Köln: „Hooligans gegen Salafisten“ kündigen Kundgebung mit über 1.000 Teilnehmenden an

Hooligans gegen Salafisten in Dortmund

Die Gruppe „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) mobilisiert für Sonntag, den 26. Oktober, zu einer Kundgebung auf der Kölner Domplatte, zu der über 1.000 Personen erwartet werden. Auf der zugehörigen Facebook-Seite haben bereits um die 5.000 User_innen ihr Kommen angekündigt. Die Gruppe, die sich zuerst über Facebook vernetzt hatte, mittlerweile aber eigene Organisationsstrukturen herausgebildet hat, wurde bei Facebook bereits 24.000 mal mit „gefällt mir“ bewertet. Der Zuspruch für die „Hooligans gegen Salafisten“ ist gerade vor dem Hintergrund des barbarischen Krieges des IS in Syrien und im Irak stark.

Bei vielen Sympathisant_innen vermischt sich aber die Ablehnung des Salafismus und des IS mit pauschalisierenden Abgrenzungen gegen „den Islam“ und mit zuwanderungsfeindlichen Positionen sowie einem starken Nationalismus. An den bisher stattgefundenen “Treffen” in Köln, Essen und Dortmund nahmen vorwiegend rechte Fußballfans und Hooligans sowie organisierte Neonazis und andere Akteure aus der extremen Rechten teil.


Distanzierung von Neonazis fragwürdig

„Es gibt immer rechte Leute irgendwie irgendwo darunter. Die sind einfach da, die kriegste auch nicht weg (…) Wir haben damit nichts zu tun. Wir verfolgen nicht deren Ideologie“, distanzierte sich der Herner Andreas „Kalle“ Kraul am 4. Oktober per Videobotschaft und erweckt damit den Eindruck, dass Neonazis bislang als unerwünschte Gäste teilgenommen hätten. Kraul, der in Herne das Studio „Tattoo by Kalle“ betreibt, trat auch in Essen und Dortmund als HoGeSa-Sprecher auf. Seiner Distanzierung widerspricht nicht nur die große Akzeptanz, die bei dem Treffen am 27. September in Dortmund den anwesenden Aktivisten von „Die Rechte“ – unter ihnen auch der stadtbekannte Neonazi-Schläger Siegfried Borchardt – entgegengebracht wurde, sondern ebenso, dass er bei seinem ersten TV-Interview in Essen ein T-Shirt mit einem Reichsadlermotiv der Marke „Erik and Sons“ trug. Bei Facebook postete Kraul eine schwarz-weiße-rote Fahne mit dem Slogan „Nationaler Widerstand“ und einen gegen Geflüchtete gerichteten Song eines Berliner Neonazi-Rappers. Er ist nicht der einzige, der eine rechte Gesinnung im Internet präsentiert: Beim Blick in die Profile von HoGeSa-Sympahtisant_innen der ersten Tage finden sich oftmals rechte Modemarken, nationalistische und rassistische Sprüche oder Sympathiebekundungen für Parteien wie die NPD. Auch Bilder des großen „Kennenlerntreffens” in Dortmund zeigen, dass ein Großteil der Teilnehmenden durch Tattoos oder Kleidung ein rechtes Weltbild zur Schau stellte.

Organisations-Strukturen aufgebaut

Rechte Hooligans versuchen seit Beginn des Jahres gezielt, salafistische Kundgebungen anzugreifen oder zu stören, nachdem sie sich über Facebook-Gruppen wie „Weil Deutsche sich`s noch trau`n“, „Hooligans für Deutschland“ oder „Gemeinsam sind wir stark“ virtuell vernetzt hatten (siehe dazu die Analyse des „Antifaschistischen Infoblatts“). Bereits am 7. Februar 2014 waren Hooligans und SympathisantInnen der „German Defence League“ gegen einen Auftritt des Salafisten-Predigers Pierre Vogel in Mönchengladbach aufmarschiert (nrwrex berichtete). Zugleich versucht dieser Personenkreis, antirassistisch orientierte Fans aus den Stadien zu verdrängen (siehe dazu auch LOTTA #55). Seit gut einer Woche haben die HoGeSa auch eigene Organisationsstrukturen herausgebildet, nachdem es zuvor zu Kämpfen um die Führung des Projektes kam und sich die Initiatoren über „Trittbrettfahrer“ beschwerten. Bei einem Treffen des „Orga-Teams“ am 12. Oktober wurden die Regionen Nord, West, Ost und Süd geschaffen, denen mit Ausnahme der Region Ost ein „Regionalleiter“ nebst „Stellvertreter“ zugeordnet wurde. Die für NRW zuständige Regionalleitung West wurde in die Hände des bereits erwähnten Andreas Kraul (alias „Kalle Grabowski“) und des „pro NRW“-Vorstandsmitglieds Dominik Roeseler als dessen Stellvertreter gelegt. Der Mönchengladbacher Roeseler war bereits beim Treffen in Essen anwesend und fungierte in Dortmund als Anmelder und Versammlungsleiter. Er hat nach Angaben des „Kölner Stadtanzeigers“ auch die Aktion am 26. Oktober 2014 in Köln bei der Polizei angemeldet.

„Pro NRW“ in Erklärungsnöten

Für die vermeintliche “Bürgerbewegung” und „Rechtsstaatspartei“ „pro NRW“ war das Engagement ihres Mönchengladbacher Ratsherrn und Vorstandsmitglieds Roeseler in Kreisen der Fußballschläger natürlich ein Problem. Trotzdem dauerte es bis zum vorgestrigen Sonntag, bis das Präsidium der Partei den Beschluss fasste, sich von der „Zusammenarbeit mit Hooligans und anderen gewaltbereiten oder extremistischen Gruppierungen“ zu distanzieren. Der stellvertretende „pro NRW“-Vorsitzende Roeseler werde von seinem Posten bei HoGeSa zurücktreten. In einer Pressemitteilung der „Hooligans gegen Salafisten“ wird Roeseler ausdrücklich gedankt: „Ohne sein Engagement und seine Hilfe in einer schwierigen Phase wären wir heute nicht da, wo wir sind. Dennoch ist es besser, wenn die Führungskräfte der HoGeSa nicht gleichzeitig Parteifunktionär sind. Dominik Roeseler wird uns als Sympathisant selbstverständlich erhalten bleiben.“ Die Versammlungsleitung der Kölner Kundgebung sei nun einem anderen Mitglied übergeben worden. Ein Ausschluss von parteipolitisch organisierten Akteur_innen der extremen Rechten steht bei HoGeSa nicht zur Debatte. „Solange niemand Parteipropaganda macht, Parteifahnen oder -Banner mitbringt, sind alle bei uns willkommen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Antifa-Mobilisierung gegen Salafismus und Faschismus

Antifaschistische Gruppen aus Köln haben mittlerweile eine Mobilisierung gegen das Treffen am 26. Oktober gestartet. Sie sehen in der Kundgebung den Versuch von Neonazis, RechtspopulistInnen und RassistInnen, die Abscheu über den Terror des IS und die berechtigte Wut gegen Salafisten zu instrumentalisieren, um die rassistische Ideologie zu verbreiten. Weiter schreiben sie: „Uns ist bewußt, dass [...] nicht alle Personen, die an dem HOGESA Treffen teilnehmen wollen, überzeugte oder gar organisierte Neonazis sind. Doch über eins sollte sich jeder potentielle Teilnehmer im Klaren sein: Diese Veranstaltung wird von extrem rechten Politikfunktionären und Neonaziaktivisten organisiert und geleitet. (…) Wer dort als vermeintlich unpolitischer Hooligan oder Fußballfan hingeht, geht den Vereinahmungsversuchen von Neonazis und extrem rechten Parteifunktionären auf den Leim!“ Die antifaschistischen Gegenproteste werben mit dem Slogan „Islamistischen und neofaschistischen Kulturkämpfern entgegentreten! Gemeinsam gegen Salafismus und Faschismus!“



Anmerkung: In der am 1. November 2014 erscheinenden Ausgabe #57 der LOTTA erscheint eine noch umfangreichere Analyse der „Hooligans gegen Salafisten“.

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Zu hoffen ist wirklich, dass in der LOTTA eine Analyse steht. Dies hier ist ja eine mäßige Zusammenfassung diverser verstreuter Artikel, die bisher schon erschienen sind. Wäre auch redlich diese Basistexte als Quellen zu nennen und zu verlinken.

Schulter an Schulter gegen Rassismus und religiösen Fundamentalismus
Am Sonntag, 26. Oktober in Köln: Dem Neonazi- und Hooligan-Großtreffen entgegentreten!

 

Es rufen auf: Antifa AK Köln, YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan, Antifaschistische Koordination Köln und Umland und Perspektive Kurdistan

 

http://antifa-ak.org/schulter-an-schulter/

Es ist unverantwortlich von den agierenden Antifagruppierungen, dazu aufzurufen, sich den meist besoffenen und hochaggressiven und testosterongeschwängerten Nazihools entgegenzustellen. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn körperlich schwächere und jüngere Antifaschist_Innen von gewaltaffinen Prollnazis totgeschlagen werden?? Die AKKU macht es sich vermutlich derweil im Cafe' bequem?

ne, infoveranstaltung wäre sinnvoll, auch um das gefahrenpotential so weit wie möglich zu minimieren. nix zu machen wäre aber der falsche weg, beziehungsweise gar keiner...

Gegen fünfe sieht auch der gemeine Prollnazi alt aus, kennen wir doch.

alles klar, dann lieber zu hause bleiben und die nazis ignorieren? was läuft bei dir verkehrt? die paar besoffenen naziasseln fallen doch über ihre eigenen füße.

Diese Angstmache Versuche kannste Dir sparen. Diese aufgepumpten achso gefährlichen Naziverschnitte sind schon in der ganzen Republik von Normalos eingemacht worden. Und das seit Jahren. Die Faschos haben mehr Angst als Vaterlandsliebe.

Nicht zu vergessen, in Frankfurt sah die Distanzierung dieser Gruppen von den Rechten so aus:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/124468

Leider stürzen sich die Rechten da auf ein ubeackertes Feld, das von Linker Seite nicht bearbeitet wurde, da man nicht als islamophob gelten wollte...

Passt auf euch auf, Leute!

 

Das Gefährungsdungspotential wird außerordentlich hoch sein, zu rechnen ist vor allem mit Zuganreisen aus dem gesamten Bundesgebiet. Gerade die südwestdeutschen Hochburgen Kaiserslautern, Mannheim usw. werden auch per Zug Anreisende haben.

 

Lasst die Leute nicht so lange im Regen stehen mit genauen Infos und Hinweisen, die Gefahren an diesem Sonntag sind gerade für jungere, mit den Strukturen und Verhaltensweisen noch weniger bekannte Menschen, sehr sehr hoch!

 

Liebe <3

das "Gefahrenpotential" ist da auch nciht viel höher als bei den üblichen Naziaufmärschen.

Die Kommentare, die hier Angst verbreiten wollen sind etweder vond en Hools selbst oder deren Propaganda aufgesessen.

Man sollte sich auch nicht deren Diskurs utnerwerfen in dem "recht" hat, wer der stärkere ist.

Wenn es sein muss haun wir sie kaputt, wenn wir es vermeiden können lassen wir es.

 

Die "starken Jungs" verwandeln sich genauso schnell in winselnde babys wie es die sonstigen Nazideppen auch tun.

 

Wer dreckig kämpft gewinnt ;)

es ist wie immer,

hools, nazis, in personalunion, oder sich gegenseitig verstärkend. lassen sich durch die cops schützen. rennen  aber auch in kleingruppen rum und mache auf macka.

sinnvoll also von unserer seite, kleingruppenaktionen, flexibilität und gute absprachen in der bezugsgruppe.

nicht bange machen lassen, aber passt auf euch auf.

vielleicht kommmen ja noch die salafisten und dann können wir alle zusammen die domplatte  rocken, vielleicht spielt kategorie c ja noch ihren neuen song als akustikversion.

also das wetter wird heiter bis wolkig, lacht kaputt was euch kaputt macht!

nazis auf die fresse!

die hogesa mobilisiert jetzt zum breslauer platz wie sie auf ihrer fb seite verlauten lassen.

gibt dort auch diskussion um das erreichen von öffentlichkeit, hogesa rechnet mit medienpräsenz, hat sich aber, wie sie schreiben auch etwas einfallen lassen, aha!

mir ist egal wo sie aufs maul bekommen!

...vor allem aufpassen müssen diverse linke Kneipen und Wohnprojekte. Auf Facebook kündigten die Faschos bereits an, dem AZ nach der Veranstaltung einen Besuch abstatten zu wollen.

Und selbstverständlich ist Vorsicht geboten. Egal, ob aufgepumpte Faschos oder nicht. Trotzdem werden wir dort sein und nicht zusehen, wie sie versuchen, Köln zu überrennen.

Laut Polizei kommen am Sonntag mindestens 2000 Hooligans aus ganz Europa:

 

http://www.keinveedelfuerrassismus.de/

 

Wir versuchen, dass die Stadt die HoGeSa Demo noch verbietet.

1. Kategorie C wird spielen

2. angeblich will HOGESA friedlich bleiben

3. Konzept der Pol. gut ausgedacht, durch BHF und Gleise sind die Gruppen als ganzes gut voneinander getrennt und konrollierbar

4. Konsequenzen daraus: zivile Klamotten, Kleingruppenaktionen, Vernetzung über die üblichen Kanäle

5. Breslauerr Platz früher besetzen, anketten, einbetonieren......

6. Anreise der Nasen behindern

7. besonnen und flexibel agieren

8. Gesund bleiben

9. HOGESA abwickeln

10. Salafisten auch direkt auf die Fresse boxen.

11. Freiheit für Kurdistan!

Hools = Nazi

 

So ein Quatsch. Ich danke den Hools, die die paar Nazis die sich anhängen werden, selbst auf`s Maul hauen werden, dass sie sich so klar

und deutlich gegen die Salafisten in Deutschland positionieren.

 

Man kann nicht auf der einen Seite Kobane unterstützen und im eigenen Umfeld lässt man den Umtrieben der Unterstützer des IS freie Hand.

Überall dort wo die Salafisten auftreten gehören sie weggetreten, wenn einer den Koran verschenken will, dann dankt es ihm, mit einem

folgenden Besuch seinerseits im Krankenhaus.

 

Freiheit für Kobane ja. Freiheit für Salafisten - nein, so einfach ist das.

nicht alle hools sind nazis, richtig!

die meißten sind aber national, konservativ, patriotisch, nenne es wie du willst.

seit den 70ern sind hools und nazis immer wieder gemeinsam aufgetreten.

warum habe die hools in dortmund , frankfurt, etc, dann die faschos nicht schon geklatscht?, genau, mann kennt sich schätzt sich kämpft gemeinsam, siehe  aachen, braunschweig, duisburg, dortmund etc.

man bist du naiv, bestes immer wieder gerne genommenes beispiel: ss siggi!

also mach dich schlau und solange den kopf zu!

es sind ca. 3000 besoffene nazihools in köln auf der straße. sie versuchen immer wieder, die ca 1.000 gegendemonstrant_innen anzugreifen und prügeln sich mit den bullen. eigentlich ist die demo nach wasserwerfereinsatz längst aufgelöst, trotzdem wandern sie noch umher.

wenn ihr in der nähe seid: passt auf euch auf + fragt leute, die da sind, ob sie unterstützung gegen die faschoschweine brauchen. vorsicht an den bahnhöfen etc. wenn der ganze spuk vorbei ist.

bleiben die hools auch über nacht. da macht es sinn, sich zu organisieren um linke projekte, asylbewerberheime etc. zu schützen.