Kein Verkauf von Neonazi-Kleidung

Erstveröffentlicht: 
01.02.2013

PINNEBERG. Die auch bei Neonazis beliebte Bekleidungsmarke "Label 23" wird es in Pinneberg nicht zu kaufen geben. "Ich werde sie nicht verkaufen", sagte gestern Geschäftsmann Deniz S. Ihm sei der rechtsradikale Hintergrund nicht bekannt gewesen. Als er davon erfuhr, habe er umgehend die Werbeplakate aus den Schaufenstern genommen. "Ich bin kein Nazi und habe mit denen nichts am Hut", beteuerte er. Es sei ihm keinesfalls egal, womit er sein Geld verdiene. "Rechtsradikale unterstütze ich nicht."


"Label 23" ist auf den ersten Blick nicht als Marke mit rechtsradikalem Hintergrund zu erkennen. Eine klar zu identifizierende Symbolik fehlt. Und so schöpfte der Pinneberger auch keinen Verdacht. "Ich möchte nur ein Geschäft mit Kampfsportartikeln eröffnen", sagte er. So sei er auch auf die Marke aus Cottbus gestoßen. "'Label 23' wird von renommierten Kampfsportlern getragen. Auch im Fernsehen habe ich sie schon gesehen", so Deniz S. Deshalb habe er die Marke - neben anderen - auch in sein Angebot mit aufnehmen wollen. 

"Label 23 - Boxing Connection" ist von dem deutschen Kickboxmeister Markus Walzuck gegründet worden. Der wegen Volksverhetzung verurteilte Mann aus Cottbus ist laut Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg ein in der Region bekannter Hooligan und Rechtsextremist.

Deniz S. distanziert sich. "Ich trete für Integration ein", sagte der Geschäftsmann. So unterstütze er den Fußballverein TBS Pinneberg, ehemals Türk Birlikspor. Auch sein Engagement im Kampfsportbereich sei unter dem Integrationsgesichtpunkt zu sehen.