Filmvorführung: "Komm und Sieh"

Veranstaltungsflyer

Filmvorführung anlässlich des 70. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion

Es gibt gut gemeinte Antikriegsfilme, die cineastisch in ihr Gegenteil umschlagen, den Krieg ideologisieren oder gar verharmlosen. Jeder, der einige der so genannten Antikriegsfilme gesehen hat, weiß um die Problematik des Genres, um das Problem der Darstellbarkeit des Krieges. „Idi I Smotri“ jedoch nimmt aufgrund seiner Schonungslosigkeit und Tragik eine überragende Ausnahmestellung in der Filmgeschichte ein, die sowohl künstlerisch als auch in ihrem pazifistischen Engagement in hohem Maße überzeugt und einzigartig ist.

 

Weißrussland, 1943. Der 14jährige Fljora Gajschun schließt sich gegen Protest seiner Mutter den Partisanen an. Für ihn ist der Krieg noch ein Kinderspiel. Als es aber in den Kampf geht, darf er nicht mit an die Front. Fljora soll stattdessen mit Alten und Kindern ein Reservelager einrichten. Der Junge fühlt sich alleingelassen. In den Wäldern trifft er auf das Mädchen Glascha, die Geliebte des Partisanenführers. Fljora versucht sie zu trösten, als die Hölle über beide hereinbricht: Sie sind in einen Angriff der deutschen Wehrmacht geraten! Nur knapp können die beiden dem Tod entrinnen, aber die Schrecken haben kein Ende: Fljora wird Zeuge der entsetzlichen Massaker, die Nazi-Schergen unter der russischen Zivilbevölkerung anrichten.

 

So muss er einer faschistischen „Vergeltungsaktion“ beiwohnen, bei der unschuldige Menschen, überwiegend Frauen, Kinder und Greise in einer Holzkirche lebendig verbrannt werden! Diese traumatischen Erlebnisse lassen den Jungen innerhalb kürzester Zeit um Jahre altern. Er erlebt die jämmerliche Todesangst der von den Partisanen gefassten Mörder und steht schließlich vor einer Pfütze, in der ein Hitler-Portrait mit der Aufschrift „Hitler – der Befreier“ liegt. Die Stationen, die wir mit ihm innerhalb einer kurzen Zeitspanne erleben, sind Stationen der Zerstörung. Der Terror ist immer plötzlich da und dann andauernd: Fast schmerzhaft überfallen die Bilder des Schreckens auch den Zuschauer.

 

Dauer: 146 min. Der Film wird in russischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

 

Mi., 29. Juni, 20.00 Uhr
Do., 30. Juni, 20.00 Uhr
im Kino 8 1/2
Nauwieserstraße 19, Saarbrücken

Am 29.6. wird es vor der Filmvorführung einen Einführungsvortrag von Erich Später (Heinrich Böll Stiftung Saar) geben.

 

Veranstaltet von:


- Antifa Saar / Projekt AK
- Heinrich Böll Stiftung Saar
- Kino 8 1/2