+++Insgesamt drei Kundgebungen in sieben Tagen vor dem “Heilcentrum Pless” am Europaplatz+++Neonazi-Funktionär Pless versucht Antifaschist_innen zu provozieren und mit Hilfe der Kieler Polizei zu kriminalisieren+++Passant_innen und Patient_innen von Pless sind schockiert über die braunen Umtriebe in der Kieler Innenstadt+++Antifaschist_innen kündigen zukünftigen Protest an+++
Nachdem schon am vergangenen Freitag Antifaschist_innen eine 
Kundgebung vor dem “Heilcentrum Pless” des rechten Betreibers Henning 
Pless abhielten,
 folgten jetzt gleich zwei Kundgebungen in zwei Tagen. Am Mittwoch 
tauchten mittags 10-15 Menschen vor Pless’ Praxis auf, hielten zwei 
Redebeiträge über die Hintergründe des Neonazi-Funktionärs und zur 
Repression der Kieler Polizei im Auftrag von Henning Pless im Nachgang 
einer vermeintlichen Überreichung einer satirischen Urkunde durch 
Antifaschist_innen im letzten Jahr. Die genaueren Gegebenheiten werden 
in der Pressemitteilung zur Kundgebung am letzten Freitag näher 
beschrieben. Neben den Redebeiträgen wurden abermals hunderte Flyer 
verteilt. Wie gehabt waren die Passant_innen in der Innenstadt meist 
sehr interessiert bis schockiert über die Neuigkeit, dass hinter der 
bürgerlichen Fassade von Henning Pless ein überzeugter Neonazi steckt. 
Auch haben Patient_innen des “Heilcentrums” nach dem Erfahren der 
rechten Verstrickungen von Pless angekündigt, zukünftig sich eine_n 
andere_n Heilpraktiker_in zu suchen.
Begleitet wurde die Kundgebung von Provokationen durch Henning Pless. 
Pless versuchte die anwesenden Aktivist_innen zu fotografieren und mit 
Anrufen bei der Polizei wegen vermeintlich begangenen kleinsten 
Auflagenverstössen zu schikanieren. Offenbar hatte der Neonazi erst zu 
spät von der Kundgebung erfahren, um wie zuletzt dem Protest durch 
verschlossene Türen zu entgehen zu versuchen. 
Derart motiviert suchten am Donnerstag gegen frühen Abend 15-20 
Antifaschist_innen den Europaplatz auf, um erneut deutlich zu machen, 
dass hinter der biederen Fassade ein Neonazi sein menschenverachtendes 
Unwesen treibt. Für den Abend hatte Pless zu einer Veranstaltung über 
pseudowissenschaftliche Gesundheits- und Schönheitsbehandlungen geladen.
 Hierfür hatte er mit einer ganzseitigen Anzeige in den Kieler 
Nachrichten geworben. Die Antifaschist_innen konnten mit ihrer Präsenz 
dafür sorgen, dass sichtbar nicht eine einzige Person den Weg in das 
“Heilcentrum Pless” fand. Nachdem sie über die Hintergründe von Pless 
aufgeklärt waren, wollten die wenigen Besucher_innen nichts mehr mit 
Henning Pless zu tun haben.
Neben den Gesprächen mit potentiellen Besucher_innen der Veranstaltung 
von Pless wurden wieder Flyer verteilt, Redebeiträge gehalten und der 
Fußweg mit Kreide verschönert.
Eine unrühmliche Rolle kam wieder einmal der Kieler Polizei zu. Erst 
versuchten die Polizist_innen wegen angeblich nicht korrekten 
Kontaktdaten auf den Flyern zu nerven, nachdem kurzfristig die Daten 
geändert wurden, machten sich die Kieler Gesetzeshüter_innen auf die 
(erfolglose) Suche nach den Urheber_innen der Kreidemalereien. Zum 
Schluss fühlte sich Henning Pless noch durch das angeblich geäusserte 
Wort “Neonazi” beleidigt, was seine willigen Gehilf_innen der 
Staatsmacht auf den Plan rief. Die Personalien eines Redners wurden noch
 während der Kundgebung aufgenommen und der Redner mit einem 
Platzverweis und Androhung der Ingewahrsamnahme von der Kundgebung 
ausgeschlossen. Die Lächerlichkeit der Ereignisse, dass ein 
Neonazi-Führungskader von bundesweiter Bedeutung mit entsprechender Vita
 sich als “Neonazi” beleidigt sieht, spricht dafür, dass Pless mit Hilfe
 der Kieler Polizei versucht, den Protest durch Kriminalisierung 
einzelner Antifaschist_innen verebben zu lassen. Dazu ist ihm 
offensichtlich jeder Anlass recht. Dass die Polizei bei dieser Strategie
 nur zu gern mitspielt, zeigt die Aussage eines Kieler Beamten, der 
androhte zukünftig antifaschistische Kundgebungen gegen Henning Pless 
nicht mehr genehmigen zu lassen.
Doch gegen nationalistische Barbarei und Repression hilft nur Solidarität. In diesem Sinne werden wir in Solidarität mit den Betroffenen der Ermittlungen im Rahmen der offensichtlich fadenscheinigen aktuellen Verfahren und mit allen Menschen die weltweit von den geistigen Verwandten von Pless ausgegrenzt, misshandelt oder ermordet werden, am Ball bleiben bis das “Heilcentrum Pless” da ist wo es hin gehört: Auf den Müllhaufen der Geschichte!
Passend zum Thema veröffentlichte La Quimera jüngst einen Bericht zur akademischen Rechten und rechten Publizistik, in dem auch Henning Pless und seine braunen Verstrickungen erneut thematisiert werden.


ich
persönlich finds klasse. weiter so!