MA: Alstom Arbeiter/innen blockieren LKW

alstom arbeiter/innen blockieren lkw

Arbeiter/innen blockieren Abtransport "ihrer" Maschinen 300 Beschäftigte im Mannheimer Alstom Werk blockierten Gestern zwei LKWs. Diese sollten Produktionsanlagen abtransportieren, die in die USA verlagert werden sollen. Das will sich die kampferprobte Alstom Belegschaft offensichtlich nicht gefallen lassen. Am Abend konnten die Arbeiter/innen einen Etappensieg erringen. Die blockierten Lkws wurden entladen und die Bauteile zurück ins Werk gebracht. Die Aktion sei damit aber nicht beendet, sagte einer der Betriebsräte. "Wenn morgen früh ein neuer Lkw kommt, werden wir auch den blockieren"

 

Worum gehts...

 

Es geht um die Turbinenfertigung am Mannheimer Alstom Standort. Die globale Verwertungskrise hat auch den französischen  Mischkonzern Alstom getroffen. Dieser setzt nun auf Kostensenkung und Arbeitsplatzabbau. Einerseits sollen Teile der Turbinenfertigung künftig fremdvergeben werden. Durch Werkverträge/Leiharbeit erhofft sich der Konzern so offensichtlich Einsparungen und eine Spaltung der Belegschaft. Andererseits sollen Teile der Produktion in das amerikanische Werk in Chattanooga verlagert werden. Die Region um Chattanooga gilt als Gewerkschaftsfreie Zone und besonders niedrigen Löhnen. Erst vor kurzem sind deutsche und amerikanische Gewerkschaften daran gescheitert, im dortigen VW-Werk Betriebsräte zu etablieren. Die Kolleg/innen fürchten nun um ihrer Arbeitsplätze. 470 Jobs hängen unmittelbar an der Produktion der Kraftwerksturbinen. Mittelfristig hätte eine Verlagerung sicher Auswirkungen auf den gesamten Standort. Insgesamt arbeiten bei Alstom in Mannheim ca. 1800 Beschäftigte.

 

Was ist zu erwarten...

 

Die Belegschaft des Alstom-Werkes war in der Vergangenheit häufig von Versuchen der Konzernleitung bedroht, Arbeitsplätze abzubauen. Dies lief nie ohne heftigen Widerstand ab. Demonstration, mehrtägige Betriebsversammlungen und kulturelle Veranstaltungen ermöglichten immer wieder beachtliche Defensiverfolge. Die Alstom Kolleg/innen können auch zurückgreifen, auf ihre jahrelange kulturelle und politische  Verankerung im linken Spektrum Mannheims, wo sie nicht zuletzt durch den Alstom-Chor bekannt sind, ebenso wie ihre Teilnahme an vielen Demonstrationen z.B. gegen die Krisen und Sparpolitik. Einen lebendigen Eindruck ihrer Aktivitäten erhält man auf der Seite: http://www.resistance-online.eu/alstom/index.php

Es ist davon auszugehen, dass die Konzernleitung nicht von ihren Plänen abrücken wird, das Werk zu schleifen. Heftiger Widerstand ist vorprogrammiert.

 

Solidarität und Klassenkampf?

 

Die Auseinandersetzungen um Alstom waren, anders als dies oft bei betrieblichen Konflikten der Fall ist, stets auch gesellschaftliche, mit starkem medialen Echo und Aktionen im öffentlichen Raum. Für die Mannheimer linke bietet dies Chancen: Einerseits den kämpfenden Arbeiter/innen den Rücken zu stärken und Druck auf Alstom zu machen. Anderseits, gerade im Vorfeld des erstem Mai, auf die Beschäftigen zuzugehen und gemeinsam zu kämpfen. Antikapitalistische Perspektiven können deutlich gemacht werden und Kämpfe verbunden. Gerade die Affinität, von zumindest Teilen der Alstomer, zu linken Inhalten bietet eine seltene Chance, die oft im luftleeren Raum stehende Klassenkampfrhetorik mit Leben zu füllen. In den letzten Jahren sind in Mannheim einige Gruppen und Grüppchen entstanden, die sich Klassenkampf und die Intervention in soziale Kämpfe auf die Fahnen geschrieben haben. Eine Gruppe von Basisgewerkschaftern die mittlerweile Teil der FAU ist, das Kritische Kollektiv (eine Gruppe der Interventionistischen Linken) und auch ein Antikapitalisches Bündnis (MLPD, Rote Aktion u.a.), das sich explizit auf Klassenkämpfe bezieht und dieses Jahr zu einem Block auf der Gewerkschaftsdemo mobilisiert. Es kann (zumindest theoretisch;)) spannend werden in der "Arbeiter Stadt".

 

Seite zum Widerstand bei Alstom:

www.resistance-online.eu

 

Kleine Presseshow:

http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtschaft/regionale-wirtschaft/verz...

 

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/rhein-neckar/alstom-wird-turbin...

 

http://www.focus.de/regional/mannheim/energie-aerger-bei-alstom-belegsch...

 

http://www.ad-hoc-news.de/aerger-bei-alstom-belegschaft-blockiert-lastwa...

 

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/Notizen-vom-17-April-2014;a...

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Die kämpfen also dafür, weiter für ihre kapitalistischen Herren Kasse machen zu dürfen ...

 

und warum ?

 

Weil ihnen Linke Freunde und Gewerkschaften keine Alternative anbieten können. Arme Arbeiter ..

 

Wo bleiben die Links organisierten Arbeitsplätze ?

 

Das was Amazon, Zalando ... ja ... auch Alstrom können, werden doch wohl auch Linke hinkriegen ..  oder nicht ?

Was sind den Links organisierte Arbeitsplätze ?

z.B. Genossenschaftlich organisierte Unternehmen.   Oder kommunistisch Organisiert ... was du willst ..

 

Ich will entlich mal Beweise dafür, dass das Funktioniert.    Bisher gibts nämlich eine ..

was ist denn mit den betriebsbesetzungen und verwaltungen in südamerika oder erst vor kurzem die räumung einer fabrik in italien?

 

es gibt diese selbstverwalteten betriebe und sie sind möglich, die frage ist, ob mensch nun gerade diese betriebe selbstverwalten will. hier sehe ich ein großes theoretisches arbeitsfeld der linken. einerseits positioniert man sich klassischerweise in der arbeiterklasse und würde auch für jobs kämpfen, auf der anderen seite sind die meisten jobs im kapitalismus schlichtweg schwachsinn. hier befindet man sich in einem spannungsverhältniss, dass einerseits die arbeitsplätze lebensgrundlage sind und nicht einfach von der herrschenden klasse in chinesische verhältnisse überführt werden sollten, auf der anderen seite, halte ich und viele andere, den großteil der kapitalistischen jobs für unnötig für/in der befreiten gesellschaft.

Das ist das Problem, es gibt nach 150 Jahren so gut wie keine positiven Beispiele bestenfalls Temporäre und ein paar Kollektive.

Von daher kann ich die Alstom ArbeiterInnen verstehen.

fehlt eindeutig eine inhaltliche Analyse. Was wollen die Beschäftigten vor Ort und was hat die "linke Szene" damit zu tun.

Ja Klassenkampf klingt gut, aber wohin wollen wir? Möglichst viel Arbeit und Arbeitsplätze für möglichst viel Geld?

Oder suchen wir ein schönes Leben?

Immerhin baut Alstom viele große Kohle- und Gaskraftwerke, die auch kritisiert werden, aber wenns um Arbeitsplätze geht... egal?

Fragen über Fragen

Vllt kann man mal erklären, was die Menschen fordern und wohin das führen soll.

Es geht erstmal allein darum, dass sich eine Belegschaft widersetzt, um den Arbeitskampf. Ja, nur darum, weil Arbeitskampf=gut. Tschinnng! Knall Bummm! Ich hab es gesagt, das böse A-Wort! Schnel versteckt Euch hier kommt der Leninist, der gleich die Partei säubern will!Schnell weg, bevor er am Ende sogar noch eine Meinung zum Faschismus hat

 

Diese von Grund auf einfach dumme feindseeligkeit gegenüber Arbeitskämpfen! Würdest Du auch die Frage stellen bei Geflüchtetenprotest? Stellen die wirklich auch das System in Frage oder wollen sie nur ein Stück vom Kuchen? Fragst Du auch bei verhinderten Zwangsräumungen, ob die Person schon mit ihrem eigenen Sexismus und Rassismus reflektiert umgehen kann? Nein, ich glaube nicht. Zumindest habe ich solche Kommentare noch nicht gelesen.

 

In der Antifa-Juppie-Hipster-Kultur ist Arbeitskampf eben nicht mehr schick. Passt nicht zum Style. Ja, gut, Marx hat da mal was von Mehrwert und Produktionsmitteln geschrieben, aber wichtig war ja doch die nur Wertproduktion und vielleicht die Entmenschlichung. Der Rest der drei Bände ist ja nur Beiwerk.

 

Hier gibt es einen Bericht über eine Rebellion von Subalternen. Diese Rebellionist aus System- und Herrschaftskritischerperpektive emanzipatorisch, so lange ie nicht regressiv wird, was wiederum Aufgabe der Linken ist zu verhindern.

Auch wenn es die ganzen Akademikerkids nicht wahrhaben wollen, das Eigentum ist weiterhin zentraer Bestandteil der Verhältnisse und Rebellion gegeb Lohnarbeit ist mehr als Arbeit generell scheiße zu finden.

 

 

Aber hauptsache Schubladen auf. Mich bitte noch zu den Intelektuellenfeinden stecken! Nicht das das vergessen wird

Wie schon im Artikel geschrieben wird es auch dieses Jahr am 1.Mai in Mannheim auf der Gewerkschaftsdemo einen antikapitalistischen Block geben.

Den Aufruf und weitere Infos findet ihr Hier:

 

http://antikapmannheim.blogsport.de/