++ 2500 Menschen bei überregionaler antirassistischer Demonstration in Dresden++

URA Dresden

Pressemitteilung der URA Dresden

Am 01.12.2014 um 16 Uhr veranstaltete die Undogmatische Radikale Antifa (URA) Dresden eine Demonstration unter dem Motto „Rassismus demaskieren – für grenzenlose Solidarität statt begrenztem Horizont und Nationalismus“ durch die Dresdner Innenstadt. Diese Demonstration reihte sich in die Gegenproteste der vergangenen Wochen gegen die rassistischen und islamfeindlichen Veranstaltungen von „PEGIDA“ ein. Mobilisiert wurde hierfür über die Stadtgrenzen Dresdens hinaus. Diesem Aufruf folgten ca. 2500 Menschen.


Startpunkt der Demonstration war der Bhf.Neustadt (Schlesischer Platz). Von hier aus ging es Richtung Goldener Reiter, über die Augustusbrücke in die Dresdner Innenstadt. An der St.-Petersburger Straße kam die Demonstration zum Stillstand, um Protest in Hör- und Sichtweite der „PEGIDA“-Demo, welche gegenüber auf der Lingnerallee startete, auszuüben. Dadurch konnte deren Auftaktkundgebung lautstark gestört werden. Später zogen beide Demonstrationen parallel auf der St.-Petersburger Straße weiter. Hierbei kam es vermehrt zu unverhältnismäßigen Pfeffersprayeinsätzen der Polizei gegenüber Teilnehmer*innen der „Rassismus demaskieren“-Demo. Während die „PEGIDA“-Demo am Terrassenufer weiterzog, lösten sich Teile der Gegendemonstranten. Infolge dessen kam es zu 2 Blockaden, wodurch die „PEGIDA“-Demo zum Umdrehen gezwungen wurde. Gleichzeitig zog die Demonstration der URA über die Carolabrücke und Albertplatz zurück zum Bhf.Neustadt. In zahlreichen Redebeiträgen, welche bei einer Zwischenkundgebung und am Startpunkt verlesen wurden, wurde kritisch Stellung gegenüber „PEGIDA“, der sächsischen Asylpolitik und dem IS bezogen. Des Weiteren bildete sich ein Rojava-Solidaritätsblock, zu dem die Gruppe Außer Kontrolle aufgerufen hatte. Zusätzlich berichteten kurdische Schüler*innen über die Situation in Rojava.

Diese Demonstration sollte einen Gegenpol zu der rassistischen und islamfeindlichen Hetze, welche von den Veranstaltungen von „PEGIDA“ ausgeht, setzen. Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen konnte „PEGIDA“ ihre Teilnehmer*innenzahl nicht weiter erhöhen. So nahmen diesen Montag 4000-5000 Menschen an den von „PEGIDA“ initiierten Protesten gegen Muslime*a und Asylsuchende teil. Letzten Montag, den 24.11.2014, nahmen noch ca. 5500 Menschen teil. Diese Zuspitzung im Zuspruch rassistischer Denkmuster ist jedoch nicht nur in Dresden zu verzeichnen. So gibt es in zahlreichen anderen Orten Initiativen, welche gegen Asylsuchendenunterkünfte auf die Straße gehen. So unter anderem in Ottendorf-Okrilla, Dresden Klotzsche, Bautzen und Schneeberg. „Wir kritisieren die vorherrschende Asylpolitik und die rassistische Stimmung in Teilen der Bevölkerung. Die Zuspitzung rassistischer Denkmuster birgt ein großes Gefahrenpotential und hat in der Vergangenheit schon mehrmals zu gewalttätigen Entladungen geführt, so z.B. in Hoyerswerda 1991. Unter anderem deswegen werten wir es als Erfolg, dass die „PEGIDA“-Demonstration nicht ihre komplette Strecke laufen und somit ihre menschenverachtende Hetze nicht ungestört verbreiten konnten“, so Alex Elser von der URA-Dresden.

 

URA Dresden

uradresden.noblogs.org

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Polizeibericht sagt 7500 bei PEGIDA...wer hat Recht? Organisatoren sagen 8000??

So oder so zuviele...

 

Aber meist ist es so, dass die Staatsorgane die Anzahl der Teilnehmenden "runterbricht", wobei sie bis jetzt bei den Pegida-Demos stets ziemlich richtig lag.

Wenn man sich die Bilder und Videos von gestern ansieht, dann sind das mindestens 7000 bei denen gewesen.

Der Pegida marsch wird von der Polizei aufgeblasen

und die gegendemo halbiert.

Zu ersteinnmal das positive:

-Die Anzahl der Gegendemonstranten ist deutlich gestiegen

-Der PEGIDA wurde ein gewisser Erfolg genommen

 

Aber was nützt eine solche Blockade? PEGIDAs sind eben nicht nur klassische Nazis. Da ist auch die sogenannte Mitte mit dabei.

Solche Leute können wir eben nicht mit einer Blockade erreichen.

Wollen wir auch die Leute einfach so aufgeben? Ich denke dieses Konzept, trägt nicht wirklich viel zur Bekämpfung von Rassismus bei...

 

Leider habe ich auch keine besseren Ideen... 

Insgesamt kam es mir schon wie ein Fortschritt ggü. den letzten Wochen vor, obwohl es zahlenmäßig eher wie 1000 Gegendemonstrant*innen aussah. Allerdings bin ich auch schlecht im Schätzen :)
Was mir Unwohlsein bereitete, war das "lautstarke Stören der Auftaktkundgebung". Es war alles andere als laut. Inwieweit vlt ein Ohnmachtsgefühl angesichts der Pegida-Massen, die im Dunkel rumstanden, vorherrschte, sei nur Spekulation.

Viel schlimmer fand ich die darauf folgende Strecke parallel zu denen. Eine bizarre Situation, wo teilweise 100 Meter lang keine Polizei vorhanden war und sich beide Grüppchen direkt gegenüber standen, aber scheinbar keine Handlungsoptionen weit und breit existierten.
Dass eine Blockade zustande kam, ist da nur ein kleiner Lichtblick. Zumal das Konzept sich selten so sehr auf die Staatsmacht verließ wie gestern..
Mehr Kommunikation innerhalb der Demo wäre wünschenswert gewesen, anstatt planloses und unentschlossenes Rumgestehe.