüdischen Weltbevölkerung und dem Staate israel, wohl eher nicht.
Ist deswegen die israelische Regierung "böser" als andere Regierungen? Ganz sicher nicht.

!

"Gerade ein solches Land hat die ethische und moralische Verpflichtung, Sachen "besser zu machen" als die Peiniger, die die Juden nach Israel getrieben haben."

 

Wenn ich das lese, hört es sich an, als wollte man die Opfer zu Tätern machen.

 

Ansonsten stimme ich dir weitgehend zu!

ist tatsächlich ungünstig formuliert. ich entschuldige mich dafür.
Natürlich kann man nichts "besser" machen in diesem Falle, sondern lediglich die faschistischen Methoden erkennen, ablehnen und verinnerlichen, um solche Verbrechen nicht wieder geschehen zu lassen.
Das war damit gemeint.
LG

!

danke für die dikussion! ich mag diskussion in denen es nicht darum geht wer recht oder unrecht hat sondern in welchem sich etwas fortentwickelt!

Die Person über die hier geredet wird heißt Hakan Taş.

("Taş" und nicht "Tas")

"ob diese Konferenz einen überhaupt diskutablen Inhalt hat oder nicht, soll hier nicht Thema sein."

 

Ach so! Ob da Faschisten konferieren, soll also nicht Thema sein. Ihr seid ja tolle AntifaschistInnen. Ja, dann.