[S] Aktion gegen die Bundeswehr auf Horizon Bildungsmesse - Auf zur Demo gegen die NATO Sicherheitskonferenz am 7. Februar

Aktion gegen die Bundeswehr in Stuttgart

Am Sonntag, den 1. Februar fand eine antimilitaristische Aktion gegen einen Stand der Bundeswehr auf der Horizon-Bildungsmesse in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle statt. Rund zehn AktivistInnen organisierten unweit vom Eingang eine Kundgebung mit Infotisch, Transparenten und Musik. Am Geländer der Treppe zum Eingang wurde ein Transparent befestigt mit der Aufschrift „Töten und getötet werden ist keine Perspektive, Bundeswehr raus aus den Bildungsmessen“. Damit sollte deutlich gemacht werden, dass die Bundeswehr kein gewöhnlicher Arbeitgeber ist. Zudem wurden hunderte Flugblätter verteilt -  sowohl draußen, als auch an zahlreiche Jugendliche innerhalb der Messehalle.

 

Der Stand der Bundeswehr war wieder einmal einer der größten der Messe. Am Stand selbst versuchten rund sechs Soldaten die Bundeswehr als atraktiven Arbeitsgeber mit der Aussicht auf eine erfolgreiche Karriere darzustellen. Bewacht wurde der Stand von mehreren Feldjägern und Securitys. Dass Auftritte der Bundeswehr auf Bildungs- und Berufsmessen in Stuttgart nicht ohne Protest bleiben, ist inzwischen sowohl bei den Messeleitungen, als auch der Bundeswehr angekommen. Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder lautstarken Protest und kreative Störaktionen gegen Auftritte der Bundeswehr an Messen und Schulen. Eine Neuerung bei dieser Messe war, dass BesucherInnen der Messe am Eingang von der Security verboten wurde, Luftballons mit einem antimilitaristischen Aufdruck mit in den Innenbereich der Messe zu nehmen. Außerdem wurden BesucherInnen die noch einen Flyer von der Kundgebung mit sich trugen aufgefordert, Flyer die sich gegen die Bundeswehr richten nicht öffentlich sichtbar im Inneren der Messehalle mit sich zu tragen.

 

Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 und der damit verbundenen Umstrukturierung der Bundeswehr zur effektiveren Angriffsführung muss sie sich intensiver um Rekruten bewerben. Dazu schaltet sie nicht nur Werbung in Printmedien und Rundfunk, sondern geht auch in Arbeitsämter und auf Bildungsmessen. Doch entgegen der eigenen Darstellungen der Bundeswehr geht es bei einer Verpflichtung bei der Bundeswehr und bei Auslandseinsätzen nicht um friedenssichernde Einsätze für Menschenrechte und Demokratie. Ganz im Gegenteil: Es geht um die militärische Durchsetzung wirtschaftlicher und geostrategischer Interessen und um imperialistische Militärinterventionen rund um den Globus.

 

Öffentliche Auftritte der Bundeswehr werden auch weiterhin mit Protest konfrontiert werden. Hier in Stuttgart und überall sonst. Um jedoch längerfristig erfolgreich zu sein, muss die Bundeswehr bei Auftritten in der Öffentlichkeit verstärkt angegriffen und zurückgedrängt werden. Denn dadurch, dass es immer schwieriger wird, einen Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden, scheint für viele Jugendliche eine Ausbildung bei der Bundeswehr eine lukrative Alternative zu sein. Zeigen wir, dass die Bundeswehr bei genauerem Hinsehen keine Option ist!

 

Für mehr zivile Ausbildungsplätze, mit garantierter Übernahme!

Bundeswehr abschaffen!

Hoch die internationale Solidarität!

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Kommt mit zur Demonstration gegen die NATO Sicherheitskonferenz am 7. Februar in München

Aus Stuttgart gibt es einge gemeinsame Busfahrt. Buskarten könnte ihr im Linken Zentrum Lilo Herrmann kaufen. +++ [mehr Infos]

Stutgart goes G7
Am 7. und 8. Juni 2015 trifft sich die „Gruppe der Sieben“ (G7) auf Schloss Elmau in den bayerischen Alpen. Im Rahmen des G7 Gipfels sind zahlreiche Protestaktivitäten geplant. Weitere Infos und Termine vom Stuttgarter Bündnis gegen den G7 Gipfel findet ihr hier... [mehr Infos]

 

 

www.otkm-stuttgart.tk

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Denn dadurch, dass es immer schwieriger wird, einen Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden, scheint für viele Jugendliche eine Ausbildung bei der Bundeswehr eine lukrative Alternative zu sein.

Wenn dem so wäre, dann müßte die BW ja nicht so viel PR machen. Eben weil es so viele andere attraktive Möglichkeiten für junge Menschen gibt, und der Job als Soldat*In doch nicht so einfach zu vermitteln ist, mangelt es an Nachwuchs - also macht die BW so viel Werbung.

Die Bundeswehr hatte 2013 13000 Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst und stellte davon 8000 ein. Ein Mangel? Vielleicht aus Sicht der Bundeswehr die gerne eine größere Auswahl hätte, aus antimilitaristischer Sicht aber sicher nicht. Das es "viele andere attraktive Möglichkeiten für junge Menschen" gibt halt ich bei einer Jugendarbeitslosenquote von knapp 10% (und darin sind nichtmal diejenigen enthalten die unbezahlte Praktikas machen, von jobcenter in Maßnahmen gesteckt wurden oder in sehr prekären Arbeitsverhältnissen stecken und aufstocken müssen) für sehr realitätsfern. Das zeigt ja auch das sich aus dem Osten überproportional viele sich für den Militärdienst entscheiden genauso wie Schüler mit einem niedrigen Schulabschluss.

13.000 Bewerber*innen auf 8.000 Plätze ist eine Quote von unter 1:2, will heißen, die BW mußte fast alles nehmen und konnte kaum auswählen - und auch die BW will nicht nur die "unteren 10%" des Arbeitsmarktes bzw. der Azubis, sondern braucht "qualifizierten" Nachwuchs, denn der Job als Soldat*in ist heute oft ein High-Tech-Job. Im Vergleich: Bei beliebten Industriebetrieben sind die Quoten zwischen 1:10 und 1:30 pro Ausbildungsplatz. Daher bleibt die Feststellung: Die BW hat einen Mangel an tauglichen Bewerber*innen, und macht darum so viel Werbung.

13000 sind halt immer noch zu viele!

 

1:10 bzw 1:30 --> ohne aussicht auf übernahme sind schlechtere bedingungen als bei der bundeswehr, wo man halt mal locker für n paar jährchen unterschreiben kann und sich keine gedanken machen muss.

 

 

dass es (nur) 13000 bewerber und nicht 100000 sind heißt nicht, dass antimilitaristische arbeit unnötig ist, sondern vielleicht, dass sie fruchtet..

 

geringe bewerberzahlen bei der bundeswehr sind mitunter das resultat der freidensbewegung der letzten 60 Jahre und da gehört das OTKM in der region  und auch überregional gerade ganz vorne dazu!

in Karlsruhe hat es wohl auch vor kurzem eine ähnliche Aktion gegeben.

 

Link: https://otkmka.wordpress.com/2015/01/26/berufseinstiegsmesse-einstieg-beruf-2015-von-protest-begleitet/