Dortmund. Nachdem die Organisatoren des Antifa-Camps vom Standort Schulte-Witten-Park abgerückt sind, ist die Stadt grundsätzlich bereit, für das vom 24. August bis 2. September geplante Antifa-Camp eine andere Fläche zur Verfügung zu stellen.
Nachdem die Organisatoren des Antifa-Camps vom Standort Schulte-Witten-Park abgerückt sind, ist die Stadt grundsätzlich bereit, für das vom 24. August bis 2. September geplante Antifa-Camp eine andere Fläche zur Verfügung zu stellen. In der Diskussion: Tremoniapark oder eine Fläche südlich der B1 zwischen B54 und Ardeystraße als Standort vor, dies allerdings wegen des BVB-Heimspiels erst ab dem 25.08.2012.
OB Ullrich Sierau formuliert die klare Erwartung, dass sich die Organisatoren des Camps öffentlich zu der Dortmunder Linie bekennen, kreativ aber ausschließlich gewaltfrei gegen rechtsextreme Kräfte in der Stadt vorzugehen: „Dortmund hat in den vergangenen Monaten und Jahren schon eine Menge erreicht. Ich erinnere an die verstärkte Präsenz von Stadt und Polizei in Dorstfeld und an die neue Polizeitaktik, die Aktionen in Hör- und Sichtweite von Nazidemos zulässt.“
Zweifel, ob das Camp gewaltfrei bleibt
Zweifel, ob von den Organisatoren Gewaltfreiheit tatsächlich durchgesetzt werden kann, nähren sich durch die Vorkommnisse 2011, als rund 40 Menschen bei Krawallen von sog. „Autonomen“ verletzt wurden. Sie werden gestützt auch durch einzelne Formulierungen im Aufruf der Organisatoren (z.B. „Uns sind alle willkommen, denen an einem undogmatisch radikalen antifaschistischen Widerstand gelegen ist.“).
In diese Richtung zielt auch die Stellungnahme des Runden Tisches für Toleranz und Verständigung in Dorstfeld, der sich im vergangenen Juni ausführlich mit dem Camp befasst hat. Er hat seinerzeit mit großer Mehrheit die Befürchtung formuliert, dass Dorstfeld mit der Durchführung des Camps zum Ort gewalttätiger Auseinandersetzungen werden könnte. Schließlich sprach sich der Runde Tisch auch deshalb gegen die Durchführung des Camps in Dorstfeld aus, weil eine Beteiligung der Bevölkerung an dem Vorhaben in der verbleibenden Zeit nicht in erforderlichem Maße stattfinden könnte. Beide Argumente teilt die Stadt und folgt dem Wunsch des Runden Tisches und wird ein Camp in Dorstfeld nicht zulassen.
Infrastruktur schaffen
Zudem erwartet die Stadt, dass die Veranstalter für die notwendige Infrastruktur sorgen. Bei einem Zeltlager umfasst das u.a. Toiletten und Waschgelegenheiten, Wasser- und Stromversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung sowie Sicherheitseinrichtungen. Schließlich wird bei Fremdveranstaltungen eine Kaution zur Abdeckung von möglichen Wiederherstellungskosten erhoben, die sich in diesem Fall von etwa 2000 Euro belaufen würde.