Organisiert wurde die Demonstration vom 8.März-Bündnis Nürnberg, das aus verschiedenen linken und migrantischen Gruppe und Einzelpersonen besteht. Das Ziel der AktivistInnen ist es auf die, immer noch vorhande Benachteiligung von Frauen und Mädchen aufmerksam zumachen. Dieses Jahr stand die Demonstration unter dem Motto: Armut ist weiblich – Widerstand auch. Angesichts der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise und der sich größer werdenden sozialen Ungleichheit in der Welt und sagten ProtestlerInnen dieses Jahr besonders der ökonomischen Gewalt gegen Frauen den Kampf an. Denn Gewalt gegen Frauen ist nicht nur, wenn Frauen geschlagen werden.
Auch wenn Frauen nicht genug zu Essen haben, gezwungen sind sich in Lohnarbeit und Familie krumm und buckelig zu arbeiten oder sich Medikamente oder ein würdiges Leben nicht leisten können, ist das ökonomische und strukturelle Gewalt gegen Frauen. Doch die ökonomisch Gewalt gegen Frauen war nicht das einzige Thema an dem Tag. Beim Auftakt, sowie an der zwischen Kundgebung am Weißen Turm und der Abschlusskundgebung am Plärrer, gab es verschiedene Redebeiträge. Beispielsweise sprach eine Frau aus Eritrea über die Situation von Frauen in dem afrikanischen Land, die zum Kriegsdienst gezwungen.
Zum Thema organisiert das 8.März-Bündnis eine Veranstaltung am 11.März um 19.30 Uhr im Nachbarschaftshaus Gostenhof. Dort berichten betroffene Frauen über ihre Erfahrungen. Außerdem werden die Auswirkungen von Gewalt auf Frauen thematisiert und Widerstandsperspektiven aufgezeigt.
Die Reden auf der Demonstration beschäftigten sich inhaltlich weitergehend mit Sexismus in Werbung, gesellschaftlichen Rollenzwänge und Ausbeutung von Frauen. Thematisiert wurde auch die Ermordung von drei Kurdischen Aktivistinnen im Januar in Frankreich. Die TeilnehmerInnen waren sehr bund gemischt, Junge, Alte, Deutsche und MigrantInnen, Männer und Frauen zogen mit guter Laune und lautstark durch die Nürnberger Innenstadt.
Die Sprecherin des Bündnisses Yasmin Cal: „Wir freuen uns sehr, dass so viele Leute gekommen sind. Wir wollen ein Zeichen setzten gegen sexistische und patriarchale Unterdrückung, unter der viele Frauen immer noch leiden, jeden Tag. Es ist Zeit zu handeln, ob Zuhause, im Supermarkt auf der Arbeit oder in der Kneipe. Frauen müssen sich wehren gegen Übergriffe, Benachteiligung und Diskriminierung. Dafür wollen wir uns einsetzen und anderen Frauen und auch Männern Mut machen auszubrechen. Unsere Arbeit ist noch lange nicht vorbei, denn jeder Tag ist 8. März und wir haben noch viel Zutun.“
Am Freitag, dem 8.März fanden bereits Infostände am Weißen Turm statt (NN berichtete). Dort gab es Informationen, Sprechtheater, Redebeiträge, Musik und Ausstellungen. Außerdem wurde am Abend getanzt auf einer, vom 8.März-Bündnis organisierten Party im Stadteilzentrum Desi. Auch dort war die Stimmung ausgelassen, bis 23 Uhr war die Party ausschließlich für Frauen und DJanes legten allerlei internationale Musik auf.
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