Polizei verhindert Zusammenstöße mit linken Aktivisten
Athen - Etwa 2.000 Anhänger der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi) sind am Samstag in der griechischen Hauptstadt Athen auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die Inhaftierung mehrerer Abgeordneter der Partei. "Wir verlangen die sofortige Freilassung unserer Gefangenen", sagte Parteisprecher Ilias Kassidiaris. Hunderte linke Aktivisten versuchten, die Demonstration zu verhindern.
Die Polizei trennte beide Gruppen, zu Zusammenstößen kam es nicht. Die Demonstration war die erste große Protestaktion seit der Verhaftungswelle gegen die Partei. Die rassistische und antisemitische Goldene Morgenröte ist seit vielen Jahren für Gewalt gegen Einwanderer, Minderheiten und linke Aktivisten verantwortlich. Die Ermordung des antifaschistischen Rap-Sängers Pavlos Fyssas am 18. September in einem Vorort von Athen durch ein Parteimitglied löste landesweit und international Empörung aus.
Politik und Justiz in Griechenland, denen lange Zeit vorgeworfen wurde, auf dem rechten Auge blind zu sein, gehen seitdem gegen die Partei und ihre Anhänger vor. Ihr Chef Nikos Michaloliakos, dessen Stellvertreter Christos Pappas und ein weiterer Abgeordneter sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Drei Abgeordnete kamen vorerst wieder auf freien Fuß, drei weitere sind ebenfalls in den Fokus der Ermittler geraten. Das griechische Parlament entzog der Goldenen Morgenröte die staatliche Parteienförderung.
(APA, 27.10.2013)