Waldbesetzung im Hambacher Forst kurz vor der Räumung

Großer Polizeieinsatz seit heute morgen -  Sorge um Sicherheit oder erneute Schikane?

Kerpen, 27. März 2014. Heute morgen gegen 8 Uhr ist eine Hundertschaft der Polizei in den besetzten Teil des Hambacher Forstes eingedrungen. Offenbar bereiten die Polizist*innen eine Räumung vor. Mit dabei sind Kletterteams und Hebebühnen, für den Einsatz in der Höhe. Auch in dem Camp von Klima-Aktivist*innen auf einer nahegelegenen Wiese ist Polizei zugegen und hat das Gebiet abgesperrt.

 

Der Polizeieinsatz ist von der Stadt Kerpen veranlasst worden. In einer Pressemitteilung erklärte die Stadt, der Zustand der Baumhäuser bedeute eine konkrete Gefährdung für Menschen. Die Waldbesetzung sei aus Sicherheitsgründen nicht länger zu dulden. 

„Gefährdet ist vor allem das globale Klima“, sagt die Besetzerin Anne Groll. „Wir sind hier, weil RWE mit dem Abbau und der Verbrennung von Braunkohle die Atmosphäre aufheizt und dadurch das Sicherheitsrisiko für Gesellschaften und Ökosysteme massiv verschärft. Es ist wahrscheinlicher, dass Anwohner*innen an den Folgen der Feinstaubbelastung leiden als dass ihnen beim Spaziergang ein Baumhaus auf dem Kopf fällt.“

Schon letzte Woche fand im Wiesen-Camp eine polizeiliche Durchsuchung statt, im Zuge dessen Laptops, Tagebücher, Handys, einige Medikamente und elektronische Hilfsmittel beschlagnahmt wurden.

Die Waldbesetzung besteht trotz mehreren Räumungen seit dem 14. April 2012 und richte sich gegen die Ausweitung des Tagebaus Hambach und die damit zusammenhängende Kohleverstromung. „Unser Widerstand ist so leicht nicht klein zu kriegen“, sagt einer der Besetzer, „heute ist Tag X. Das heißt, die Wiederbesetzung findet am 26. April statt.“

Weitere Infos unter:
http://hambacherforst.blogsport.de/