Volksverhetzung: Anklage gegen Betreiber eines rechtsextremen Internetforums

Erstveröffentlicht: 
22.05.2013

Die Staatsanwaltschaft Rostock hat Anklage erhoben gegen vier Betreiber der rechtsextremen Internetplattform "Thiazi-Forum". Ihnen wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gegründet und Volksverhetzung betrieben zu haben.

 

Rostock - Die Betreiber des "Thiazi-Forums" müssen sich in Kürze vor der Staatsschutzkammer des Landgerichts Rostock verantworten. Sie sind wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und gemeinschaftlich begangener Volksverhetzung in mehreren hundert Fällen angeklagt, wie die Rostocker Staatsanwaltschaft berichtete.

 

 

Über das Forum sollen unter anderem ausländerfeindliche und antisemitische Inhalte, auch in Form von indizierten und jugendgefährdeten Musikdateien, verbreitet worden sein. Im inzwischen geschlossenen "Thiazi-Forum" sollen mehr als 30.000 Benutzer organisiert gewesen sein.

Bei den Verdächtigten handele es sich um drei Männer und eine Frau. Einer der Tatverdächtigen soll ein 30-jähriger Pädagoge aus Mecklenburg-Vorpommern sein. Zwei weitere Angeklagte stammen aus Baden-Württemberg, der vierte aus Sachsen-Anhalt. Weitere Einzelheiten über die Verdächtigen wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen.

 

Das Ermittlungsverfahren hatte bundesweit für große Aufmerksamkeit gesorgt. Erstmals war es nach Angaben der Rostocker Staatsanwaltschaft deutschen Behörden gelungen, die Betreiber einer großen rechtsextremistischen Plattform zu identifizieren. Das auf einem ausländischen Server betriebene Forum sei vollständig mit allen Daten gesichert und vom Netz genommen worden.

 

ala/dpa