[HB] Nikoläuse not amused - Schelte für die AWO

Denkzettel

Am Freitag, den 13.12.2013 statteten antirassistische Nikoläuse dem Vorstand der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Burkhard Schiller, in der Hauptgeschäftsstelle in Bremen einen weihnachtlichen Besuch der besonderen Art ab. Hintergrund der Aktion sind die Beschwerden der Bewohner_innen der von der AWO geführten Übergangswohnheime wegen der seit Jahren bekannten schlechten Zustände in den Heimen. Bislang hat sich die AWO geweigert, die Kritik im Sinne der Betroffenen umzusetzen und die Missstände, insbesondere in der Zentralen Aufnahmestelle (ZASt) an der Steinsetzer Straße, zu beheben.

 

Die Nikoläuse richteten sich mit einer weihnachtlichen Ansprache an die anwesenden Mitarbeiter_innen und Herrn Schiller als Verantwortlichen der AWO Bremen. Sie gaben die Kritik der Bewohner_innen der ZASt an den dort herrschenden beschämenden Bedingungen weiter: Minderwertiges, einseitiges und weniges Essen, katastrophale hygienische Bedingungen, massive Überbelegung in einem baufälligen Gebäude.

Sinnbildlich zogen die antirassistischen Nikoläuse das in der ZASt übliche billige Toastbrot, eine Klobürste, Werkzeug und eine Sardinenbüchse aus einem Jutesack und überreichten sie an Schiller.
„Wenn Sie schon ihr Geld damit verdienen, dass Menschen sich ihren Wohnort nicht selber aussuchen dürfen, dann halten Sie zumindest Ihre eigenen Leitlinien und Qualitätsstandards ein!“, forderten die Nikoläuse die AWO auf.

Die Qualitätsstandards der AWO beinhalten u.a.: Beschwerdemanagement, Durchführung von Kund_innenbefragungen und eine an den Bedürfnissen der Kund_innen orientierte Planung und Durchführung der Dienstleistungen. Nach anfänglicher Freude über den überraschenden, vorweihnachtlichen Besuch, schien Herrn Schiller klar zu werden: Diese Nikoläuse sind not amused. Gegenüber der Presse lehnte er jede Stellungnahme zu der vorgetragenen Kritik harsch ab.

Die Nikoläuse hinterließen an Toastbrot geheftete Denkzettel und forderten: „Wenn Sie denken, dass Sie nicht in der Lage sind, Ihre eigenen Leitlinien einhalten zu können, dann nehmen Sie Ihre Auftraggeberin, die Sozialbehörde, in die Pflicht – oder geben Sie die Trägerschaft für die ZAST und die Übergangswohnheime einfach ab! Oder sagen Sie offen, dass Ihre Menschenwürde nicht für Geflüchtete gilt.“

Nikoläuse gegen Rassismus
Bremen, 13.12.2013

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Antirassistische Nikoläuse und Burkhard Schiller