[M] Spontane Demonstration nach rassistischem Brandanschlag

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Anlässlich des Brandanschlags in Hamburg, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und 27 weitere verletzt wurden, fand auf dem Stachus in München eine spontane Kundgebung statt, bei der sich ca. 150 Leute einfanden. Nach einem kurzen Redebeitrag setzten sich spontan die Kundgebungsteilnehmer_innen in Bewegung Richtung Marienplatz.

 

Einige Polizisten versuchten kurzeitig zu verhindern, daß die unangemeldete Demonstration losziehen kann, scheiterten jedoch mit diesem Vorhaben. Kämpferisch und entschlossen zog die Menge durch die Kaufinger Straße, die hinläufig als demonstrationsfreie Zone bekannt ist. Am Marienplatz bog die Demonstration vorbei an überforderten USK'lern in Richtung Rindermarkt, auf dem im Sommer des letzten Jahres ein gewaltsam von den  Behörden beendeter Hungerstreik von Asylsuchenden stattfand. Dort angekommen löste sich die Spontandemo auf. Es gab keine Festnahmen.

 

Den Aufruf findet ihr hier

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Unsere Solidarität gilt auch Josef , der seit über zwei Wochen, in Wien,  wegen antifaschistischem Engagement im Knast sitzt!!!!!!

das einzige, was bisher gesichert ist, dass höchstwahrscheinlich Brandstiftung Ursache für das Feuer war. Ein rassistisches Motiv ist derzeit überhaupt nicht gesichert. Ihr tut euch damit selbst keinen Gefallen, denn wenn ihr mit Vermutungen und Spekulationen auf der Straße hausieren geht, wird man euch das beim nächsten Mal um die Ohren hauen

Der Täter wurde gefasst und hat gestanden.

Es war ein 13- jähriger Deutsch- Inder, der im Vorfeld schon in psychologischer Behandlung war.

Teile der deutschen Antiraszene lieben anscheinend den politischen Alarmismus und Betroffenheitsrituale. 

In Hamburg haben es die Leute schlauer gemacht und einen Trauermarsch veranstaltet. 

Wir leben in einem Land, in dem die "Sicherheitsbehörden" Naziterror decken und unterstützen statt aufzuklären und die Opfer zu schützen. Wir leben in einem Land, in dem rassistische Hetze allgegenwärtig ist und mittlerweile wieder jede Woche neue Anschläge auf Unterkünfte von Geflüchteten stattfinden. Ich finde, unter diesen Umständen ist es sehr berechtigt, eine antirassistische Demo zu machen. Das wurde auch bei einer Rede auf der Auftaktkundkebung deutlich gemacht:

"Die ersten Skeptiker stehen auf und fragen uns, wissen wir überhaupt, ob es Brandstiftung war? Können wir sicher sein?

Wir haben nicht den Anspruch, alles zu wissen. Wir wissen nicht, wie es passierte, weil wir keine Täter sind. Dennoch wissen wir, was wir in diesem Land bisher erlebt haben. Ich übe als politisch aktiver Mensch Selbstkritik vor Euch aus, dass ich keine kritische Haltung entwickeln konnte als die ersten Meldungen der vom „NSU“ getöteten Menschen in der Presse kamen. Das hing hauptsächlich am Nachrichtencharakter über diese Morde und am staatlichen Umgang mit den Verbrechen. Die medialen Überschriften und polizeiliche Untersuchungen redeten von Ausländermafia, illegalen Geschäften usw., welche wir nicht richtig in eine Reihe von faschistischen Morde einordnen konnten. Es waren Tage der Dunkelheit, in der „NSU“ und Verfassungsschutz gemeinsam verschanzt hatten. Es ist keine „mutmaßliche“ Brandstiftung! Wir leben in Deutschland – solange es nicht anders bewiesen ist, ist es eine Brandstiftung! Das ist die einzig richtige politische Haltung, jenseits der Apostel des inhaltslosen Rechts und der Moral."

Die komplette Rede findet sich hier:
https://akgewerkschaften.wordpress.com/2014/02/08/trauer-und-wut-hamburg...

Ihr träumt! Der Täter war ein 13-jähriges Kind und bei der Jugendfeuerwehr in Hamburg:

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1371484.html