Das links-autonome Zentrum KTS in Freiburg hat der Rechtsanwältin Tina Gröbmayr Hausverbot erteilt. Gröbmayr hatte bei der Pflichtverteidigung eines Neonazis mitgewirkt und sich deswegen auch mit der linken Grünen Alternative Freiburg (GAF), deren Sprecherin sie war, überworfen (Der Sonntag berichtete).
Die KTS äußert zudem den Wunsch, Gröbmayr auch bei keiner anderen linken Veranstaltung mehr antreffen zu müssen. „Ich finde es wichtig, dass es ein autonomes Zentrum in Freiburg gibt, das über sich selbst bestimmt“, sagt Gröbmayr, „die müssen jetzt auch keine Angst haben, dass ich sie belästige.“ Die Rechtsanwältin gibt zudem zu verstehen, noch nie in der – von der Stadt Freiburg bezuschussten – KTS gewesen zu sein. Sie lasse es sich aber nicht nehmen, zu einer Demonstration zu gehen, wenn es ihr wichtig sei. Da habe die KTS auch kein Hausrecht. Einen anonymen Aufruf zur Gewalt gegen sie auf einer linken Internet-Seite sieht Gröbmayr gelassen.
Unterstützung bekommt Gröbmayr vom Arbeitskreis kritische Juristinnen und Juristen Freiburg (AKJ), wo sie selbst Mitglied ist. Für das autonome Zentrum KTS war das Anlass, die Zusammenarbeit mit dem AKJ zu beenden. Der AKJ hatte bei linken Demonstrationen als Beobachter fungiert.
Beendet ist auch der Dialog zwischen Gröbmayr und der GAF. Nach einem ersten Treffen unter der Leitung eines Mediators wurden die beiden folgenden abgesagt. „Es ist sinnlos“, sagt Gröbmayr.