Nazibürger in die Suppe spucken!

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 Während sich die antifaschistische Scene noch wegen dem 22.11.2014 in Mahrzahn feierte, marschierten bereits am 24.11.2014 wieder Nazibürger durch die Stadt und machten Jagt auf die wenigen Antifascisti die trotz der geringen Teilnehmerzahl Widerstand leisteten!

 

Soweit wir wissen kamen zwar alle mehr oder weniger unbehelligt dabei weg, jedoch ist es eine Schande dass es nur etwa 150 Antifaschisten*Innen nach Marzahn geschafft haben während die Nazibürger ständig mehr werden! Letzten Montag waren es ca. 1500 Rassisten*Innen die gegen die geplanten Containerdörfer für Flüchtlinge demonstrierten! Ein solcher Fall von Nachlässigkeit sollte und darf sich nicht wiederholen! Es kann nicht sein dass wir den Nazis die Strasse überlassen! Deswegen:

Zeigt Solidarität!

Macht mobil!

Kommt zu den Gegenaktionen!

Bringt Freunde mit!

Bringt dieses Thema auf die Tagesordnung!


Montag, 1.Dezember um 17:30
Landsberger Allee, Ecke Blumberger Damm

https://xxx.facebook.com/events/15493075686159

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Ihr wundert euch ernsthaft, weshalb ihr nicht mehr Leute auf die Straße bringt? Ich schaue mir nur das Bild links oben zu eurem Aufruf an - glaubt ihr wirklich, dass auch nur ein erwachsener "normal" linker Mensch sich euch anschließen will? Wir waren am 22.11.2014 mit in Marzahn, auf der Kreuzung Landsberger/Blumberger. Die Stimmung war gut, das Publikum gemischt und entspannt. Wir sind extra etwas länger geblieben, bis dann die Blockade der Kreuzung aufgehoben wurde. Dann wurde gesagt, dass wir zusammenbleiben und uns gemeinsam Richtung Innenstadt (Öffis) auf den Weg machen, der Sicherheit wegen.

 

Und spätestens hier hatte ich dann keinen Bock mehr. Aggressive Sprechchöre, die die friedliche Stimmung von vorher konterkarierten, aggressives Verhalten gegenüber Anwohnern am Straßenrand (einer älteren Dame, die diesen lauten Zug nicht so klasse fand, wurde nahegelegt doch zu "verrecken" - SUPER, damit macht man sich Freunde und Unterstützer) und dann die Krönung: Der Zug hatte sich genau Richtung Naziauflauf S Wallenberg aufgemacht. Ich hab mich dann mit meiner Tochter mal ganz schnell vom Acker gemacht, als ich sah wo ihr uns da hingeführt hattet. So viel zum Thema "sicher".

 

Ihr wollt doch gar keine breite Unterstützung. Ihr wollt euer eigenes Süppchen kochen und euch in der Opferrolle gefallen. Gewaltanwendung? Ihr doch nicht - "die haben ja angefangen". Mich kotzt das an, ich wünschte mir viel mehr Leute, die gegen die Nazis aufstehen. Aber mit euch wird das nichts.

Du wünschst dir Leute, die sich gegen Nazis organisieren? Na dann los. Gründe ne Gruppe auf Facebook, trefft euch und fangt an aber bis dahin mecker nicht über Menschen, die es auch schaffen ihren Arsch hoch zu bekommen! Du meckerst über die Gewalt? Hast du dich schon mal mit nem Neonazi unterhalten? Haste mal versucht mit einem zu diskutieren? Der schlägt dir schneller die Zähne aus dem Kopf  als du daran denken kannst, mit welchem Argument du jetzt angemessen und höflich reagierst. 

Ich bin niemand der Gewalt verherrlicht oder gutheißt aber solche Menschen verstehen nichts anderes und jeder der auf einer Demo marschiert, die von NPD, NW und organisierten Faschos organisiert wird ist meiner Meinung nach selbst nicht besser und weiß genau, worum es bei diesen Märschen wirklich geht. 

Und überhaupt, wer nimmt sein Kind auf eine Demo im Dunkeln gegen Faschisten mit? 

Hübsch. Genauso seid ihr drauf. Diejenigen beschimpfen, die eigentlich mit euch gemeinsame Sache machen wollen. Ich habe am 22.11. jedenfalls nicht mitgemacht, weil ich gern Nazis aufs Maul hauen wollte. "Ich bin niemand der Gewalt verherrlicht oder gutheißt" - aber bei den Nazis darf man schon mal draufloslegen? Das setzt dich dann ins Recht oder was? Ich frage nochmal: was wollt ihr eigentlich? Ihr könnt doch nicht im Ernst glauben, dass solche gewalttätigen Aktionen auch nur bei einem Menschen dafür sorgen, dass es klick macht im Kopf. So wird man die Braunen nie los, im Gegenteil.

 

P.S. Mein Kind ist erwachsen.

!

Wenn ich das richtig sehe, hast du mit dem pöbeln begonnen (dein Beitrag war nicht gerade nett), da solltest du dich auch nicht beschweren wenn jemand im gleichen ton antwortet. Ich persönliche begrüße allerdings eine gewisse innerlinke Freundlichkeit ;-)

 

Ich finde hier werden verschiedene Dinge Durcheinander geworfen: Zum einen geht es um eine generelle ("moralische") Vertretbarkeit von Gewaltanwendung und zum anderen um die Frage ob Gewaltanwendung überhaupt praktikabel ist.

Mit denen Dingen die du sagst zielst du eher auf diesen zweiten Punkt. Dabei argumentierst du primär damit, dass viele (linke) Menschen eben keine Lust auf Gewalt haben und deshalb von Demos oder Aktionen fern bleiben, die eher militant ausgerichtet sind.

Das ist momentan sicherlich nicht ganz falsch. Allerdings frage ich dich: Was meinst du hätte eure "Blockade" an der Kreuzung genutzt? Die Antwort zeigt sich nach etlichen Jahren Erfahrung damit: Nichts! Die Nazibürgis wäre einfach wo anders lang gegangen und hätten das ganze als Erfolg verbucht. Gleichzeitig hätte sich die "Zivilgesellschaft" für die dolle "Blockade" auf die eigenen Schultern gekloppft.

 

Ein Anpöblen von Passanten habe ich nicht beobachtet. Falls du dies siehst kannst du die Pöbelnden ja beim nächsten Mal darauf ansprechen. Vielleicht sehen sie ein, dass sie nicht sicher sind ob es sich bei den Angepöbelten um Nazis handelt, aber vielleicht erklären sie dir auch warum sie sich eben doch sicher sind.

 

Grundsätzlich denke ich, dass gerade ein agressives Entgegentreten immer mit einer freundlichen Vermittlung der eigenen Gründe einher gehen muß. Das wurde leider in Marzahn etwas vernachläßigt. Dabei sollte relativ leicht vermittelbar sein, dass -um schlimmeres zu verhindern- manchmal auch mit Gewalt vorgegangen werden muß. Dafür reicht ein Blick in die schönen "Nationalbefreiten Zonen". Da sind viele Menschen unfrei und akkut bedroht, die nicht ins enge Weltbild der Faschos passen. Um so einen Zustand zu verhindern nehme ich dann auch in Kauf, dass Faschos auf die Fresse bekommen. Ich fände es toll wenn sich diese Zustände auch friedlich vermeiden ließen aber meine Erfahrung (wie mit manchen Blockaden) sagt mir, dass dem leider nicht so ist.

Es ist relativ leicht zu einem ruhigen, friedlichen Demonstrieren auf zu rufen, wenn man selbst weiß, hetero und auch ansonsten "normal" ist. Die Suppe der Ineffektivität dürfen dann nämlich Andere auslöffeln.

Pöbeln, ich? Nie. ;)

 

Ich hätte die junge Frau gern angesprochen, welche die Dame beschimpfte - aber wie ich schon schrieb, mir war die Stimmung zu aggressiv.

 

Mit ist durchaus klar, dass es Situationen gibt, in denen man dem netten Fascho von nebenan nicht (nur) mit einem freundlichen Lächeln entgegentreten kann. Das mag sich dann und wann ergeben, wer Scharmützel austragen will, soll das gern tun - aber bitte abseits von Aktionen, die eigentlich ne Menge Menschen gegen die Rechten auf die Straße bringen soll.

 

Mich ärgert einfach Folgendes: Die "Wir-sind-hier-nur-besorgte-Anwohner"-Rechten mobilieren Tausende von Leuten und schaffen es sogar, einigermaßen friedlich ihre Demos durchzuziehen (jaja, "friedlich" ist hierbei ein contradictio in adiecto). Und die Gegenbewegung zeigt sich leider so uneins und im Auftreten wenig bürgernah. (Ja, mir ist schon klar - dies hier ist die falsche Seite für sowas...)

Also ansprechen kannst du das glaube ich schon immer. Evtl. haben die Menschen dann keine Zeit oder Lust dir zu antworten und werden sehr patzig, aber eine Gefahr für dich als Mitdemonstrant besteht ganz bestimmt nicht.

Über "Bürgernähe" wurde hier tatsächlich in den letzten Texten schon viel diskutiert.... z. B. hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/128222

Da gibt es einfach sehr unterschiedliche Positionen innerhalb der radikalen Linken.

Ich persönlich denke, dass mit ausreichender Vermittlung auch militante Demos mit Bürgern möglich sind. Unter Militanz verstehe ich zum Beispiel in diesem Fall auch schon das Wegräumen der Gitter und direkte umzingeln der rechten Demo. Was hier eigentlich passiert ist war in der Masse ja auch nur ein etwas radikaleres Blockieren. Der große Teil unserer Demo hat keine direkte Auseinandersetzung gesucht sondern wollte verhindern, dass es das übliche Spiel von weit entfernten Blockaden ohne Bedeutung wird.

Die Kleingruppenangriffe auf bekannte Nazis fand ich auch begrüßenswert. Die Flaschenwürfe haben mich auch gestört... insbesondere die aus den letzten Reihen, die beinahe eigene Leute getroffen hätten.

Demo startet um 18 Uhr am S-Bhf Marzahn. Treffpunkt zur Anreise ist 17:30 am S-Bhf Ostkreuz, Ausgang Sonntagstraße. Karte mit der Demoroute von uns und der wahrscheinlichen Nazi-Route und ein paar weitere Infos gibts hier: http://www.antifa-berlin.info/news/717-breiter-protest-gegen-rassistisch...