Mirror von directactionde: Aktionen 2012 Teil 1 Antimilitarismus und Ökologische Kämpfe

Direct Action News from Germany

Weiter gehts mit der Dokumentationsreihe zu (militanten) Aktionen die Bundesweit in der Vergangenheit stattgefunden haben. Diesmal geht es ins Jahr 2012 und befasst sich mit Antimilitaristischen Aktionen und Aktionen die für die Umwelt durchgeführt wurden.

 


 

Antimilitarismus:

 

 

Brandanschlag auf LKW´s der MAN - Truck & Bus GmbH
Berlin 22. Januar 2012

Die Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH ist ein im Jahr 2010 gegründetes Joint-Venture zur Herstellung von militärischen Radfahrzeugen der beiden deutschen Unternehmen Rheinmetall und MAN Nutzfahrzeuge AG. Rheinmetall ist einer der Initiatoren der International Urban Operations Conference, die Anfang Februar in Berlin präsentiert wird.

Mit der RMMV verfolgen beide Unternehmen das Ziel, ihre militärtechnologischen Fähigkeiten zu bündeln. Dabei verspricht sich MAN bald auch eine nationale oder gar europaweite Konsolidierung des Produktionsbereiches der militärischen Nutzfahrzeuge. Die Fahrzeuge sollen international vertrieben werden. Zum 1. Mai 2010 führten beide Unternehmen ihre Aktivitäten in dem Gemeinschaftsunternehmen zusammen. Mit der Vereinigung der Vertriebsorganisationen beider Unternehmen hofft man, Kosten zu sparen und Jahresumsätze von bis zu 1 Milliarde Euro zu erwirtschaften. Der erste öffentliche Auftritt der RMMV fand auf der IDEB 2010 (Incheba Expo Bratislava / International Defence Exhibition Bratislava) in Preßburg statt.

Bis dahin werden die älteren Modelle der beiden Unternehmen die Modellpalette stellen. Bei gepanzerten Kettenfahrzeuge wie der Panzerhaubitze PzH 2000 und dem Schützenpanzer Puma, beide von Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG, wird die Rheinmetall Landsysteme GmbH weiterhin als Zulieferer geführt. MAN ist deshalb in Bezug auf die International Urban Operations Conference genauso wie Rheinmetall anzusehen.

http://www.rheinmetall-defence.com/index.php?fid=5305&lang=3

Ebenfalls in militärische Abenteuer ist die Deutsche Post verwickelt. Über ihren Ableger DHL betreibt sie auch nach dem Rückzug aus der Bewerbung um Großtransporte für die Bundeswehr den Transport von Feldpost und kleinen Teilen. Als Handlanger von Polizei und Geheimdiensten unterläuft die Deutsche Post das Recht auf informelle Selbstbestimmung indem sie technische Unterstützung bei der TKÜ und Postkontrolle leistet.

Die BZ berichtet jetzt von einem Feuer, welches diese Konzerne getroffen hat:

"Gegen 2.34 Uhr am Sonntagmorgen musste die Feuerwehr in den Tempelhofer Weg in Tempelhof ausrücken. Auf dem Gelände einer Werkstatt gingen zwei Laster der MAN - Truck & Bus Deutschland GmbH in Flammen auf.

Anwohner hatten die brennenden Fahrzeuge, die im Auftrag der Deutschen Post unterwegs sind, entdeckt. Von beiden Lieferwagen blieben nur Aschereste übrig, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, zudem prüft der Staatsschutz, ob hinter der Zündelei politische Motive stecken.

Am 11. Januar wurden zwei Fahrzeuge der Wohnungsbaugesellschaft Degewo und einer Sicherheitstechnik-Firma, die für die Bundeswehr und die Polizei tätig ist, angesteckt. Später bekannten sich Linke Feuer-Chaoten dazu, die Brandstiftungen begangen zu haben."

http://www.bz-berlin.de/tatorte/kommt-ihre-post-zu-spaet-hier-der-grund-...

Quelle: http://linksunten.indymedia.org/de/node/53725

 

 


 

Kreiswehrersatzamt entglast
München 24. Mai 2012

Von Indymedia Linksunten:

"In den frühen Morgenstunden des 24. Mai wurden etliche Bürofenster an der Rückseite des Kreiswehrersatzamtes in München mit Steinen eingeworfen. Das Kreiswehrersatzamt befindet sich auf dem Bundeswehrgelände in der Dachauerstr. 128 in Nähe zum Olympiapark"

 


 

Angriff auf die Bundeswehr
Frankfurt/Main 18. Mai 2012

die Krise heisst Kapitalismus heißt Krieg

Am Freitag morgen hat ein Großaufgebot der Polizei das Frankfurter Bankenzentrum und die Europäische Zentralbank blockiert. Trotz der martialischen Polizeipräsenz in der Stadt, die jeglichen Widerstand während der mehrtägigen Protestaktion Blockupy Frankfurt ersticken sollte, sind AktivistInnen am frühen Freitag-Abend in die Stadt ausgeschwärmt, um Einrichtungen, die an Krise und Krieg beteiligt sind, zu markieren.

Im unmittelbar urbanen Raum, direkt an der U-Bahn-Station Industriehof befindet sich in der Insterburger Straße 4 – 6 ein kleiner, aber feiner Bundeswehrstandort, der mit der Parole „Krieg beginnt hier“ und 40 Farbflaschen an der Fassade hinterlassen wurde.

Hier ist das Amt für Flugsicherung der Bundeswehr untergebracht, das die militärische Flugsicherung für Luftwaffe, Heer und Marinefliegerei organisiert. In Fällen von Krise und Krieg werden hier der Einsatz der überörtlichen Flugsicherung sowie die Besetzung eines „Gemeinsamen Flugsicherungs-Krisenstabes mit der zivilen Flugsicherung bei besonderen Vorfällen im Luftraum organisiert.

Hier befindet sich aber auch das Zentrum für Nachwuchsgewinnung, in dem intensiv daran gearbeitet wird, junge Menschen für den Krieg zu gewinnen. Hier bemühen sich hauptamtliche Jugendoffiziere, das Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit zu verbessern. Dazu nutzen sie Berufsmessen, Veranstaltungen an Schulen und Universitäten, oder die Berufsberatung an den Arbeitsagenturen. Sie machen Besuche bei der Truppe möglich, organisieren Weiterbildungen von LehrerInnen und ReferendarInnen. Sie führen das mehrtägige Gruppenspiel „Politik & Internationale Sicherheit“ (POL&IS) durch, in dem ZehntklässlerInnen „Ressourcenverteilungskonflikte und Interventions­szenarien“ durchspielen sollen. Sie verkaufen die eigene brutale Kriegsführung als Friedenssicherung.

Die Bundeswehr Kaserne am Industriehof beherbergt zugleich den Reservistenverband Hessen. Den Reservistenverbänden kommt eine besondere Bedeutung bei der Organisierung der zivil- militärischen Zusammenarbeit im Inneren zu. Über eine Million können in Krisen- und Katastrophenstäben eingesetzt werden. Sie sickern mit 460 Verbindungskommandos und eigenen Büros in die Verwaltungsstrukturen der Gemeinden ein. Dort beeinflussen sie die Entscheidungen nach militärischen Zielsetzungen. Wenn mensch sich anschaut, auf welche Krisen sich die Verbindungskommandos vorbereiten, so gehört dazu auch, die „Funktionsfähigkeit des Finanz­systems“ zu erhalten und den Zusammenbruch der gesamten Geld- und Währungsordnung zu verhindern. Zivil-militärische Zusammenarbeit ist ein umfassendes Instrument der Aufstands­bekämpfung.

In Frankfurt gibt es noch weitere Institutionen und Konzerne, die direkt vom Kriegsgeschäft profitieren, dafür forschen oder werben! Es gibt also noch viel zu tun! Tragen wir unsere Wut und unseren Protest auch zu Ihnen. Wir knüpfen mit unserer Protestaktion an die internationale Kampagne „war starts here!“ an. Wir wollen aktiv eingreifen in die kriegerische Normalität und die zahllosen zivil-militärischen Verflechtungen.

Krieg beginnt hier – Stoppt ihn hier!

Quelle: linksunten.indymedia.org

 


 

Kriegerdenkmäler eingefärbt
Duisburg 18. November 2012

folgendes Schreiben wurde auf linksunten.indymedia veröffentlicht:

„In der Nacht vom 18.11., dem so genannten "Volkstrauertrag", haben wir die geschichtsrelativierenden und NS-glorifizierenden Denkmäler auf dem "Ehrenfriedhof" am Duisburger Kaiserberg, eingefärbt.

Deren Inschriften und Symbole stellen durch ihre Wehrmachtshuldigung eine Provokation dar und sind eine Schmach für die Opfer des Naziterrors. Da die Kriegsgräberstätte am Kaiserberg in der Vergangenheit immer wieder von Jung- und Altnazis als Schauplatz für krude, identitäre Märtyrergedenken genutzt wurde, sahen wir uns in unserem Anliegen bestärkt.

Gegen Opfermythen und Märtyrerkult.
Täter_innen sind keine Opfer.“

 


 

Orte zivil-militärischer Zusammenarbeit angegriffen
Berlin 27. August 2012

Folgendes Schreiben wurde bei Indymedia.linksunten veröffentlicht:

"In der Nacht vom 26/27.8.2012 haben wir in Berlin Orte zivil-militärischer Zusammenarbeit angegriffen. Die Imtech Hauptniederlassung in Neukölln, die Niederlassung des Sonderforschungsbereich SFB700 in Dahlem wurden mit Farbe und Steinen markiert und Autos des BW/Deutsche Bahn Furhparks und des Technischen Hilfswerks den Flammen des antimilitaristischen Feuers übergeben. Wir sehen unsere Aktion als dezentralen Beitrag zum antimilitaristischen Aktionstag des des Antifa Camps in Dortmund, als Teil der „War Starts here“ Kampagne und für den Internationalen Antikriegstag am 1. September.

Immer mehr Aufgaben werden im Rahmen einer zivil-militärischen Zusammenarbeit an private Unternehmen und öffentliche Institutionen abgegeben. In vielen Bereichen weiten sich militärische Aufgaben im Zivilen aus, die Grenzen verschwimmen und werden dadurch unscharf.

Was an den Orten passiert, die wir angegriffen haben, ist alles andere als harmlos, sondern ist Teil der Militarisierung der Gesellschaft mit technologischer, logistischer und wissenschaftlicher Unterstützung der Interventionskriege der Bundeswehr. Nicht erst seit der Abschaffung der Wehrpflicht wird die Bundeswehr grundlegend umstrukturiert. Ihr offizieller Auftrag wurde von einer Verteidigungsarmee hinzu einer einer Angriffsarmee mit dem Ziel der Schaffung von Sicherheit und Spezialisierung der Bundeswehr geändert. Gemeint ist nicht die Sicherheit von Menschen, sondern die Sicherheit der Wirtschaftsordnung im Interesse der westlichen Hegemonialmächte. Militärische Interventionen im Ausland haben immer weniger einen militärisch organisierten Gegenüber. Unter dem Stichwort „vernetzte“ Sicherheit trainiert die Bundeswehr Aufstandsbekämpfung mit NGO's, der Post, DHL und den deutschen Universitäten, z.b.in Afghanistan. Es geht nicht mehr darum Kriege zu gewinnen, sondern die Besatzung der Länder muss danach funktionieren. Wer die nicht militärisch organisierten Gegner sind, ist nicht schwer zu erraten.

Imtech steht als Beispiel für die Rüstungsindustrie und ist im Auftrag der Deutschen Bahn und der Bundeswehr tätig, beliefert Kraftwerks-, Energie- und Schiffbautechnik und stattet Schiffe der Deutschen Marine (Einsatzgruppenversorger) mit klimatechnischen Systemen aus. Seit 2009 ist Imtech in Großbritannien an den beiden neuen Flugzeugträgern für die Royal Navy und bei der polnische Marine tätig. Zum Thema Sicherheit und Aufstandsbekämpfung kann sich Imtech rühmen mit dem“Real Time Crime Center” der New Yorker Polizei. Die Bullen haben Zugriff auf Bildschirme von Echtzeitvideos von öffentlichen Plätzen und können diese jederzeit mit anderen Behörden abgleichen.Die Imtech GmbH entstand 2002 aus einem Zusammenschluss der Wandsbeker Firma Rudolf Otto Meyer (ROM) und der Firma Rheinelektra Technik. Seit 1992 ist die auf Schiffs-Kältemaschinen spezialisierte VSG Verfahrenstechnik für Schiffsbetrieb GmbH eine 100prozentige Tochter von ROM. Schiffskälteanlagen wird ROM auch zum anstehenden Bau der Fregattenklasse 124 beisteuern. Damit trägt Imtech Verantwortung für den Beschuß somalischer Küstendörfer und Häfen durch Schiffe der Mission Atalanta. Diesen Krieg der NATO gegen sogenannte "Piraten" gilt es zu sabotieren wie jeden anderen Einsatz der Bundeswehr. Die somalischen „Piraten“ sind ein Beispiel dafür sich gegen die brutalen Auswirkungen des Kapitalismus zu wehren, denn den somalischen Fischern wurde jegliche Lebensgrundlage durch die Grossindustriefischrei und Raubfischerei entzogen. Das Meer vor Somalia ist leergefischt. Imtech hat viele Filialen in der BRD und war schon oft Angriffsziel in der Vergangenheit von Antimilitarist_innen, siehe z.b.: https://linksunten.indymedia.org/de/node/64422

Ähnliches Beispiel ist BW Furhpark. Die Deutsche Bahn ist ein wichtiger Partner der Bundeswehr, da sie ein grossen Anteil an Transporten für Kriegsgerüst und Soldat_innen trägt. Der BwFuhrparkService GmbH hat für die Bundeswehr ein wirtschaftliches und kundenorientiertes Mobilitätskonzept entwickelt und umgesetzt. Das Unternehmen verfügt über einen Fuhrpark von fast 25.000 Fahrzeugen und ist damit einer der größten öffentlichen Fuhrparkmanager Deutschlands. Die Gesellschaft ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Bundesministeriums der Verteidigung sowie der Deutschen Bahn AG. Für uns ein weiteres angreifbares Beispiel um auf die fortschreitende zivil-militärische Zusammenarbeit hinzuweisen.

Ein nächstes Beispiel für zivil-militärische Zusammenarbeit ist das THW. Seit 2008 gibt es Kooperationsprotokoll zwischen dem Bundesministerium des Innern, vertreten durch die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, und dem Bundesministerium der Verteidigung über die Zusammenarbeit bei Hilfeleistungen im In- und Ausland.Das Kooperationsprotokoll ist das Ergebnis einer intensiven Verständigung zwischen Bundeswehr und Technischem Hilfswerk über Unterstützungsleistungen im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit.Es regelt unter anderem die Mitbenutzung von Liegenschaften der Bundeswehr durch das THW sowie gegenseitige Ausbildungsunterstützung. Für Einsätze im Ausland enthält es Vereinbarungen zum Mitflug von THW-Helfern in Luftfahrzeugen der Bundeswehr, zur medizinischen Mitversorgung von THW-Helfern in Einsatzsanitätseinrichtungen der Bundeswehr und zu verschiedenen Maßnahmen logistischer Unterstützung, z.B. Einbindung der THW-Helfer in die Feldpost- und Bargeldversorgung.In dem unterzeichneten Kooperationsprotokoll wird die in der Vergangenheit bereits oft getestete ressortübergreifende Unterstützung auf eine verbindliche Grundlage gestellt und so das besondere Interesse an einer engen Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und dem THW verdeutlicht.

Aus Katastropheneinsätzen werden schnell militärisch überwachte Ausnahmegebiete. Beim Hurrikan Katrina in New Orleans wurden bspw. mittels Militär die Reichen evakuiert und die Armen sollten verelenden, um dann ihre Viertel plattzuwalzen um neue Villen zu bauen. Zum Glück erfolgte ein internationalen Hilferuf und so konnte durch selbstorganisierte Krankenhäuser und Volksküchen das schlimmstes verhindert werden. Die Fluglotsenproteste in Spanien wurden durch das Militär beendet etc.

Erst letzte Woche wurde der Bundeswehr vor dem Verfassungsgericht eingeräumt, dass in Ausnahmefällen der Einsatz von militärischen Mittel möglich ist. Das lässt Spielraum für viele Interpretationen: Wird sich/soll sich ein solcher Einsatz wirklich gegen die Überschwemmungen richten? Oder gegen andere „Kathastrophen“ im Jargon der Herschenden, d.h. Gegen Menschen, die sich gegen Kapitalismus, Armut und Ausbeutung wehren. Gerade in Zeiten der sogenannten Finanzkrise verschärft sich die soziale Kluft und die Angst der Herrschenden vor Unruhen. Schon oft wurde die Bundeswehr in der Vergangenheit illegal eingesetzt (G8, 1.Mai), entgegen den mahnenden Forderungen aus den Konzentrationslagern „Nie wieder Krieg- nie wieder Faschismus“ und dem daraus folgenden Prinzip „Nie wieder Krieg von deutschem Boden“ und „keine Zusammenarbeit von Militär und Polizei im Inneren“.

Im Nato Strategie Papier „Urban Operation 2020“ planen die Nato-Staaten mit engagierter Beteiligung der BRD den Aufbau des Militärs im Inneren. Das in der Politik robuste Maßnahmen gegen die Bevölkerung für nötig erachtet werden, zeigt die Ausrichtung der Urban Operations Conference. Ihr Ansatz ist die paramilitärische Lösung für soziale Konflikte in Städten. Diese Städte sollen nicht mehr weggebomt werden, sondern für das kapitalistische Gesellschaftsmodell noch nutzbar sein. Staatliche Stellen rechnen mit aufstandsähnlichen Ereignissen in absehbarer Zeit, sonst würden sie nicht in diesen Absatzmarkt investieren (mehr dazu: https://linksunten.indymedia.org/node/52821).

Um diesen Plänen der NATO gerecht zu werden baut die BRD in Zusammenarbeit mit Rheinmetall Defense eine Stadt „Schnöggersburg“ im Gefechtsübungszentrum (GÜZ), mitten in Sachsen-Anhalt. Eine Stadt mit Regierungsviertel, Elendsviertel, Flugplatz, Autobahn, Marktplatz, U-Bahn, Flussbett etc, um dort mit deutschen High-Tech Aufstandsbekämpfung im urbanen Raum zu üben. Im September vom 12.-17.9. wird dort ein Widerstandscamp stattfinden „War Starts here Camp“.

Um zu einer Angriffs,-Berufsarmee zu werden braucht es Rekrut_innen. Zur Rekrutierung neuer Soldat_innen tritt die Bundeswehr vermehrt in öffentlichen Räumen an Schulen, Unis, Jobcentern, auf Girls Day versuchen sie Menschenschlächter_innen zu finden.

Auch an den Universitäten stehen der Bundeswehr die Türen weit offen. An einigen Universitäten wird dies durch eine Zivilklausel, die Forschung zu anderen als friedlichen Zwecken verbietet, unterbunden. Viele dieser Regelungen entstanden nach dem 2. Weltkrieg unter dem noch frischen Eindruck der Indienstnahme der Wissenschaften während des Faschismus. Doch genauso wie die Einsicht, dass Deutschland nie wieder an einem Angriffskrieg beteiligt sein sollte , scheinen solche Erkenntnisse in Zeiten, in denen zur EM endlich auch das deutsche „Volk“ wieder ungeniert stolz auf sein Vaterland sein darf, der Etablierung deutscher Macht- und Wirtschaftsinteressen in der Welt im Weg zu sein. So werden solche Zivilklauseln teilweise schlicht und ergreifend nicht beachtet, wie z.B. an der TU Berlin. In anderen Fällen tarnt sich militärisch relevante Forschung als Sicherheitsforschung. Sicherheitsforschung dient offiziell nicht in erster Linie militärischen Zielen, aber es wird ganz offen zugegeben, dass deren Ergebnisse „auch“ für militärische Zwecke genutzt werden können. Wir begrüßen die in den letzten Jahren an vielen Unis entstandenen Initiativen zur Einführung von Zivilklauseln, auch wenn dies natürlich nicht genug ist.

An der FU Berlin gibt des mit dem SFB 700 ein Bilderbuchbeispiel sozialwissenschaftlicher Sicherheitsforschung. Zentrales Gebäude und Postadresse ist bezeichnenderweise das Alfried-Krupp-Haus, benannt nach Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, seit 1931 Mitglied der SS, seit 1943 Vorsitzender und alleiniger Eigentümer der Krupp AG, einer der wichtigsten Rüstungslieferanten des Nationalsozialismus, Wehrwirtschaftsführer und Mitglied des Rüstungsrates. 1948 wurde er in den Nürnberger Prozessen wegen der Beschäftigung von Zwangsarbeitern, u.a. auch KZ-Häftlingen aus Ausschwitz, und der Plünderung (Demontage von Industrieanlagen in besetzten Gebieten und Wiederaufbau im deutschen Reich) zu 12 Jahren Haft verurteilt. Nach seinem Tod ging sein Vermögen an die Krupp Stiftung, der auch das Alfied-Krupp-Haus gehört und die es dem SFB 700 zur Verfügung stellt.

Getragen von der FU Berlin, der Uni Potsdam, dem Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), der Hertie School of Governance und dem European University Institute Florenz, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), allesamt zivile Einrichtungen, widmet sich der SFB 700 der Frage: „Wie und unter welchen Bedingungen werden Governance-Leistungen in den Bereichen Herrschaft, Sicherheit und Wohlfahrt in Räumen begrenzter Staatlichkeit erbracht, und welche Probleme entstehen dabei?“.

Bei dem Wort Governance denkt ein Mensch, dem akademische Diskurse nicht fremd sind, zunächst an eine postmoderne Tradition herrschaftskritischer Forschung. Der Versuch, Herrschaft als erbrachte Leistung zu verharmlosen, ist an Zynismus kaum zu übertreffen. Mit Sicherheit und Wohlfahrt ist höchstens am Rande das Wohlergehen der Menschen gemeint, nämlich genau dann, wenn es der Akzeptanz der militärischen Intervention und damit der Sicherheit der deutschen Soldaten, der Legitimität der Herrschaft, dem Zugang zu Ressourcen und, wie auch offen zugegeben wird, der Sicherheit der Produktionsstätten dient. Eigentliches Ziel des SFB 700 ist es, in instabilen Regionen der Welt, zu deren Instabilität man zur Not auch erst mal etwas nachhelfen muss, die Machtverhältnisse zu verstehen und zum eigenen Nutzen beeinflussen zu können. Der SFB 700 forscht für den Krieg im Dienst deutscher Macht- und Wirtschaftsinteressen und hat damit weder an der Uni noch irgendwo sonst eine Existenzberechtigung.

Wir hören schon die entsetzen Aufschreie, wir würden mit unserer Aktion die Freiheit der Wissenschaft angreifen. All den entsetzten Menschen können wir nur erwidern: euer Entsetzen kommt zu spät! Diese Freiheit wird schon seit Jahren durch die neoliberale Umgestaltung der Hochschulen angegriffen, wirtschaftliche und militärische Interessen bestimmen die Inhalte der Lehrpläne und der Forschung, unbequeme gesellschaftskritische Inhalte und Dozent_innen wurden weitgehend verbannt. So wurden z.B. 2 Professuren für Politische Ideengeschichte durch 2 weitere Professuren für den SFB 700 ersetzt. Wir schließen uns den Forderungen nach Zivilklauseln an allen Unis an, genauso wie der vom AstA FU erhobenen Forderung der Abschaffung des SFB 700.

Aber damit haben wir noch lange nicht genug. Denn ohne die Abschaffung der Bundeswehr, nationalstaatlicher Grenzen und der kapitalistischen Weltordnung wird es kein friedliches und selbstbestimmtes Zusammenleben der Menschen geben. Ein kriegsführender Staat, eine boomende Wirtschaft mit Kriegsgerät und -technologie und den passenden Besatzungskonzepten, kann am wenigsten eine kriegshinterfragende Bevölkerung gebrauchen. Dem wollen wir etwas entgegensetzen, und zwar hier und jetzt den Krieg beginnt hier.

Nie wieder Deutschland!

Solidarische Grüße ans Antifa-Camp und War starts here Camp in der Altmark!
Kriegstreiberei und Militarisierung markieren, blockieren, sabotieren!

 


 

Gleissabotage bei Gefechtsübungszentrum
Altmark 7. Oktober 2012

Krieg beginnt hier: Streckensperrung Gardelegen – Gefechtsübungszentrum

Der einzige Gleisanschluss des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) Altmark ist derzeit unpassierbar. Ein zehn Meter breites Loch im Bahndamm macht Militärtransporte von Bahn und Bundeswehr vorübergehend unmöglich. AntimilitaristInnen haben am Wochenende nicht nur das Gleisbett, sondern den oberen Teil des Damms abgetragen. Mit diesem Eingriff in den Kriegsverkehr südlich von Gardelegen wollen wir zeigen, dass Krieg dort sabotierbar ist, wo er gedacht, geübt und mit Nachschub versorgt wird.

Gern hätten wir für unsere Gleisarbeiten einen der auf dem Gefechtsübungszentrum (GÜZ) stationierten Bagger der Bundeswehr „ausgeliehen“. Da das Gerät zu dem von uns gewählten Zeitpunkt nicht in erreichbarer Nähe stand, mussten wir in einer größeren Gruppe mit Klappspaten bewaffnet auf mehrstündige Friedenspraxis in Handarbeit ausweichen.

KRIEG ÜBEN IST TEIL VON KRIEG FÜHREN

Das Gefechtsübungszentrum in der Altmark ist Europas modernste Kriegsübungseinrichtung. Auf diesem riesigen Areal üben alle! Bundeswehr-SoldatInnen des Heeres bevor sie in einen der deutschen Kriege geschickt werden. Dabei ist die Beschränkung auf Auslandseinsätze längst überholt. Mit dem Bau einer Trainingsstadt zur Aufstandsbekämpfung „Schnöggersburg“ auf dem GÜZ ab diesem Jahr rückt die politisch gewollte Verschmelzung von Krieg nach innen und außen auch im praktischen Übungsbetrieb näher. Begleitet von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum bewaffneten Einsatz der Bundeswehr im Inneren und der Indienststellung neuer ReservistInnen-Einheiten für den militärischen Unterstützungseinsatz im Inneren nähern sich zivile und militärische „Sicherheits“-Konzepte weiter an. Ein militärischer Einsatz zur Unterdrückung von Unruhen und Streikbewegungen soll explizit trainiert werden.

Wie wichtig der reibungslose Betrieb des Gefechtsübungszentrums als zentraler Ausbildungs-Abschluss der kämpfenden Einheiten für den deutschen Kriegsablauf ist, haben kürzlich die TeilnehmerInnen des ersten antimilitaristischen Camps am GÜZ unter dem Titel „war starts here“ erleben müssen. Bei deren Aktionstag am 15. September ließ der Kommandant des GÜZ die in Afghanistan erwartete Truppe mit ihren Panzern weiter üben, obwohl AktivistInnen auf dem Gelände waren. Der Leiter des GÜZ, Oberst Sladeczek, kommentierte zynisch, dass die wesentlichen Ziele des Tages erreicht wurden - „es habe keine Verletzten und keine Toten gegeben“.

DER DAMM IST GEBROCHEN

Der Aktionstag hat aber eben auch gezeigt, dass es offenbar möglich ist, den eng getakteten, laufenden Kriegstrainingsbetrieb direkt zu stören. AugenzeugInnen berichten in unabhängigen Medien beispielsweise von einer Farb“attacke“ auf einen Panzer während einer Gefechtsübung. An mehreren Stellen wurde Gebäude auf dem Gelände pink markiert. Bereits im Vorfeld ruderte Oberst Sladeczek verbal zurück, trotz der eigens für diesen Tag stationierten 1000 BundespolizistInnen und ähnlich vielen SoldatInnen: „Wir können dieses Hase-und-Igel-Spiel nicht gewinnen“.
Wir beglückwünschen die Aktionstag-TeilnehmerInnen zu diesem beeindruckenden Aufbruchssignal, eine der zentralen Kriegsinfrastrukturen Deutschlands zu „entern“ und zu stören. Wir haben mit unserer Sabotage der eingleisigen Bahnanbindung eine andere Möglichkeit gewählt: das GÜZ für den An- und Abtransport von schwerem militärischen Gerät zeitweise abzukoppeln und damit den Übungsbetrieb zu beeinträchtigen. Die übenden Truppen reisen (derzeit noch) mit ihrem eigenen Kriegsgerät an. Während die leichtere Kriegsfracht vornehmlich mit LKW transportiert wird, werden Panzer und anderes Großgerät regelmäßig mit der Bahn verschoben. Bei einem 10-14 tägigen Übungsaufenthalt und einer fast vollständigen Jahresauslastung ergeben sich viele Möglichkeiten zur Blockade von Militärtransporten.

SICHERHEITSHINWEIS

Die Bahnstrecke Gardelegen-GÜZ wird nicht für den Personenverkehr sondern ausschließlich für Militärtransporte genutzt. Zusätzlich dient unsere (fünffache) Absicherung der Streckenabschnitte nördlich und südlich unserer Baustelle dazu, jeglichen Unfall auszuschließen: Alle Züge sind durch Absperrungen, Warndreiecke, akustische und optische Signale sowie montierte Bremsschlitten der Bahn in ausreichendem Abstand zum Halten gezwungen.

Den reibungslosen Kriegsablauf der Bundeswehr untergraben !
Den kriegerischen Konsens an der „Heimatfront“ aushöhlen !
Antimilitaristisches Ausgrabungsteam Altmark

Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/68728

 


 

Kriegstreiber markiert und sabotiert
Hamburg 1. September 2012

Folgendes Schreiben wurde uns per E-Mail zugeschickt:

"WAR STARTS HERE - LETS STOP IT HERE

Antimilitaristische Aktionswochen vor dem Antikriegstag in Hamburg 20.8.-1.9.2012

x brennender Fahrzeugpark bei Kriegsschiffausrüster
x Siemens-Kfz tiefergelegt und Scheiben eingeschlagen
x Farbe am Haus des Vorstands von EULER/HERMES-Versicherungen
x Häuser von Mitgliedern des FREUNDESKREIS AUSBILDUNG AUSLÄNDISCHER OFFIZIERE an der Führungsakademie mit Farbe beworfen

Konkret:

In der Strasse Bekwisch wohnt Martin Willich. Seit Dezember 2011 ist der ehemalige Präsident der Hamburger Bürgerschaft und Ex Studio Hamburg Chef Vorstand des "Freundeskreises Ausbildung Ausländischer Offiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr" in Hamburg. Die Führungsakademie der Bundeswehr ist die militärische Ausbildungsstätte der Streitkräfte in Deutschland. Sie existiert seit über 50 Jahren und dient der Fort- und Weiterbildung von Offizieren zu Stabsoffizieren. 600 Lehrgangsteilnehmer_innen, darunter ca 100 aus anderen Natostaaten und "befreundeten" Nationen werden hier ständig trainiert. Viele tausend Killer sind hier zu Generals- und Admiralstäblern ausgebildet worden. Das Auswärtige Amt wählt die Teilnehmer_innen aus Nicht-Natostaaten nach strategischen Gesichtspunkten aus: In welcher Region ist die deutsche Wirtschaft an Bodenschätzen interessiert, wo wird die deutsche Wirtschaft investieren, wohin können Waffen verkauft werden, welche Staaten können als Aufmarschgebiete für Kriegseinsätze oder zur Regulierung von Fluchtbewegungen genutzt werden. Dass einige der in Blankenese ausgebildeten Offiziere in ihrer weiteren Laufbahn als Kriegsverbrecher traurige Berühmtheit erlangten, ist zwar bedauerlich aber nicht zu ändern, denn laut Verteidigungsministerium werden durch die Weiterbildung mittel- bis langfristig positive Multiplikatoren in den unterschiedlichen Staaten gewonnen. Im Freundeskreis trifft sich, wer in Hamburg Rang und Namen hat(te): Werner Otto (Gründer des Ottoimperiums), Helmut Greve (Immobilien), Albert Darhoven (Kaffee), Volker Rühe (ehemaliger Verteidigungsminister), Henning Voscherau (ehemaliger Bürgermeister), Helmut Schmidt (Uralt Bundeskanzler), Militärs, Konsule, Wirtschaftskapitäne, Politiker. Sie kümmern sich um die Betreuung und Unterstützung der "Gastoffiziere" und ihrer Familien. Die Hamburger Bürgerschaft ist korporatives Mitglieg. Martin Willich, Gründungsmitglied des Vereins und mit betont ungebrochenem Verhältnis zur Bundeswehr und Verbundenheit zu Deutschland bezeichnet den Freundeskreis als eines der besten militärisch-diplomatischen Instrumente der BRD. Willichs Haus wurde mit Farbe markiert.

Auch das Eigenheim des FDP-Verteidigungsexperten Burkhardt Müller-Sönksen in der Bernwardkoppel, über dem die Deutschlandfahne flattert, ist mit Farbbeuteln beworfen worden. Müller-Sönksen ist im Freundeskreis Ausbildung ausländischer Offiziere und hat mehrfach den Ausbildungsauftrag für Soldaten "befreundeter Staaten" verteidigt und erst kürzlich die Fortbildung usbekischer Teilnehmer. Zur Begründung gab er an, daß Usbekistan sehr wichtig sei für die Versorgung der Bundeswehr in Afghanistan und für ihren baldigen Abzug von dort. Müller-Sönksen ist Verfasser eines Positionspapiers der FDP bezüglich des sogenannten Veteranentages. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr gehen nunmehr in ihr drittes Jahrzehnt und über 300.000 deutsche Soldat_innen waren weltweit stationiert. Die FDP und das Verteidigungsministerium wünschen sich einen ständigen Feier- und Ehrentag für die Veteranen. Müller-Sönksen fordert eine "Veteranenkarte", mit der Soldat_innen Vorteile bei staatlichen Einrichtungen und Unternehmen bekommen sollen, ebenfalls z.B. Vergütungen in Restaurants, Theatern etc. Die Wirtschaft soll ebenfalls die Initiative ergreifen und sich zu den Streitkräften bekennen. Im Bundestag und im Verteidigungsausschuß hat sich Müller-Sönksen engagiert für eine Erweiterung der EU-Mission vor Somalia eingesetzt. Der Bundeswehr ist es jetzt "erlaubt" in einem Küstenstreifen von 2 Kilometern Tiefe "Piraten" anzugreifen.

Im mit Farbe markierten Loogestieg 17 wohnt Hans Janus, Vorstand von Euler Hermes Kreditversicherungen, befaßt mit den Exportkreditgarantien der Bundesregierung. Hermes Bürgschaften schützen Exporteure vor Verlusten durch ausbleibende Zahlungen, sind also quasi eine indirekte Subvention. Insbesondere im Rüstungsgeschäft ist die Gewährung von Exportkreditgarantien extrem wichtig. Von 2000 bis 2010 deckte Euler Hermes ein Auftragsvolumen für deutsche Rüstungsprojekte in Höhe von 7 Milliarden Euro ab. Der größte Posten war der Verkauf von Kriegsschiffen durch Thyssen Krupp Marine Systems. 2011 wurden Militärschiffe von Thyssen Krupp, darunter U-Bootlieferungen an die Türkei, mit 2,5 Milliarden Euro abgesichert. Da die Genehmigungen nicht veröffentlicht werden müssen, ist davon auszugehen, daß das tatsächlich gewährte Kreditaufkommen noch höher ausfällt.

In der Schlenzigstrasse 6, Sitz der Wärtsilä Deutschland GmbH, wurde unter mehreren Autos feuer gelegt. Wärtsilä produziert Schiffspropeller und Schiffsdieselmotoren für Kriegsschiffe aller Art: U-Boote, Fregatten, Zerstörer, ... Zu den Kunden von Wärtsilä gehört Thyssen Krupp Marine Systems.

In der Krögerkoppel wurde ein Siemens-Kfz tiefergelegt und die Scheiben eingeschlagen.

Krieg dem Krieg

es gibt kein ruhiges Hinterland!"

 


 

Farbbeutel-Angriff auf Politker-Häuser und Bundeswehrfahrzeug angezündet
Hamburg 1. September 2012

Farbanschläge auf zwei Häuser Hamburger Politiker: Burkhardt Müller-Sönksen und Christoph Krupp betroffen. Staatsschutz ermittelt. Auch wurde ein Wagen der Bundeswehr angezündet.

Nach drei mutmaßlich politisch motivierten Anschlägen, die sich alle in der Nacht zu Sonnabend abgespielt haben, hat die Staatsschutz-Abteilung der Kripo die Ermittlungen übernommen. Die Spezialisten fahnden mit Hochdruck nach Tätern, die Farbgeschosse auf das Haus des FDP-Bundestagsabgeordneten Burkhardt Müller-Sönksen warfen, und den Farbsprührern, die am Haus von Senatskanzleichef Christoph Krupp diverse schwarze Kreuze hinterließen. In der Zwischenzeit dieser Anschläge verbrannte vor dem Bundeswehrkrankenhaus in Wandsbek noch ein Wagen der Bundeswehr.

"Ich werde mich auch von diesem Anschlag nicht einschüchtern lassen und gehe meiner Tätigkeit im Verteidigungsausschuss weiter unerschrocken nach", sagte Müller-Sönksen gestern. Schon einmal, im August 2008, hatten unbekannte Täter das Niendorfer Haus des Politikers angegriffen. Damals durchschlugen mehrere Steine die Fenster, jetzt warfen die Täter Farbbeutel gegen die Fassade. "Gegen 4 Uhr habe ich draußen Geräusche gehört. Aber als ich vor die Tür trat, konnte ich weder Personen noch Schäden erkennen", sagt der 54 Jahre alte Bundestagsabgeordnete. Ermittler fanden am Morgen mehrere Glühlampengewinde und eine noch komplette, mit Farbe gefüllte Glühlampe. Sechs Farbflecken waren an der Fassade des Müller-Sönksen-Hauses zu sehen.

Knapp drei Stunden später verließ eine Mitarbeiterin des Bundeswehrkrankenhauses ihren Arbeitsplatz, um nach dem Nachtdienst nach Hause zu gehen. In einer Parkbucht sah sie einen noch qualmenden Opel Insignia der Bundeswehr. Das Fahrzeug war offenbar bis dahin unbemerkt ausgebrannt. Auch in diesem Fall geht die Kripo von einem politischen Hintergrund aus.

Gegen 7.30 Uhr dann bemerkt der frühere Bergedorfer Bezirksamtschef Christoph Krupp, dass unbekannte Täter mit Sprühfarbe an seinem Haus mehrere schwarze Kreuze hinterlassen hatten. Drei Nachbarn sahen entsprechende Schmierereien an ihren Autos. Farbanschläge hatte es zuletzt auch auf das Haus der Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau gegeben, Ex-Sozialsenator Dietrich Wersich war 2010 von einem Anschlag betroffen. 2009 flogen Steine gegen die Häuser der (Ex)-Senatoren Christoph Ahlhaus, Fritz Vahrenholt und Herlind Gundelach.

Quelle: Abendblatt.de

 


 

Farbe auf Anwaltskanzlei aufgrund ihres hochrangigen Klientens
Köln 5. September 2012

Folgendes Schreiben wurde auf indymedia veröffentlicht:

„Zum dritten Jahrestag des vom Kriegsverbrecher Oberst Klein angeordneten Kundus-Massakers habe wir gestern den Eingangsbereich der Anwaltskanzlei Oppenhoff & Partner am Konrad-Adenauer-Ufer 23 unter Farbe gesetzt und die Parole "Krieg beginnt hier" hinterlassen.

Zur Erinnerung:
Am 4. September 2009 hatte Bundeswehr-Oberst Georg Klein die Bombardierung von zwei Tanklastzuegen bei Kundus angeordnet. Waehrend die den Befehl ausfuehrenden amerikanischen Piloten strafversetzt wurden, war Oberst Klein nicht einmal disziplinarisch zur Verantwortung gezogen worden. Nach der Bundesanwaltschaft hatte auch die Bundeswehr die Ermittlungen gegen den Offizier eingestellt: «Anhaltspunkte für ein Dienstvergehen haben sich nicht ergeben». Jetzt wird der fuer das Massaker von mindestens 142 Menschen Verantwortliche sogar zum General befoerdert.

Die Vertuschungsversuche dieses Kriegsverbrechens waren ueberdeutlich: Obwohl es die Dienstvorschriften verlangen, dass ein Bombenziel innerhalb von zwei Stunden von Feldjaegern aufgeklaert werden muss, geschah dies erst zehn Stunden nach der Bombardierung. Die Feldjaeger fanden dann nur noch "einen deutlich veraenderten Ereignisort, der einen geradezu stark gereinigten Eindruck hinterliess" vor.
"Zivile" Unterstuetzung fuer Bundeswehr und Kriegsindustrie
„Oppenhoff & Partner steht fuer mehr als 100 Jahre Rechtsberatung auf hoechstem Niveau.“, so die Selbstdarstellung der Kanzlei, die seit 1908 Unternehmen in Wirtschafts- und Steuerrecht beraet. Und tatsaechlich ist unter den Klient_innen so mancher Global Player und so mancher Promi.
Die Kanzlei beraet nicht nur den Formel 1- Piloten Sebastian Vettel bei seinem Vertrag mit Red Bull. Sie ist auch eine der renommiertesten Kanzleien in der Beratung von Ruestungs- und Logistik-Unternehmen bei deren Zusammenarbeit mit der Bundeswehr oder anderen NATO-Partnern. Die auf die Wehrtechnikbranche spezialisierten Anwaelte der Sozietaet sind in massgebliche nationale und multinationale Ruestungsprojekte involviert. Hauptkunde der Kanzlei in diesem Sektor ist Deutschlands Ruestungsprimus Krauss-Maffei Wegmann (KMW).
Die Kanzlei beraet die Unternehmen nicht nur in Rechtsfragen hinsichtlich des strategischen Vorgehens bei Ausschreibungen und Verhandlungen sondern entwickelt eigenstaendig Strukturen für die industrielle Zusammenarbeit mit dem Militaer. Oppenhoff & Partner ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft fuer Wehrtechnik und des Foerderkreis Heer. In diesem Rahmen laedt die Kanzlei zu Diskussionsrunden ueber die Herausforderungen und Chancen des Europaeischen Binnenmarkts fuer die Deutsche Wehrtechnik ein. Zu den geladenen Redner_innen gehoeren Ministerialbeamte des Bundesverteidigungsministeriums und der Europaeischen Kommission. Diskutiert werden die aktuellen Bedingungen bei oeffentlichen Ausschreibungen und militaerischen Beschaffungsprojekten.
Die Kanzlei organisiert darueber hinaus seit Jahren den Koelner Defence Roundtable. Rund 60 Teilnehmer_innen aus Industrie und Bundeswehr laedt die Kanzlei zur Diskussion ueber neue Kooperationsmodelle zwischen Industrie und Militaer ein. Detlef Bartel, Leiter Geschaeftsbereich Service bei Krauss-Maffei Wegmann (KMW), stellte im Juli letzten Jahres vor, wie das Unternehmen in Afghanistan die Bundeswehr, aber auch andere Buendnispartner seit einiger Zeit mit Erfolg unter anderem im Bereich der Logistischen Unterstuetzung (Integrated Logistic Support – ILS) unterstuetzt. Dies ermoeglicht der Bundeswehr, Kriegssruestung vor Ort einsatzfaehig zu halten, ohne eine eigene komplette Struktur im Einsatzgebiet aufbauen zu muessen. KMW-Mitarbeiter unterhalten Servicestuetzpunkte mit eigenem Personal, eigenen geschuetzten Unterkunftscontainern und industrieller Werkzeugausstattung im Einsatzgebiet in Afghanistan. Zwar nimmt das Personal der Industrie an Missionen der Bundeswehr selbst nicht teil. Aber im Rahmen des eigenen Aufgabengebiets seien die Mitarbeiter "sehr flexibel aufgestellt", um die Bundeswehr im Einsatz vor Ort bestmoeglich zu unterstützen.
Bei der Optimierung hochspezialisierter Serviceleistungen der Privatindustrie fuer das Militaer gibt sich die Kanzlei Oppenhoff und Partner besonders innovativ: Ausgehend von der Logistischen Unterstuetzung kann im Rahmen von sogenannten Betreibermodellen auch das Kriegsgeraet selbst von der Industrie betrieben werden, so dass die Bundeswehr dieses nicht kaufen muss, sondern lediglich fuer den erforderlichen Einsatzzeitraum gegen ein Entgelt nutzt.
Krieg beginnt hier!
Kein Vergeben - Kein Vergessen
Wir moechten mit dieser Aktion der Opfer des Kundus-Massakers gedenken und den zum General befoerderten Kriegsverbrecher Georg Klein an seinem neuen Dienstort Koeln einen Nicht-Willkommensgruss als Zeichen unserer Verachtung uebersenden.“

 


 

Brandanschlag auf Auto der Firma Imtech
Berlin 26. Juli 2012

Heute Morgen hat in Wedding (Bln) in der Behmstr. ein Fahrzeug der Firma Imtech gebrannt. Imtech verhalf der New Yorker Polizei zu einem “Real Time Crime Center”. Auf einem riesigen Bildschirm können sich dabei die Beamten rund um die Uhr in Echtzeit Videos öffentlicher Plätze anschauen und mit Verwaltungs- und Polizeidaten abgleichen.

“Das Zentrum wird hochentwickelte Informationstechnologien einsetzen, um entstehende Kriminalität schnell zu identifizieren und zu beenden”, sagt New Yorks Bürgermeister Bloomberg. “Es wird der Polizei helfen, gefährliche Kriminelle zu fangen, bevor sie andere verletzen können.”

Eine Firma der Imtech-Gruppe, die Imtech Marine & Offshore BV, hilft bei der Ausrüstung deutscher, britischer, niederländischer, polnischer, singapurischer und indonesischer Kriegsschiffe.

Imtech’s Aktivitäten im Bereich der Rüstung haben Tradition. Die Imtech GmbH entstand 2002 aus einem Zusammenschluss der Wandsbeker Firma Rudolf Otto Meyer (ROM) und der Firma Rheinelektra Technik.

“ROM wurde 1858 auf der Hamburger Elbinsel Peute von Rudolph Otto Meyer als Heizungsfirma gegründet. In einer Anzeige von 1978 behauptete ROM, man sei “seit 1917 ununterbrochen für deutsche und ausländische Werften im Marineschiffbau tätig”, was vermutlich nicht ganz korrekt ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ROM als ehemaliger Rüstungsbetrieb auf die Demontageliste gesetzt; es erfolgte aber nur eine Teildemontage"

Seit Oktober 1992 ist die auf Schiffs-Kältemaschinen spezialisierte VSG Verfahrenstechnik für Schiffsbetrieb GmbH eine 100prozentige Tochter von ROM. Die VSG (frühere Anschrift: Heselstücken 17 in Gross Borstel) besitzt eigene Rüstungserfahrung: Sie hat für die MEKO-Exportfregatten von Blohm + Voss eine neue Generation von sog. Kaltwassersätzen entwickelt und gefertigt. Jede MEKO 360 (geliefert an Nigeria und Argentinien) erhielt 38 Airconditioning- und Kühlanlagen von VSG; einige von ihnen waren für die Munitionskammern der Schiffe bestimmt.( Anzeigen in: International Defence Eqipment Catalogue 1985/86, Vol. III S. 493; Naval Forces Special Supplement Blohm + Voss 1988, S. 38)

Schiffskälteanlagen wird ROM auch zum anstehenden Bau der Fregattenklasse 124 beisteuern.

Damit trägt Imtech auch mit an der Verantwortung für den Beschuß somalischer Küstendörfer und Häfen durch Schiffe der Mission Atalanta.

Diesen Krieg der NATO gegen sogenannte "Piraten" gilt es genauso zu sabotieren wie jeden anderen Einsatz der Bundeswehr, egal ob er als Rekrutierungsveranstaltung in deutschen Schulen oder am Horn von Afrika stattfindet.

Unsere Abrüstungsinitiative soll auch als Soliaktion für jene Somalis verstanden werden, die derzeit in Hamburg vor Gericht stehen.

Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/64422

 


 

Farbangriff auf die Firma „Boeing“
Berlin 17. September 2012

Folgendes Schreiben wurde uns zugeschickt:

„Wir haben in der vergangenen Nacht zum 17.9.12 die Berliner Vetretung der Firma Boeing in der Lennéstraße 9 am Tiergarten, mit zahlreichen Farbbeuteln markiert.
Boeing ist einer der weltweit grössten Rüstungsfabrikanten im Bereich Luft und Raumfahrt und profitiert an Kriegen und damit am Tod und Zerstörung für Kapitalinteressen.
Das Unternehmen produziert unter anderem Abschussvorrichtungen für Langstreckenraketen und interkontinentale Luft, und Bodenraketen und stellt B52 Bomber her welche auch dafür vorgesehen sind nukleare und präzisionsgesteuerte Waffen zu
transportieren.

Im vergangenen Jahr exportierte es 84 F15 Kampfbomber sowie weitere Waffen im Wert von knapp 30 Milliarden Dollar an Saudi Arabien.Daneben ist es an der Instandhaltung des US-Atomwaffenarsenals beteiligt.
Die USA werden in diesem Jahr 412 Milliarden Dollar allein für Rüstungsgüter ausgeben.

Im Nachbargebäude, Lennéstraße 7 befindet sich übrigens der Sitz der Anwaltssozietät CMS Hasche Sigle.
Diese beriet im Jahre 2010 in einem Vergabestreit zwischen den Firmen EADS und Boeing. Damals ging es um einen US Rüstungsauftrag für 179 Tankflugzeuge der letztendlich Boeing
zugeschlagen wurde. Im Februar 2011 betreute ein Team von CMS Hasche Sigle, unter Leitung von Dr. Ludwig
Lindner den für Rüstung zuständigen Bereich von EADS Cassidian bei der Fusion mit den Firmen Sofrelog und Atlas Elektronik zum Gemeinschaftsunternehmen Security Signalis.
Das neue gegründete Unternehmen Security Signalis realisiert die Produktion von Schiffs, und Küstenüberwachungssystemen welche es an über 50 Länder verkauft.
Konkret geht es um zivile und militärische Systeme für den Einsatz im und auf dem Wasser also um Hafensicherheitssysteme und Radarverarbeitung mit Sensoren und die dazugehörige
Datenerarbeitung.
In einer Eigendarstellung spricht Signalis dann ganz direkt von Grenzsicherung zur Verhinderung illegaler Migration über See.
Einer der wichtigsten Abnehmer dieser Systeme ist die "Europäische Agentur für operative Zusammenarbeitan den Außengrenzen" - FRONTEX. Diese koordiniert die Abwehrmaßnahmen der EU gegen Flüchtlinge auch durch die Ausbildung nationaler
Grenzschutzbeamter und die Organisation von Sammelabschiebungen von Flüchtlingen.

Bleiberecht für alle! Kein Mensch ist illegal!
Kriegsprofiteure markieren und angreifen!
Krieg dem Krieg!

Viele Grüße an die TeilnehmerInnen des "war starts here" Camps in der Altmark!“

 


 

Auto der "Deutschen Bahn" angezündet
Berlin 14. September 2012

Das auf indymedia.linksunten veröffentlichte Schreiben:

"Wir haben in der Nacht auf Freitag, den 14. September, ein Auto der Deutschen Bahn in Flammen aufgehen lassen, um unsere Ablehnung gegen Kriegsprofiteure zum Ausdruck zu bringen. Ein Unternehmen, welches aus Tradition heraus ein Mitspieler in der Kriegsmaschinerie ist, muss auf allen Ebenen der Kritik angegriffen werden.

Unter dem Namen „Deutsche Reichsbahn“ agierte das Logistikunternehmen schon während der Zeit des Nazi-Deutschlands menschenverachtend. ?Die Logistik der Reichsbahn war bedeutend für die Durchführung der Angriffskriege, die Vorbereitung zum Einfall in die Sowjetunion soll der größte Eisenbahnaufmarsch in der Geschichte gewesen sein. Zur Vernichtung der politischen Feinde war die Logistik der Reichsbahn ebenfalls ein wichtiger Baustein. Die Menschen wurden von der Deutschen Reichsbahn wie Vieh mit aus geschlossenen Güterwagen bestehenden Zügen in die Vernichtungs- und Konzentrationslager gebracht.

Das Unternehmen hat aber wie viele andere Profiteure von Krieg und Macht nichts aus der Geschichte gelernt.

Es besteht auch heute wieder eine enge geschäftliche Verbindung der Deutsche Bahn zu den Kriegstreibern der Bundeswehr. So wird ca. 1/4 des Bundeswehr Fuhrpark Service von der Deutschen Bahn gestellt; dies sind an die 6.500 Fahrzeuge. All diese Fahrzeuge werden benutzt um die kriegerische Handlungen zu planen und vorzubereiten. Es ist an uns nicht zuzuschauen, sondern sondern mit Kritik auf allen Ebenen diesem System und seinen Auswüchsen ein Ende zu bereiten.

Kriegsprofiteuren das Handwerk legen

Autonome Gruppen"

Polizeipresse:

In der Monumentenstraße in Schöneberg zündeten Unbekannte heute früh gegen 4 Uhr ein Mietfahrzeug der Deutschen Bahn an. Ein Passant entdeckte das Feuer an dem „Ford“ und alarmierte die Feuerwehr sowie die Polizei. Einsatzkräfte löschten den Brand, bei dem ein davor stehender „Renault“ ebenfalls beschädigt wurde. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes prüft derzeit, ob eine politische Tatmotivation vorliegt.

 


 

Antimilitaristische Aktionen am „Gefechtsübungszentrum“ (GÜZ)
Altmark 15. September 2012

Wir veröffentlichen folgendes Schreiben einiger AntimilitaristInnen:

War starts here Aktionstag GÜZ –
Zusammenfassung, Presseecho und erste Bewertung

Wir wollen in diesem Artikel eine erste Auswertung des antimilitaristischen Aktionstages am 15.9. am und auf dem Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Altmark, sowie der Pressereaktionen dazu, wagen. Doch zunächst fassen wir nochmal zusammen was überhaupt so gelaufen ist. Wir beziehen uns dabei auf Aktionskurzberichte, die auf dem Camp vorgelesen wurden, ältere Indymedia-Artikel und die Berichterstattung der kommerziellen Medien.

Zusammenfassung des Aktionstages

Unserer Schätzung nach haben sich ca. 400 Leute an dem Aktionstag beteiligt. Davon waren etwa 100 Menschen auf der Demo vor der Kommandozentrale und 200 - 250 Personen in kleinen und größeren Gruppen auf dem Militärgelände unterwegs. Der Rest hat rund um das GÜZ Unruhe gestiftet. Auf dem Militärgelände wurden Panzermanöver unterbrochen, der Übungsbetrieb lahmgelegt und zahlreiche Gebäude mit Farbe markiert.

- Einer Gruppe von ca. 40 Personen gelang es im Norden unentdeckt auf das Gelände zu gelangen und die Bundeswehr dazu zu zwingen ein dort stattfindendes Manöver abzubrechen. Maschinengewehrgeknatter und Panzerlärm wurden jäh unterbrochen, als die Gruppe mit Fahnen und Sprechchören die Deckung des Waldes verließ und einen der an der Übung beteiligten Panzer umzingelte. Der Soldat im Panzer versuchte die Aktivist_innen zu verscheuchen in dem er das Maschinengewehr auf sie richtete. Doch da die Antimilitarist_innen wohl wussten, dass es nur mit Platzpatronen geladen war, ließen sie sich nicht beeindrucken. Sie sprühten eine der Sichtluken des Fahrers dicht und verzierten den Panzer mit rosa Parolen. („War starts here“, „Mörder“ und weitere). Beim Rückzug der Gruppe setzte der markierte Panzer den Aktivist_innen einige Meter nach und nahm dabei schwere Verletzungen dieser in Kauf. Doch weder die Verfolgung durch den Panzer noch die anschließende stundenlange Jagd auf die Gruppe mit Feldjägern, Bullen und mehreren Helikoptern verliefen erfolgreich. Alle an dieser Aktion beteiligten Aktivist_innen sind unerkannt entkommen.

- Eine weitere Großgruppe, die an andere Stelle auf einen Panzer traf, hatte leider nicht ganz soviel Glück. Erst ergriff der Panzer die Flucht, um einer Umlackierung zu entgehen. Dann wurden auch noch einige Personen, z.T. äußerst brutal von Feldjägern festgenommen. Magdeburger Bereitschaftsbullen, Landespolizei und Feldjäger berieten anschließend in einer gemeinsamen Lagebesprechung wie mit den Gefangenen umzugehen sei und demonstrierten so, dass die Grenzen zwischen Polizei und Militär längst verschwommen sind.

- In der Nähe des Dorfes Born, südlich von Letzlingen wurde das Biwak-Süd, in dem Soldaten bei Manövern untergebracht werden, mit fetten pinken Farbflecken, Parolen wie „War starts here“ und „Soldat_innen sind Mörder_innen“ markiert. Zudem wurden bei dort befindlichen Versorgungsgebäuden einige Scheiben eingeworfen und diese mit stinkender Buttersäure bedacht. Das Blockhaus am Zeltlager wurde ebenfalls markiert und zeitweise besetzt. In einem Übungsdorf wurden Transparente aus Fenstern der Häuser gehängt, eine Antifa-Fahne auf dem Dorfplatz gehisst und Leichenpuppen hinterlassen. Außerdem wurden auch hier verschiedene Parolen gesprüht.

- Die Musikaktionsgruppe „Lebenslaute“ spielte zuerst bei der Kundgebung vor der Kommandozentrale bei Letzlingen und gelangte anschließend noch mit sieben Personen samt ihren Instrumenten auf den Platz. Die Musiker_innen konnten sogar unentdeckt bis zur Baustelle der Aufstandsbekämpfungsstadt „Schnöggersburg“ vordringen und dort ein Friedenskonzert mit klassischer Musik spielen. Anschließend wurden sie allerdings von Feldjägern aufgegriffen, vom Platz gefahren und in Gewahrsam genommen.

- Eine größere FrauenLesbenTrans-Gruppe radelte ungestört entlang der Grenze des Militärgeländes. Dabei wurden zahlreiche der Schilder, die verkünden, dass das Betreten des Platzes verboten sei, mit feministischen Plakaten überklebt. So konnten die Auswirkung des Krieges auf das Leben von Frauen thematisiert werden und die Verlogenheit des Militärs, das mit „Frauenbefreiung“ für die Akzeptanz von Kriegseinsätzen wirbt, angegriffen werden.

- Ein Feuerwehrturm wurde mit Parolen versehen und der ebenfalls außerhalb des Gelände liegende, stillgelegte Bahnhof Letzlingen-Ost wurde kurzzeitig besetzt.

- An zahlreichen Stellen wurden von unterschiedlichen Gruppen Militärischer-Sicherheitsbereich-Schilder umgestaltet und Wege blockiert.

- Bei der langwierig gerichtlich gegen das generelle Demoverbot durchgesetzten Kundgebung vor der Kommandozentrale bei Letzlingen beteiligten sich ca. 100 Menschen. Die langjährig gegen das GÜZ aktive Bürgerinitiative „Offene Heide“ beteiligte sich mit Redebeiträgen und dem Pflanzen eines Baumes in Erinnerung an ihre verstorbene Mitbegründerin Erika Drees. Die Beteiligung der BI ist auch deshalb sehr erfreulich, da es im Vorhinein einige Querelen darum gab, ob der Aktionstag für eine Beteiligung der BI als „gewaltfrei“ gelabelt werden müsse. Mit Gewalttätigkeit tat sich hingegen nur die Staatsmacht hervor, die Demoteilnehmer_innen nur nach Personalienkontrollen und schickanösen Durchsuchungen zur Kundgebung ließ.

- ca. 40 Personen wollten sich die Kontrollen nicht gefallen lassen und veranstalteten dagegen eine Spontandemonstration auf der Bundesstraße 71, die entlang der westlichen Grenze des Übungsplatzes verläuft. Diese wurde allerdings schnell gekesselt, wobei es auch zu mehreren willkürlichen und brutalen Festnahmen kam. In Folge der Demo und des Polizeieinsatzes war allerdings die Bundesstraße längere Zeit vollständig blockiert.

Für die Vollständigkeit der Liste, der hier beschriebenen Aktionen garantieren wir natürlich nicht. Es ist gut möglich, dass weitere Gruppen auf dem Gelände und drum herum unterwegs waren und Aktionen gemacht haben. Zudem haben zwei Gruppen, die es anscheinend nicht in die Altmark geschafft haben, in Solidarität mit den Aktivist_innen vor Ort, Markierungsaktionen durchgeführt. Bereits in der Nacht zum Aktionstag wurde das Wehrdienstbüro in Halberstadt eingefärbt und mit „War starts here“ markiert. In der Nacht zum 17.9. wurde die Berliner Vetretung der Rüstungs- und Luftfahrtfirma Boeing mit zahlreichen Farbbeuteln beworfen.

Das mediale Echo – Wiedergabe der Lügen von Polizei und Bundeswehr

Der MDR berichtete: „Die Polizei hat den Großeinsatz wegen der Proteste in der Altmark als Erfolg bezeichnet. So sei es den Demonstranten nicht gelungen, das Übungsgelände wie geplant zu "entern". In einigen Fällen hätten Bundeswehr-Gegner zwar auf das weiträumige Gelände vordringen können. Der Übungsbetrieb dort sei aber zu keinem Zeitpunkt gestört worden. Laut Polizei gab es den ganzen Tag lang auch unabhängig von der Kundgebung immer wieder Versuche von Militärgegnern, auf das Bundeswehr-Gelände vorzudringen. Die Beamten hätten 24 Eindringlinge vorübergehend festnehmen müssen. Darüber hinaus seien in 64 Fällen Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung erstattet worden.“
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/stendal/proteste-truppenuebungsplatz100...

Der Widerspruch von 24 Festnahmen auf dem Gelände und der Behauptung es sei nicht gelungen den Übungsplatz zu entern, ist offensichtlich. Es wird versucht zu suggerieren, dass nur die 24 Festgenommen auf dem Gelände gewesen seien. Das Eindringen von ca. 200 weiteren Antimilitarist_innen wird verschwiegen, die vielen äußerst erfolgreichen Markierungsaktionen sowie der erzwungene Abbruch eines Panzermanövers sogar offen geleugnet. Die zahlreichen Anzeigen wegen Sachbeschädigung (hauptsächlich wohl gegen Unbekannt) sind laut MDR anscheinend ausgestellt worden ohne, dass es sie gegeben hat.

Die lokale Zeitung Volksstimme versucht in ihrem Bericht ebenfalls den Erfolg des Aktionstages zu verschleiern oder sogar offen zu leugnen. Sie schreibt: „100 Teilnehmer mögen es gewesen sein.“
Wer dann die 137 ebenfalls berichteten Platzverweise erhalten hat, bleibt ihr Geheimnis. Denn nur so lässt sich zu dem Schluss kommen den der Volksstimmenkommentator zum besten gibt: „Die Camper haben Ziel verfehlt. Sie wollten das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Altmark entern, lahmlegen und umgestalten. Das hatten die Antimilitaristen für den Aktionstag am Wochenende angekündigt. Das ist ihnen nicht gelungen. Eingedrungen mögen einige von ihnen auf das Gelände sein. Lahmgelegt oder gar umgestaltet haben sie hingegen nichts. 500 Teilnehmer wollten die Organisatoren für das fünftägige antimilitaristische Camp bei Potzehne begeistern. Auch das ist ihnen nicht gelungen, gerade einmal 200 kamen. Zur Zufahrt des GÜZ kamen nicht einmal 100 Demonstranten.“

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/933205_Aktionstag-g...

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/933283_Camper-haben...

Der Bericht und der Kommentar der Volkstimme ist an Realitätsferne nicht mehr zu überbieten. Aber was soll man auch von einer Zeitung erwarten, die ihre Leser_innen in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr diesen Sommer zu einem Ferienspaß-Ausflug auf das GÜZ einlud.

Das andere lokale Käseblatt, die Altmark Zeitung weiß immerhin zu berichten: „Eine lückenlose Überwachung, so betonte [GÜZ-Kommandant] Sladeczek am Sonnabendnachmittag bei einem Pressetermin, sei nicht möglich. Priorität habe die Aufrechterhaltung des regulären Übungsbetriebes, die Unversehrtheit der Menschen sowie des Materials. Und genau dies sei gelungen, so der Oberst.“ Dass er sich gleich im nächsten Satz selbst widerlegt, stört die Altmark Zeitung Schreiberlinge offenbar nicht und so heißt es weiter:
„Ein Panzer sei im laufenden Übungsbetrieb von Militärgegnern mit orangener Farbe beschmiert worden. Mehrere dunkel vermummte Personen seinen plötzlich aus einem Waldstück auf das in Fahrt befindliche Kettenfahrzeug zugelaufen und hätten es besprüht, so Sladeczek. Der verantwortliche Panzerkommandant habe das Ungetüm sofort gestoppt, „damit es keine Toten oder Verletzten gibt.“ Das Übungsziel der Soldaten am gestrigen Tag lautete übrigens sinnigerweise: „Verhalten im Falle eines Angriffs aus dem Hinterhalt.“ Der Panzer sei gleich danach in die Werkstatt gebracht und wieder sauber geputzt worden. Woanders hätten versprengte Demonstranten Farbbeutel mit Glassplitter gegen leer stehende Gebäude geworfen. „Was für Heldentaten...“, schüttelte der Oberst verächtlich mit dem Kopf. Etwa 40 Militärgegner hätten sich im Laufe des Sonnabends nach Erkenntnissen von Bundeswehr und Polizei (Sladeczek: „Die Zusammenarbeit verlief optimal“) auf dem Truppenübungsplatz aufgehalten. Dort befindet sich derzeit die Panzerbrigade 37 aus dem sächsischen Frankenberg. Die Soldaten werden im Oktober nach Kunduz in Afghanistan verlegt und dienen dort als Schutzkompanie. „Unser Auftrag ist es, dass wir eine bestmögliche Vorbereitung auf diesen Auslandseinsatz gewährleisten“, so Sladeczek. Teil dieser Vorbereitung ist auch das Verfassen von Testamenten, für den schlimmsten Fall der Fälle. „Und deshalb haben unsere Soldaten derzeit gewiss ganz andere Sorgen, als sich Gedanken um einzelne Eindringlinge zu machen.“

Schönes Detail am Rande ist auch, dass dem Kommandeur die „unmännliche“ rosa Bemalung einer seiner Panzer dann wohl doch so peinlich war, dass er sich gezwungen sah sie in orange umzulügen.
http://www.az-online.de/nachrichten/altmarkkreis-salzwedel/gardelegen/gu...

http://www.az-online.de/nachrichten/altmarkkreis-salzwedel/gardelegen/de...

http://www.az-online.de/nachrichten/altmarkkreis-salzwedel/gardelegen/un...

Erste Bewertung des Aktionstages und des Presseechos

Der antimilitaristische Aktionstag gegen das Gefechtsübungszentrum Altmark war ein voller Erfolg. Der mehrere hunderttausend Euro teure Einsatz von 1000 Bullen, 500 Feldjägern, 26 Reiter_innen, Hundestaffel, 7 Hubschraubern, 2 Wasserwerfer und eine 400 km² große Demoverbotszone konnte das massive Eindringen von Aktivist_innen auf den Truppenübungsplatz nicht verhindern. 400 entschlossene Antimilitarist_innen aus unterschiedlichen Spektren haben sich mit ihren unterschiedlichen Aktionskonzepten wunderbar ergänzt. So konnte das GÜZ wie angekündigt geentert und der Übungsbetrieb (zumindest in großen Teilen) lahmgelegt werden. Damit war das Ziel der ersten Phase des Aktionstages erreicht. Auch die zweite Phase, zu der mit GÜZ umgestalten aufgerufen wurde, ist durch die zahlreichen Markierungen und Beschädigungen von Gebäuden, Fahrzeugen, Schildern u.a. sehr erfolgreich verlaufen. Lediglich die dritte Phase, die ein Zusammentreffen der verschiedenen Aktionsgruppen vorsah, muss im Nachhinein als zu ambitioniert betrachtet werden. Dass das Ziel der dritten Phase nicht erreicht werden konnte, lag vor allem daran, dass die Entfernungen zueinander, in der die einzelnen Gruppen auf dem 230 km² großen Platz agiert haben, unterschätzt wurden. Diese Erfahrung tut zwar dem Erfolg des Aktionstages keinen Abbruch, sollte aber für das nächste Mal berücksichtigt werden. Dass Bundeswehr, Polizei und die lokalen Medien versuchen den Aktionstag als Misserfolg darzustellen und sich dazu auch offensichtlicher Lügen bedienen, zeigt nur ihren Wunsch, dass sich so etwas nicht wiederholt. Genau wie der riesige Aufriss mit tausenden Einsatzkräften und der größten Demoverbotszone, die es jemals in der BRD gab, zeigt auch das verkrampfte Festhalten an der Behauptung, der Übungsbetrieb sei störrungsfrei weiter gelaufen, nur wie sehr ein höchst sensibler Punkt der Kriegsführung getroffen wurde. Der Imageschaden den die Proteste und vor allem das in die Öffentlichkeit ziehen des Baues der Aufstandbekämpfungsstadt Schnöggersburg, in der Einsätze in Städten überall auf der Welt geübt werden können, verursacht haben ist immens. Zudem wurde offensichtlich, dass der vermeintliche Pro-Bundeswehr-Konsens der anwohnenden Bevölkerung eben nur ein vermeintlicher ist. Es gibt weit mehr Widerspruch gegen Bundeswehr und Krieg in der Region als medial behauptet wird und das Camp hat auch einen Beitrag dazu geleistet, diesem den Rücken zu stärken. Der größte Erfolg des Aktionstages ist aus unserer Sicht allerdings, dass die Parole „Der Krieg beginnt hier und ist hier aufzuhalten!“ so greifbar wurde wie selten zuvor. Es wurde geschafft den Übungsbetrieb, des wichtigstens Militärgeländes in Deutschland für einen Tag lahmzulegen. Dabei wurde sogar ein Manöver der Panzerbrigade 37, die in einem Monat in Afghanistan Krieg führen wird, abgebrochen und einer der Panzer, der dann durch Kunduz rollen soll, angemalt. Die zahlreichen weiteren Aktionen und Markierungen auf dem Gelände komplettieren das Bild einer der größten Erfolge der antimilitaristischen Bewegung seit langer Zeit.

Beim Aktionstag wurden einige Personen mit unterschiedlichen Vorwürfen festgenommen. Die Bullen haben rund um das Camp sehr viele Daten gesammelt und werden versuchen diese zur Konstruktion von Strafverfahren zu nutzen. Außerdem gab es auch im Vorfeld des Aktionstages viel Repression gegen Antimilitarist_innen u.a. wurden am Abend des 13.9. fünf Menschen in Magdeburg aus ihrem Pkw heraus von einem MEK-Kommando mit vorgehaltener Schusswaffe festgenommen. Der Vorwurf gegenüber den Festgenommenen lautete, dass sie für eine Sachbeschädigung am Gebäude der ICL-Ingenieur und Consulting, verantwortlich sein sollen. Die Firma mit Sitz im Sülzetal, betreibt die Bauplanung in „Schnöggersburg“.
 https://linksunten.indymedia.org/de/node/67047

Unserer Einschätzung nach ist es wahrscheinlich, dass die Bullen versuchen werden den Erfolg des Aktionstages und der Kampagne „War starts here / Krieg beginnt hier!“ zum Anlass zu nehmen die antimilitaristische Szene anzugreifen. Es gilt nun den gemeinsamen Erfolg zu verteidigen und solidarisch Zusammenzustehen, damit wir auch langfristig gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen und im nächsten Jahr mit noch mehr Leuten das GÜZ lahmlegen können.

In diesem Sinne:
Ja das waren gute Tage, wir kommen wieder keine Frage.
Solidarität ist unsere Waffe – Anna und Arthur halten das Maul!
GÜZ, Militarisierung und Kriegsführung markieren, blockieren, sabotieren!

www.warstartsherecamp.org

 


 

Kilia-Gedenkstein eingefärbt
Kiel 14. September 2012

Das auf indymedia.linksunten veröffentlichte Schreiben:

„ In der Nacht vom 13. auf 14. September den haben wir den kriegsverherrlichenden Gedenkstein auf dem Kilia-Sportplatz mit Farbe verschönert. Der Stein weist die Inschrift auf: "Der Sport schuf Helden und wird wieder Helden schaffen" und soll an in den beiden Weltkriegen gestorbene Kieler Sportler erinnern.
Wir finden diese Inschrift auf vielerlei Ebenen ekelhaft, ebenso auf vielerlei Ebenen bezeichnend für das, was Sport in Deutschland war und noch immer ist: Bürgerlich, nationale Identität stiftend, Instrument der "Volksgesundheit" und der körperlichen Ertüchtigung fürs Kriegführen.

Sport, das heißt zumeist Wettbewerb zwischen Individuen oder Kollektiven, die der Zwang zum gemeinsamen Siegen zusammenschweißt, ihnen ihre "Corporate Identity" verleiht. Das moralische Gebot der Fairness legt den Akteur_innen eine gewisse Selbstbeschränkung in den Mitteln auf, gemäß dem bürgerlichen Prinzip der Mäßigung. Der Erfolg, der anderen missgönnt wird, wird dann häufig auf deren vermeintliche Unfairness abgeschoben, wie alle Jahre wieder, wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer gegen die italienische Auswahl spielt oder gegen einen anderen Gegner verliert. Was als fair und unfair wahrgenommen wird, ist dementsprechend oft kontextabhängig, wird je nach Situation mal als Brutalität, mal als "Englische Härte" bezeichnet und ist selbstverständlich nie das, was das bevorzugte oder eigene Team macht. Nicht zuletzt dient die Selbstbeschränkung aber auch dem Zweck, dass die Ware Arbeitskraft auch nach dem sportlichen Wettkampf noch verwertbar ist.

Die Geschichte des Sports in Deutschland ist zugleich eine Geschichte deutschen Nationalismus. Die Turnbewegung Turnvater Jahns im 19. Jahrhundert war eine nationalistische, antisemitische und männerbündische Bewegung, die geistig den Burschenschaften nahestand und deren Ziel es war, deutsche Männer fit für ein geeinigtes Deutschland zu machen. Noch heute ehren Denkmäler und Sporthallen Jahn und dieses Stück nationaler Identitätskonstruktion.

Es gab historisch einen Exkurs in einen "besseren" Sport, der sich erst in der Arbeiter-, Turn- und Sportbewegung (ATSB) organisierte, später auch in den kommunistischen Rotsportverbänden, diese wurden aber nie hegemonial gegenüber dem bürgerlichen Sport. Sportlich ein "Held" zu werden, versprach auch Männern aus der Arbeiterklasse sozialen Aufstieg, sofern sie sich denn in den bürgerlichen Sportverbänden organisierten, die auch größere Beachtung erfuhren, als die proletarischen.

Im Dritten Reich diente Sport der körperlichen Ertüchtigung für den Krieg und die "Volksgesundheit". Vereine und Verbände wurden gleichgeschaltet, Heldenverehrung auf allen gesellschaftlichen Ebenen propagiert, sportliche Erfolge deutscher Sportler, wie des Boxers Max Schmeling, für rassistische und nationalistische Propaganda benutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente vor allem der Fußball und die Erfolge und Misserfolge der deutschen Männerauswahl zur nationalen Identitätskonstruktion, vom "Wunder von Bern" über das "Sommermärchen" 2006 bis heute. Frauenauswahlmannschaften oder hervorragende Einzelsportlerinnen scheinen hier lediglich eine Randnotiz für die "Volksseele" zu sein.

Der Gedenkstein auf dem Kilia-Gelände dient nicht nur, wie andere Kriegsdenkmale, einem geschichtsrelativierenden Umdeuten von deutschen TäterInnen zu Opfern, er nimmt sogar positiv Bezug auf die Geschichte und wünscht sich offenkundig ihre Wiederholung, stellt den Sport immernoch in den Dienst der nationalen Sache, der köperlichen Ertüchtigung, im Zweifel für den "Heldentod".

Deshalb haben wir, die schlechtesten Sprayer_innen der Stadt, die wir absolut keine Helden sind, vielmehr überzeugte Turnbeutelvergesser_innen, nachts diesen Stein mit Parolen und Farbe beschmiert. Wir hoffen, dass Kilia den Stein nicht reinigt sondern bestenfalls entfernt. Wir möchten eine Debatte anstoßen, warum eigentlich Sport getrieben wird. Es gibt keinen richtigen Sport in der bürgerlichen Gesellschaft, Sport ist immer auch Politikum und Teil des falschen Ganzen, aber nehmen wir als Denkanstoß mit auf den Weg: Wie kann besserer Sport aussehen? Ein Sport der solidarisch und nicht ausgrenzend ist, in dem mensch Ziele bestenfalls mit anderen und nicht gegen sie erreicht. Wir wissen es nicht, aber vielleicht habt ihr eine Idee...
Nachtrag: Da die Kieler Nachrichten dem Bekennungsschreiben zuvorkamen: Rumheulen ist keine Option, den Sportplatz abschließen auch nicht, den Stein zu entfernen oder historisch adäquat zu kommentieren wäre hingegen eine.“

 


 

13 Bundeswehr-Fahrzeuge abgefackelt
Hannover 6. Juni 2012

junge Welt dokumentiert im Wortlaut ein Schreiben zum Feuer auf einem Bundeswehrversorgungspark in Hannover, das die Redaktion am Donnerstag erreichte:

"Am Morgen des 6. Juni 2012 haben wir auf dem Gelände des Versorgungszentrums der Bundeswehr am Alter Flughafen in Hannover-Vahrenheide Feuer gelegt, um den Fuhrpark abzufackeln.

Die Bundeswehr ist seit dem Krieg in Jugoslawien 1999 an verschiedenen Kriegsschauplätzen im Einsatz. Diese Kriege sind räumlich und zeitlich entgrenzt. Der Ausnahmezustand ist Normalzustand. Krieg ist zum zentralen Ordnungsinstrument zur Sicherung der kapitalistischen Weltwirtschaft geworden. Der »Krieg gegen den Terror« sollte die Menschen auf den permanenten globalen Krieg einstimmen. Er dient der Aufrechterhaltung des ungehinderten Transports von Rohstoffen und Waren. Er dient sowohl der Zerschlagung ökonomisch nicht verwertbarer Strukturen als auch der »Stabilisierung« staatlicher Strukturen in Regionen, die von Bürgerkriegen und unkontrollierten Flüchtlingsströmen bedroht sind. Deutschland nimmt in der Atalanta-Mission der EU in Somalia mit der Fregatte Berlin eine führende Rolle ein. Seit Mitte Mai beschießen EU-Truppen auch »Piraten-Stellungen« an Land.

Neben der direkten Kriegsbeteiligung setzt Deutschland auch mit seinen Rüstungsexporten auf vielfache militärische Eskalation. Mit der Lieferung von Leopard-2-Panzern an Saudi-Arabien stärkt die Bundesregierung gezielt konservative Kräfte in der militärischen Zuspitzung sozialer Konflikte. Die aktuelle U-Boot-Lieferung an Israel im sich verschärfenden Konflikt mit dem Iran ist ein weiteres Beispiel aktueller Kriegspolitik.

Der permanente Krieg hat zur Militarisierung der westlichen Metropolen geführt und seine Spuren auch im Alltagsbewußtsein hinterlassen. Seit 9/11 und dem »war on terror« sind koloniale Bilder und rassistische Stereotype allgegenwärtig. Muslime »mit Bart und Kopftuch« sind zum Feindbild der westlichen Welt schlechthin avanciert. Die polarisierten Debatten werden zunehmend durch die Logik des Krieges bestimmt: Schwarz-Weiß-Denken im erzwungenen Entweder-Oder. Alternativlos erscheint auch die zivil-militärische Zusammenarbeit z.B. von »Hilfsorganisationen« mit der Bundeswehr. NGOs, die sich dem Konzept der »vernetzten Sicherheit« nicht unterwerfen, droht die Streichung öffentlicher Gelder.

Eine Armee, die zur globalen Aufstandsbekämpfung ausgebildet ist, wird ebenfalls gegen innere Feinde eingesetzt. Der Einsatz von Tornados gegen die Demonstrationen in Heiligendamm war nur ein spektakulärer Auftakt.

Die Aussetzung der Wehrpflicht hat die Probleme, militärischen Nachwuchs zu gewinnen, verschärft. Die Bundeswehr verstärkt daher ihre Rekrutierungsversuche an Schulen, Universitäten und Arbeitsämtern. Überall, wo das Militär ins Zentrum der Gesellschaft drängt, ist Widerstand möglich. Krieg beginnt, wo die Bundeswehr Kriege vorbereitet, Unternehmen Waffen produzieren, Universitäten Kriege erforschen, überall wo Kriege beworben und legitimiert werden.

Vielfältiger Widerstand bedeutet markieren, blockieren, sabotieren. Krieg wird nur aufgehalten, wo er erdacht, geplant und koordiniert wird, im Herzen der Bestie. Was wir hier sabotieren, kann woanders keinen Schaden anrichten.

Im Mittelpunkt des antimilitaristischen Widerstandes in Hannover stand in den letzten Jahren das Sommerbiwak der 1. Panzerdivision. Die Proteste haben einiges erreicht. Es gab erfolgreiche Mobilisierungen und Aktionen. Es scheint aber, daß die Aktivitäten gegen das Biwak nun einen Höhepunkt überschritten haben. Leider befürchten wir, daß die Verlegung des Stabes der 1. Panzerdivision, der größten Einheit des Heeres, die als Leitdivision deutsche Auslandseinsätze organisiert, nach Oldenburg zu einer Abkühlung antimilitaristischer Aktivitäten führen wird.

Ob das Sommerbiwak nun weiter in Hannover stattfinden wird, wissen wir nicht. Wir halten es aber für wichtig, mit unserer Aktion ein klares Zeichen für eine kontinuierliche und weiterführende antimilitaristische Politik und Praxis zu setzen, die über das Biwak hinausweist. Denn Hannover bleibt weiterhin ein wichtiger Standort für die Bundeswehr. Hier befindet sich die zentrale Feldjägerschule und, in der Region, der Fliegerhorst Wunstorf, ein Militärflughafen von strategischer Bedeutung.

Wir maßen uns nicht an zu glauben, unsere Aktion könnte an den aktuellen politischen Schwächen der antimilitaristischen Linken etwas ändern. Jedoch sehen wir uns weiterhin mit einer Bundeswehr konfrontiert, die auch aus Hannover in Kriege zieht, um Rohstoffe zu sichern und Handelsrouten zu beherrschen, einer Bundeswehr, die emsig trainiert, Revolten und Aufstände zu unterdrücken und niederzuschlagen.

In Anbetracht dieser Zustände und einer zudem immer enger werdenden Zusammenarbeit ziviler und militärischer Strukturen werden wir nicht dasitzen und zusehen. Krieg beginnt auch in Hannover! Erst wenn Hannover sich bedingungslos zur militärfreien Stadt erklärt, geben wir Ruhe – um dann an anderer Stelle widerständig gegen Krieg und Militarisierung vorzugehen.

Soziale Revolution gegen Krieg und kapitalistische Barbarei!

Sommerbiwak angreifen! Bundeswehr abfackeln!"

Presse:

Gegen 04.13 Uhr gingen gleich mehrere Notrufe von Anwohnern des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums in der Fliegerstraße (Stadtteil Vahrenheide) bei der Feuerwehr Hannover ein. Sie alle meldeten ein großes Feuer auf dem Militärgelände. Die Leitstelle alarmierte daraufhin zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Hannover-Vinnhorst.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen auf dem Parkplatz des Geländes bereits 13 Fahrzeuge (6 LKW, 3 Kleintransporter und 4 PKW) komplett in Flammen. Durch einen konzentrierten Löschangriff mit Wasser und Löschschaum konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindert werden. Ein Teil der bereits brennenden Fahrzeuge wurden jedoch zerstört, die weiteren stark beschädigt. Die Schadenhöhe beträgt nach ersten Schätzungen etwa 600.000 Euro.

Brandermittler haben den Tatort untersucht, sie gehen von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus. Bisherigen Ermittlungen zufolge waren die Unbekannten nach Durchtrennen eines Maschendrahtzaunes auf das Gelände gelangt und hatten anschließend offenbar die Fahrzeuge mit Brandbeschleuniger angezündet.

Die Ermittler fanden außerhalb des Geländes - an einem Zaun - einen teilweise mit Flüssigkeit gefüllten Kanister. Täterhinweise liegen derzeit nicht vor, das Motiv ist unbekannt. Da eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden kann, hat das Staatsschutzkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes die Ermittlungen übernommen.

Quelle: haz.de

 


 

Bundeswehrliegenschaft beschädigt
Oldenburg 8. Februar 2012

Bereits am frühen Dienstagmorgen gegen 3:20 Uhr sind 14 Fensterscheiben einer Bundeswehrliegenschaft an der Ulmenstraße in Oldenburg beschädigt und das Mauerwerk mit Farbe beschmiert worden.

Ein Anrufer hatte die Polizei telefonisch darüber informiert , dass zwei vermutlich männliche Täter die Scheiben im Erdgeschoss des Gebäudes einschlugen. Die maskierten und dunkel gekleideten Personen konnten noch vor dem Eintreffen der Polizei unerkannt flüchten. Vor Ort stellte die Besatzung eines Streifenwagens die Beschädigungen fest.

Nach Polizeiangaben waren insgesamt 14 doppelt verglaste Scheiben im Erdgeschoss eingeschlagen bzw. beschädigt worden. Des weiteren befand sich an der Gebäudemauer ein ca. fünf Meter breiter und bis zu 70 Zentimeter hoher Schriftzug in weißer Farbe. Auch an der Mauer war über einen zwölf Meter breiten und bis zu 1,5 Meter hohen Bereich rote Farbanhaftung zu erkennen.

Umzug der 1. Panzerdivision möglicher Anlass

Im Zuge des neuen Stationierungskonzeptes des Bundeswehr soll der Stab der 1. Panzerdivision seinen Sitz von Hannover nach Oldenburg verlegen. Ein möglicher Anlass für die Tat. Die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus. Die Staatssschutzstelle der hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bereits im Frühjahr 2011 hatte es in Oldenburg in der nahe gelegenen Kampstraße einen Brandanschlag auf eine Bundeswehrliegenschaft. Das Gebäude brannte damals bis auf die Grundmauern nieder. Ebenso brannten zwei vor dem Gebäude geparkte Lkw aus. Die Polizei ging damals von Brandstiftung aus. Nach einer erster polizeilicher Einschätzung könnte sich der Schaden auf über 10.000 Euro summieren.

Quelle: weser-ems.Business-On.de

 


 

Feuer gegen Rüstungsfirmen
Hamburg 4. April 2012

Unbekannte Gruppe bekennt sich zu Brand- und Farbanschlägen

Aktivisten einer bislang unbekannten "Arbeitsgruppe dreizehnter Oktober neunundsechzig" haben sich in einem Bekennerschreiben zu drei politisch motivierten Anschlägen am vergangenen Wochenende und am Montag bekannt.
Unter anderem zündeten die Unbekannten offenbar das Auto des
Blohm+Voss-Managers Herbert A. an. Zudem setzten sie Reifen vor der Zentrale der Muehlhan AG an der Schlinckstraße Wilhelmsburg) in Brand und warfen Farbbeutel gegen die Fassade des Firmengebäudes von Northrop Grumman an der Woltmanstraße (Hammerbrook).

Der Mercedes des Managers brannte vollständig aus. Es war bereits der zweite Brandanschlag auf ein Auto des B+V-Chefs. An der Muehlhan-Zentrale beschädigte der Brand die Eingangstür und das Treppenhaus. Die Staatsschutzabteilung der Kripo ermittelt.

In einem Bekennerschreiben, das die Täter an das Abendblatt gerichtet haben, geben die Täter an, aus Protest gegen die Rüstungsindustrie gehandelt zu haben. Die Firmen bzw. deren Repräsentanten seien "alle für die Rüstungsindustrie tätig". Neben einem Verbot von Rüstungsexporten fordern die Aktivisten in dem Schreiben die Freilassung der in Hamburg inhaftierten somalischen Piraten. Der Name der Gruppe beruht demnach auf
einer antimilitaristischen Tat am entsprechenden Tag. Damals hatten unbekannte Täter im Hafen Sprengsätze an einer Korvette, die für das portugiesische Militär bestimmt war, befestigt.

Quelle: Abendblatt

 

 

 





 

Ökologische Kämpfe:

 

 

Mastanlagen abgebrannt
Meppen 23. November 2012

folgendes Schreiben wurde auf linksunten.indymedia veröffentlicht:

„Wir haben in der Nacht zum 22. November eine zwischen zwei Mastperioden leerstehende Hähnchenmastanlage in Klein Fullen in Brand gesetzt.

Im Kapitalismus ist fast alles eine Ware. Der Tauschwert einer Sache bestimmt was erbracht werden muss, um etwas zu bekommen. Wer was braucht, um zufrieden leben zu können, ist unwichtig.

Manche Menschen können viele Dinge als ihr Eigentum in Beschlag nehmen, die sie nicht benutzen, obwohl die dann anderen fehlen. Dinge werden nicht produziert wenn die, die sie brauchen, kein Geld haben. Wenn Dinge nicht mehr gut verkauft werden können, werden sie oft zerstört, obwohl sie gebraucht würden. Bei unrentabel hohem Angebot wird z.B. Getreide verbrannt, damit die Preise nicht sinken.

Auch Tiere werden zur Ware gemacht. „Nutztiere“ können mit minimalen Kosten am Leben erhalten und ausgebeutet werden: Maximaler Profit aus einem Lebewesen, das keinen Widerstand leisten kann. Bei der Fleischproduktion schafft erst der Tod der Tiere den Mehrwert. Bei anderen Tierprodukten ist er die ökonomische Konsequenz, sobald die Existenz von z.B. Milchkühen oder Legehennen nicht mehr maximal rentabel ist. Menschen und Tiere weden ausgebeutet und getötet. Das ist auf keinen Fall gleichsetzbar, aber in beiden Fällen abzulehnen.

Wir setzen nicht auf verbalen Austausch. Dieser ist wichtig, aber nicht genug. Die gegenwärtigen Verhältnisse sind viel destruktiver als es Brandstiftung an Sachen je sein könnte. Die Verhältnisse sind extrem miserabel für die meisten Lebewesen und müssen radikal bekämpft werden. Egal wie gut sich der Sozialstaat darstellen mag, wie viele Quadratzentimeter einem Huhn oder Schwein zur Verfügung stehen. Es ändert nichts daran, dass in den Lebewesen an sich nichts als ihr Nutzen zur Schaffung von Mehrwert gesehen wird. In der Anlage werden Hühner für Rothkötter gemästet. Rothkötter und Wiesenhof sind die größten Geflügelfleischkonzerne Deutschlands.

Es gibt noch viel mehr Anlagen, in denen Tiere gehalten werden.“

Presse:

Wie auf den NDR Onlineportal berichtet wurde, entdeckten Landwirte gestern um 07.00 Uhr drei brennende Mastanlagen im Meppener Stadtteil Klein Füllen. Sie alarmierten die Feuerwehr, die aber erfreulicherweise nicht verhindern konnte das von den drei Ställen nun lediglich das Gerüst übrig ist. Die Anlagen standen zur Zeit des Brandes leer, heute hätten sie mit 63.000 Küken „bestückt“ werden sollen. Insgesamt befanden sich auf den Gelände 10 solcher Anlagen, wovon jetzt nur noch 7 übrig sind … Die Polizei schätzt den schaden auf mehr als eine Million €.

Wilhelm Hoffrogge, Vorsitzender der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW http://www.ngw-landesverband.de/) und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDGhttp://www.zdg-online.de/) ist betroffen und spricht von einem "kriminellen und feigen Akt, der mit einer legitimen gesellschaftlichen Auseinandersetzung überhaupt nichts mehr zu tun hat".

Wie leider zu erwarten distanziert sich das Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken mit vorauseilenden Gehorsam noch bevor überhaupt bewiesen werden konnte, dass die Anlagen durch Brandstiftung abgebrannt sind. So wird Michael Hettwer, Sprecher des Netzwerkes von Agrarheute zitiert: „Straftaten sind – egal von welcher Stelle – kein Mittel im berechtigten Kampf gegen Agrarfabriken.“

Seit mehr als zwei Jahren brennen Niedersachsen immer mal wieder Mastanlagen ab bei den von einen politischen Hintergrund auszugehen ist, 2010 in Sprötze, 2011 in Vechelde, Mehrum und Schnega

Hier der NDR Bericht: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/emsland/maststall121.html

Hier der Agrar HeuteBericht : http://www.agrarheute.com/brandanschlag-haehnchenstaelle

Mehr Informationen über den Widerstand gegen (Massen) Tierhaltung findest du unter:

http://antiindustryfarm.blogsport.de/

Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/72126

 


 

Angriff auf Kundenzentrum von RheinEnergie
Köln 8. Dezember 2012

folgendes Schreiben wurde auf linksunten.indymedia veröffentlicht:

„Wir haben in der Nacht vom 07. auf den 08. Dezember das Kundenzentrum von RheinEnergie in der Einkaufsstraße Deutzer Freiheit 65, in Köln Deutz, markiert und beschädigt.

Wir haben die Glasfassade mit Bitumen beschmiert, das Schloss der Eingangstür mit Sekundenkleber und Nadeln kaputt gemacht und vier Fotoplakate mit sandigem Kleister angebracht.

Diese zeigen die Zerstörung, die der Braunkohletagebau in Hambach und Garzweiler anrichtet, zwei Abbaugebiete, die im rheinischen Braunkohlerevier westlich von Köln liegen.
RheinEnergie ist zu 80 Prozent in der Hand der Stadt Köln, die restlichen 20 Prozent sind im Besitz von RWE. An die Kölner Haushalte verteilt und verkauft RheinEnergie somit den Strom, den RWE unter anderem durch den Braunkohleabbau im rheinischen Braunkohlerevier erzeugt.

RWE ist verantwortlich für

- die Umweltzerstörung im rheinischen Braunkohlerevier.

- die Enteignung und Umsiedlung von Gemeinden im rheinischen
Braunkohlerevier.

- die Rodung des Hambacher Forst.

- die gewaltsame Räumung der Hambacher Forst Waldbesetzung im
Oktober diesen Jahres.

Solidarität mit den Besetzer*innen des Hambacher Forst und den Menschen, die gegen den Braunkohletagebau im rheinischen Braunkohlerevier kämpfen.“

 


 

Angriff auf Privat-Haus von RWE-Vorstandschef
Manheim 27. Dezember 2012

veröffentlichtes Schreiben auf linksunten.indymedia.org:

„dr. johannes lambertz leitete die rwe power ag mit verantwortung und treue. gegenüber seinen aufgaben für die region wird er uns immer in guter erinnerung bleiben. doch leider wird dr. lambertz seinen posten als vorstandsvorsitzender bei der rwe power ag verlassen und uns nur noch als lobbyist in brüssel vertreten.

lange haben wir überlegt, wie wir uns bei ihm für seine großzügige zerstörung der umwelt, die er stehts mit geistreichen worten zu kombinieren wusste, bedanken können.

da viele bäume dr. lambertz im wege standen und er immer auf eine anständige rodung bedacht war, haben wir uns entschieden, ihm ein bisschen unter die arme zu greifen. deswegen haben wir die buchsbäume, sträucher, rosen und anderes gestrüpp, welches ihm auf der karierreleiter im wege stehen könnte, aus seinem vorgarten entfernt und abschiedsgrüße an der hauswand hinterlassen.

Es sind hiermit alle eingeladen dieses geschenk zu begutachten und gemeinsam mit dr. lambertz seinen abschied zu feiern. abschiedsgrüße nimmt dr. lambertz gerne zuhause entgegen: jägerring 22, 50169 manheim

mit freundlichen grüßen

ein rodungstrupp“

 


 

Zwei Vattenfall-Gebäude mit Farbe, Steinen und Buttersäure angegriffen
Berlin 8. März 2012

"In der Nacht von Mittwoch (7. März) auf Donnerstag wurden zwei Berliner Gebäude des Energiekonzerns Vattenfall Ziel eines größer angelegten Angriffs. Berichtet wird von viel Glasbruch. Auch Farbe und Buttersäure sollen die Besitzer_innen gewechselt haben. Dazu passend: Ein paar Worte zu Vattenfall und anderen Energiemultis

Die großen Konzerne teilen heute die Welt in unnützlich – nützlich, konsumierbar – unkonsumierbar, verwertbar – nicht verwertbar auf. Zu diesen Konzernen gehört auch das schwedische Staatsunternehmen Vattenfall. Als Folge dieser Aufteilung verschwinden Tierarten und ganze Waldregionen, Wüsten weiten sich aus, Wasser wird verknappt und die Luft vergiftet. Bodenschätze werden immer schneller verbraucht, zurück bleiben Müll und Abfall. Wie sich die Abfälle der sogenannten Zivilisation auf Natur und Menschen in Zukunft auswirken weiß niemand – manchmal wie im vergangenen Jahr in Fukushima bekommen wir einen Ausblick darauf. Doch noch immer setzen zahlreiche Länder auf Atomkraft als umweltschonende Alternative wie etwa Frankreich, Finnland oder Schweden. Das Entsorgungsproblem bleibt. Auch für das Endlager Gorleben sind bereits jetzt weitere Transporte aus dem britischen Sellafield geplant.

Wer aber Atomkraftwerke baut, Kohlekraftwerke betreibt oder CO2-Einlagerungen in den Boden plant wie Vattenfall ohne sich Gedanken über den anfallenden Abfall, die kommenden Katastrophen und die Verpestung unserer Luft macht, ist maßgeblich beteiligt am Ausverkauf unseres Lebens. Der Staat spielt da munter mit: Wenn es um Forderungen an die Industrie geht, ist Zurückhaltung angesagt, ob es nun um sparsame Autos oder die Reduzierung von CO2 geht. Emissionen werden ge- und verkauft, die Einbußen für den Atomausstieg zahlen die Menschen in der BRD mit 20 Prozent Strompreiserhöhungen, die Konzerne werden weiter hofiert. Denn sie stellen sich auf eine neue Ära von Gewinnen ein: die erneuerbaren Energien. Nicht nur, dass die Energiepläne der Bundesregierung die großen Konzerne bevorzugen, auch werden schädliche Effekte unter den Teppich gekehrt. Beispielsweise fällt bei der Entschwefelung von Kraftwerken in den Filtern schwermetallhaltiger Gips an. Fortschritt heißt hier, statt zwei Millionen Tonnen Schwefeldioxid nun vier Millionen giftiger Gips.

Während also alle scheinbar aufatmen angesichts des Atomausstiegs, ordnen die großen Konzerne den Energiemarkt neu und arbeiten an der Maximierung der Profite. Sie planen dabei Großes und beginnen eine neokoloniale Ära durch Erneuerbare Energien. Die Suche nach zweckdienlichen Standorten bzw. der Aufbau erster Projekte regenerativer Energieerzeugung auf nationaler und internationaler Ebene hat schon begonnen. Mittels großräumiger und komplexer Konzepte wie Offshore-Anlagen auf Nord- und Ostsee, riesigen Solarfeldern auf Kreta oder der Solarpark Desertec in der afrikanischen Wüste wird das Megageschäfft Energie auf die Erneuerbaren übertragen. Dass Vorhaben in dieser Größenordnung, abseits der technischen Machbarkeit, in verschiedenste Bereiche gesellschaftlicher Ordnungen eingreifen und neue wirtschaftliche Machtverhältnisse nach sich ziehen, ist offensichtlich. Wir alle wissen, wie die derzeitigen Auseinandersetzungen um Rohstoffe direkt mit Kriegen, militärischer Absicherung und Ausbeutung in Verbindung steht. Die Bevölkerung vor Ort lebt meist unter unmenschlichen und katastrophalen Bedingungen und hat in kaum einem Fall irgendeinen Nutzen vom Export der Rohstoffe.

Solange die Gewinninteressen einiger Multikonzerne im Vordergrund stehen, wird sich daran auch nichts ändern. Das einzig richtige ist, endlich aufzuhören mit dieser Art der Energieerzeugung und die großen Konzerne abzuschalten. Es geht nicht um die Reparatur einer Maschinierie, sondern um deren Abschaltung weltweit. Dezentrale und regionale Energiegewinnung, die sich direkt nach den Bedarfen richtet und keine Gewinninteressen verfolgt ist eine solche Alternative. Und weniger Konsum heißt gar nicht weniger Lebensqualität, es gibt genügend Gründe, sich auf den Weg zu machen für ökologische, selbst organisierte, solidarische, lebendige Alternativen."

Qielle: indymedia linksunten

Presse:

Radikale Atomgegner verletzen Vattenfall-Wachmann
Chaoten attackieren Vattenfall-Gebäude

Gleich zweimal haben nächtliche Randalierer in Berlin-Mitte und Alt-Treptow Gebäude des Energieanbieters Vattenfall beschmiert und dabei einen Wachmann verletzt. Am Donnerstag gegen 0.40 Uhr riefen Anwohner in der Köpenicker Straße die Polizei, weil drei dunkel gekleidete Personen mit Farbe gefüllte Glasflaschen gegen eine Hausfassade des Konzerns geworfen hatten. Zwanzig Minuten später beschmierten sieben bis acht Maskierte das Vertriebsgebäude des Unternehmens in der Puschkinallee großflächig und warfen Scheiben ein, teilte die Polizei mit. Als ein 50-Jähriger Wachmann einen Täter festhalten wollte, wurde er von den Komplizen mit einer ätzenden Flüssigkeit an Kopf und Oberkörper verletzt. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die Täter flüchteten in Richtung Schlesische Straße. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.(Dpa)

 


 

Farbangriff auf Pharma-Konzern
Berlin 20. April 2012

Beamte des Polizeiabschnitts 34 und der 14. Einsatzhundertschaft nahmen in der vergangenen Nacht zwei Frauen im Alter von 21 und 26 Jahren sowie einen 21-jährigen Mann in Tiergarten vorübergehend fest. Das Trio ist dringend verdächtig, am Potsdamer Platz mehrere, mit Farbe gefüllte „Tetra-Pack“ an die Glasfassade eines dort befindlichen Bürogebäudes geworfen zu haben. Zeugen hatten gegen 2 Uhr 30 die Polizei alarmiert, nachdem sie drei Maskierte bei den Sachbeschädigungen und anschließender Flucht mit Fahrrädern beobachtet hatten.

Dank detaillierter Beschreibungen wurden die Tatverdächtigen am Großen Stern durch die Beamten angehalten, überprüft und festgenommen. Am Tatort wurden mehrere unbeschädigte, mit Farbe gefüllte „Tetra-Pack“ sowie zurückgelassene Flugblätter mit Themenbezug „Tierversuche“ sichergestellt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Quelle: Polizeiticker

 


 

Auto der Deutschen Bahn abgefackelt
Salmünster 21. April 2012

Am frühen Samstag Morgen ist am Bahnhof in Salmünster ein Auto der Deutschen Bahn ausgebrannt. Vermutlich war es Brandstiftung.

Wie die Feuerwehr Salmünster mitteilt, war sie gegen 4 Uhr an der Einsatzstelle eingetroffen. Beim Eintreffen am Parkplatz neben dem Bahnhof an der Fuldaer Straße habe der Ford Focus voll in Flammen gestanden. Unter Atemschutz sei das Feuer gelöscht und ein Ausbreiten der Flammen verhindert worden.

Laut Polizeiangaben wurde in der Nähe des Fahrzeugs ein leerer Benzinkanister gefunden. Das Wrack wurde sichergestellt, damit die Brandermittler der Kripo in Gelnhausen eine Spurensuche durchführen können. Der Schaden an dem Auto wird auf 20 000 Euro geschätzt.

Hebelspuren am Fahrkartenautomaten

Im Zuge der Fahndung nach den Tätern stellte die Polizei zudem an zwei Fahrkartenautomaten frische Hebelspuren fest, wodurch vermutlich der Alarm ausgelöst wurde.