Mumia Abu Jamal - Free Mumia now!

Free Mumia now!

Mumia Abu Jamal sitzt heute – Mai 2011 – seit 29 Jahren im Todestrakt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Pennsylvania. „Unschuldig“ – wie nicht nur er selber oder seine Freunde immer wieder beteuern, sondern wie es zahlreiche Personen oder Institutionen als offenkundig erklären, nachdem sie sich mit dem „Fall Mumia Abu Jamal“ beschäftigt haben. Unschuldig am Tod des Polizisten Daniel Faulkner, der am 9. Dezember 1981 bei einem Schusswechsel nach einer Verkehrskontrolle starb.


Mumia Abu Jamal sitzt heute – Mai 2011 – seit 29 Jahren im Todestrakt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Pennsylvania. „Unschuldig“ – wie nicht nur er selber oder seine Freunde immer wieder beteuern, sondern wie es zahlreiche Personen oder Institutionen als offenkundig erklären, nachdem sie sich mit dem „Fall Mumia Abu Jamal“ beschäftigt haben. Unschuldig am Tod des Polizisten Daniel Faulkner, der am 9. Dezember 1981 bei einem Schusswechsel nach einer Verkehrskontrolle starb.

 

Das Verfahren gegen Mumia Abu Jamal war geprägt von Verurteilungsinteresse um jeden Preis, von Beweisunterschlagung und Beweismanipulierung, von Behinderung der Verteidigung wie auch von der rassistischen Planung bei der Geschworenenauswahl. Vorsitz in diesem Verfahren hatte ein Richter, der zu Beginn des Prozesses vor Zeugen erklärte: „Ich werde ihnen helfen, den Nigger zu grillen.“ Die kalifornische Lehrergewerkschaft verurteilte das Verfahren wegen seiner „illegalen und unfairen Methoden“. Zahlreiche Personen wie Angela Davis oder der Filmproduzent Colin Firth verurteilen dieses Verfahren und fordern die Freiheit von Mumia Abu Jamal.

 

Die Kampagne zu Mumia Abu Jamal richtet sich gegen dieses offenkundig pseudorechtliche und rassistische Verfahren gegen einen schwarzen Bürgerrechtler – und sie richtet sich gegen die Todesstrafe, mit der der Mord durch den Staat als Nicht-Mord behauptet wird.

 

In diesem Band der BIBLIOTHEK DES WIDERSTANDS wird ausführlich über die Geschichte des schwarzen Bürgerrechtlers Mumia Abu Jamal berichtet, wird präzise ein Verfahren analysiert, das letztlich Ausdruck einer Verschwörung von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht gegen den Angeklagten war und ein Überblick über eine Solidaritätsbewegung gegeben, die seit Jahrzehnten immer wieder neu um das Leben von Mumia Abu Jamal kämpft.

 

Mit Texten und Stellungnahmen von: Mumia Abu Jamal, Todd Steven Burroughs, Angela Davis, Amy Goodman, Leonard Peltier, Suzanne Ross, Annette und Michael Schiffmann, Alice Walker, Lin Washington und zahlreichen Einzelpersonen aus der Solidaritätsbewegung gegen die Todesstrafe und zu Mumia Abu Jamal.

 

 

Neue Entscheidung

 

Am 26. April 2011, zum Redaktionsschluß dieses Buches, bestätigte das Richtergremium des 3. Bundesberufungsgerichts seine Entscheidung vom 27. März 2008, die die Aufhebung des Todesurteils aus einer Vorinstanz zu Mumia Abu Jamal bekräftigt hatte. Dies ist ein großer Erfolg für Mumia Abu Jamal. Dies ist aber nicht das Ende des Verfahrens. Mumia Abu Jamal bleibt weiter im Todestrakt. Noch immer kann der US Supreme Court diese Entscheidung aufheben. Diese Gefahr besteht real fort. Diese jetzt getroffene Entscheidung des 3. Berufungsgerichtes sollte für die Solidaritätsbewegung der Anlass sein, den Fall Mumia Abu Jamal mit großer Energie, mit großer Solidarität untereinander und mit breiter Unterstützung erneut in die Öffentlichkeit zu bringen. Free Mumia now!

 

Die Herausgeber.

 

 

Spendenaufruf

 

Mumias Verteidigung braucht nach wie vor Spenden, um die Arbeit weiterführen zu können. Ihr erklärtes Ziel ist seine Freiheit. »Mumias Verurteilung und sein Todesurteil sind Relikte aus einer Zeit und von einem Ort, die für Polizeibrutalität und rassistische Diskriminierung berüchtigt waren. Wir werden nicht ruhen, bis die Ungerechtigkeit gegen Abu Jamal in den Mülleimer der Geschichte gefegt ist.« Wir bitten, die Spenden in Deutschland auf das Konto der Roten Hilfe e.V. zu überweisen. Die Rote Hilfe e.V. garantiert, dass alle Spenden, die unter dem Stichwort »Mumia« auf diesem Konto eingehen, ohne Abzug auf das von Mumia autorisierte Konto der National Lawyers Guild Foundation in New York gehen, das die Spenden für das Verteidigungsteam koordiniert. Spendenkonto Verteidigung Mumia Abu Jamal in Deutschland:

 

Rote Hilfe e.V. Kontonummer: 19 11 00 462
BLZ: 440 100 46 – Postbank Dortmund
Stichwort Mumia

 

http://www.laika-verlag.de/bibliothek/mumia-abu-jamal

 

http://www.laika-verlag.de/sites/default/files/leseproben/bdwband14/inde...

 

 

In Prison My Whole Life

 

Evans, Marc, USA 2007, 90 Minuten
Filmsprache: Amerikanisches Englisch
Untertitel: Deutsch

 

Mumia Abu-Jamal, Journalist und Schriftsteller, Ehrenbürger von Paris und Mitglied des „P.E.N.", vor fast 30 Jahren wegen Mordes verurteilt und seitdem in der Todeszelle -- schuldig oder nicht? Dieser Film präsentiert die Fakten und Hintergründe, „Geschichte", noch während sie entsteht und gemacht wird. William Francome kam in derselben Nacht zur Welt, in der Mumia Abu-Jamal festgenommen und des Mordes an einem Polizeibeamten beschuldigt wurde: am 9. Dezember 1981. Francome macht sich auf die Mission, die Hintergründe der Tat und der Verurteilung zu ergründen -- er setzt sich nicht nur mit der Geschichte der vergangenen 25 Jahre, sondern auch mit Rassismus, Klassenvorurteilen und den Widersprüchen und Schrecken der Todesstrafe auseinander. Der Film zeigt seine Gespräche mit Autoren, Menschenrechtsaktivisten und Musikern wie Alice Walker, Noam Chomsky, Angela Davis, Snoop Dogg und Steve Earle -- und natürlich Mumia Abu-Jamal selbst, der -- von alten Fotos abgesehen -- unsichtbar bleiben muß, weil die zum Tod Verurteilten heute nicht mehr gefilmt oder fotografiert werden dürfen. Außerdem bringt der Film die bisher stärksten Argumente für ein neues Verfahren für Abu-Jamal, zum Teil aufgrund neuer Beweise für seine Unschuld, die während der Dreharbeiten von dem Heidelberger Linguistiker und Amerikanisten Michael Schiffmann entdeckt wurden. Die Dokumentation war einer der Beiträge beim Sundance Film Festival 2008. Sie steht unter Schirmherrschaft der wichtigsten Menschenrechtsorganisation der Welt, Amnesty International.

 

http://www.youtube.com/watch?v=Ji06kdGzvPg

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Jaaa, er lebt noch

 

von Ivo Bozic

 

Lebt denn der alte Mumia noch, Mumia noch? Jaaa, er lebt noch, lebt noch, stirbt nicht. Und vermutlich bleibt es auch dabei. Nun gut, eines Tages wird es auch den inhaftierten US-Journalisten Mumia Abu-Jamal dahinraffen, aber derzeit sieht es so aus, als werde er dann eines natürlichen Todes sterben. Anders als 46 andere Menschen in den USA oder 252 im Iran oder Tausende in China, die alle allein im Jahr 2010 Opfer der Todesstrafe wurden. Doch für die Welt-Soli-Gemeinde scheint es seit nunmehr 30 Jahren nur einen zu geben, dessen Leben sie interessiert: Mumia.

 

Der sitzt seit 1981, zum Tode verurteilt, in Pennsylvania im Gefängnis, weil er einen Polizisten erschossen haben soll. Er selbst bestreitet dies. Nachdem der erste Prozess von rassistischen Diskriminierungen geprägt war, bildete sich eine internationale Solidaritätsbewegung, die die Freiheit für Abu-Jamal forderte. Das ehemalige Black-Panther- und späteres Move-Mitglied Abu-Jamal schreibt aus seiner Zelle regelmäßig Artikel und politische Kolumnen voller verschwörungstheoretischem Antizionismus und plumpestem Antiimperialismus. Ob er für diesen Unfug Ehrenbürger der Stadt Paris wurde und die »Ehrenmitgliedschaft« der »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten« verliehen bekam? Oder einfach dafür, dass er immer noch lebt?

 

In den vergangenen 30 Jahren ging es juristisch ständig hin und her, die Hinrichtung wurde immer wieder ausgesetzt, nun gab es vorige Woche eine richtig gute Nachricht für Abu-Jamal. Das Todesurteil sei nicht verfassungskonform, stellte das 3. Bundesberufungsgericht in Philadelphia fest. Innerhalb von sechs Monaten muss nun erneut über das Strafmaß verhandelt werden, oder das Urteil wird ohne Anhörung in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.

 

Als Maskottchen einer Kampagne gegen die Todesstrafe hat Mumia Abu-Jamal aber noch nie getaugt. Da von seinen Unterstützern ständig damit argumentiert wird, er sei doch unschuldig, erwecken sie den Eindruck, bei denen, die schuldig sind, sei die Todesstrafe schon okay. Zumal, wenn sie sich nur um diesen einen Dreadlocks tragenden Antiimp-Freak kümmern, während täglich irgendwo auf der Welt Menschen hingerichtet werden. Darunter ganz sicher viele, die politisch weit weniger irre sind. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn Mumia nicht sterben muss. Doch das letzte Wort hat der Oberste Gerichtshof. Die Story geht also weiter.

 

http://jungle-world.com/artikel/2011/18/43141.html

Bozic meint also, dass es auf einzelne Menschen im Todestrakt angesichts tausender Toter durch die Todesstrafe nicht ankommt, wenn diese nur eine seiner Meinung nach falsche Gesinnung hat. Das ist menschenverachtend und würde ihn in einem anderen Zusammenhang seinen antideutschen Ruf kosten. Davon abgesehen, dass es meilenweit von einer Kritik an staatlichen Tötungen entfernt ist. Einfach widerlich, diese Jungle World. Das sage ich nicht als Antiimp, sondern als jemand, der das Drecksblatt früher selbst mal im Abo hatte.

Es ist der Aufruf sich zu entsolidarisieren.
Denn es handelt sich bei Mumia ja um einen "Irren".

Man kann an der Soldaritätsszene viel kritisieren. Identitäre Sinnstiftung an der Geschichte eines Einzelnen, mangelnde unreflektierte Analyse und Praxis, etc.p.p.
Das sollte man aber solidarisch kritisch machen.
Jamanden der sich nicht wehren kann, in eine pathologisch-psychologische Nische zu stellen ist ein Angriff auf diese Person.

Wenn Bozic mal 30 Jahre unschuldig im Knast auf seine Hinrichtung warten sollte, und unter diesen Bedingungen noch politisch aktiv solche Kommentare schreiben würde wie jetzt. Er bekäme meine Solidarität. Allein wegen der Ungerechtigkeit und gegen die Todesstrafe. Ob er mich dann auch beschimpfen würde?