Hintergrundinfos/News: Kampagne „AZ bleibt an der Gathe!“ / Autonome 1.Mai Demo in Wuppertal

AZ bleibt an der Gathe!

+++ Die Kampagne „Autonomes Zentrum bleibt an der Gathe!“ startet am 1. Mai um 18 Uhr Gathe/Höhe Autonomes Zentrum  Wuppertal +++ Für den 1. Mai ist ein sehr schönes Mobi-Video entstanden +++ Den Aufruf findet ihr hier +++ Am 1. Mai gibt es im Anschluss an die Demo wieder das Straßenenfest auf dem Schusterplatz mit Live-Musik u.a von „Schlendriarndt“ und „rene dombrowski“. Daneben gibt es wie immer leckeres Essen, Getränke und diverse Spielereien. +++ Vor der 1. Mai-Demo findet diesen Freitag (25.4.) die große Mal- und Bastelkneipe für den autonomen 1. Mai im AZ statt. +++

+++ Die Kampagne für das AZ wird dann im Verlauf des Mai fortgesetzt. +++ Am 3. Mai beim Ölbergfest wird sich u.a. die 1.Mannschaft des Wuppertaler Sportvereins zur Autogrammstunde einfinden. +++ Dann geht es spätestens am 24.Mai weiter mit einem Straßenfest am Autonomen Zentrum. +++ Zum Abschluss des ersten Kampagnenmonats beteiligt sich auch das legendäre Sperrmüllfest, was regelmäßig in der Nordstadt von Wuppertal stattfindet, an der Kampagne. Das Fest steigt am 29. Mai ab 18 Uhr am Otto-Böhne-Platz. +++

+++ Es werden ganz sicher weitere (überregionale) Termine folgen! +++ Achtet auf Ankündigungen +++

 

Kurze Hintergründe zur Kampagne „AZ bleibt an der Gathe!“

 

Das Autonome Zentrum existiert nun seit weit über zwanzig Jahren an der Gathe in der Nordstadt des Wuppertaler Stadtteils Elberfeld. Dies wurde möglich durch konsequente, auch militante Kämpfe in den 80er Jahren. Ab 1990 hatte es seinen Standort ein paar 100 Meter entfernt, wo heute der Parkplatz für eine städtische Turnhalle ist. Im Jahr 2000 wechselte es zu dem jetzigen Standort an der Markomannenstr. 3. Auch die Räumlichkeiten, die es in den 80er Jahren immer wieder temporär gab, lagen in der Elberfelder Nordstadt.

 

Nun gibt es die Gefahr, dass das Autonome Zentrum von seinem Standort an der Gathe vertrieben wird. Die DITIB-Moschee möchte u.a. auf dem Gelände des Autonomen Zentrums ein islamisches Zentrum errichten. Es wäre rein planerisch kein Problem, dass die neue Moschee und das Autonome Zentrum in direkter Nachbarschaft zueinander existieren. Ein vernünftiger Schallschutz würde sein übriges tun. Dazu wäre das Autonome Zentrum grundsätzlich bereit, obwohl die Verquickung der DITIB mit dem türkischen Staat, wegen der schlimmen Politik in der Türkei natürlich sehr kritisch zu betrachten ist. Zu nennen wären die aktuellen Auseinandersetzungen in der Türkei mit dem autoritären Ministerpräsidenten Erdogan, der nicht anerkannte Völkermord an den Armeniern und der Umgang mit Minderheiten, wie unter anderem den Alevit*innen und Kurd*innen. Es ist aber so das viele unterschiedlich Menschen die DITIB Moschee besuchen und das viele von ihnen nichts mit der offiziellen türkischen Staatspolitik zu tun haben und es ist zu hoffen, dass diese innerhalb der DITIB mehr werden.

 

Es scheint aber auch für die Stadtverwaltung wichtig zu sein, das AZ von seinem Standort zu verdrängen. Argumentiert wird mit einer notwendigen Eckrandbebauung. Es entsteht der Eindruck, dass der innenstadtnahe Stadtteil auf Kosten des AZs aus städtischer Sicht aufgewertet werden soll!

Es gibt zwar die offizielle Position der Stadt, dass das Autonome Zentrum möglicherweise „nur“ umziehen soll, doch solche Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen. Denn es gibt momentan schlicht kein angemessenes Haus in der Elberfelder Nordstadt, in dass das Autonome Zentrum ausweichen könnte. Die Kultur des Autonomen Zentrums ist in der Elberfelder Nordstadt lange vorhanden; hat sich dort entwickelt und ist dort etabliert und akzeptiert.

 

Eine Verdrängung des AZs hätte fatale Folgen: Das AZ ist der einzige Raum in dieser Größe und mit den gebotenen Möglichkeiten in Wuppertal, in denen es möglich ist, vielfältige kulturelle, unkommerzielle Veranstaltungen zu machen. Im AZ steigen regelmäßig Punk-Konzerte, es treten Liedermacher*innen auf, es gibt Elektro-Partys, Leute schmeißen Reggae und HipHop-Partys und es gibt regelmäßige Kneipen, Film- und Vortragsabende zu diversen politischen und gesellschaftlichen Themen. Wichtiger Bestandteil des AZs ist zudem die Vokü, die immer mittwochs sehr leckere, vegane Speisen für alle auf Spendenbasis anbietet. Das alles wird ohne Chef und ohne Staatskohle selbst organisiert. Zudem ist das AZ aus den politischen und sozialen Auseinandersetzungen in der Stadt nicht wegzudenken. Ohne das AZ wäre der massenhafte Widerstand gegen die Naziaufmärsche in den letzten Jahren in Wuppertal schlicht nicht denkbar gewesen. Zudem sind es die Strukturen aus dem Autonomen Zentrum, die maßgeblich mit dafür sorgen, dass der alltägliche Kampf gegen die Nazis kontinuierlich weiter geführt wird. Als weiteres Themenfeld ist besonders auch die stetige Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus zu nennen. Die beharrliche Positionierung des AZs gegen sozialen Kahlschlag in der Stadt, gegen die fiese Behandlung in den Hartz IV-Behörden und gegen die Kriminalisierung von Sperrmüllsammler*innen sind unverzichtbar für Wuppertal. Außerdem stellt sich das AZ immer wieder gegen Rassismus und Polizeigewalt.

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Mobi-Clip Nummer 2: Autonomer 1 Mai 2014 Wuppertal: "AZ bleibt an der Gathe!"

http://youtu.be/Gl8ydghX9cs