Infoveranstaltung zum Fall Oury Jalloh

Jalloh Bild

Am 7.1.2005 verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle. Obwohl er fest auf einer schwerentflammbaren Matratze fixiert war, behaupteten die diensthabenden PolizistenInnen, dass Jalloh die Matratze selbst in Brand gesteckt habe. In einem ersten Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge wurden zwei Beamten freigesprochen. Im Januar 2011 hat nun der Revisionsprozess gegen einen der Beamten begonnen. Hierzu wird es eine Infoveranstaltung von Aktion Bleiberecht geben.

 

Wir haben AktivistInnen der Initiative "Break the silence- in Gedenken an Oury Jalloh" eingeladen, die uns über den Fall und den laufenden Prozess berichten werden. Schon im ersten Prozess war deutlich geworden, dass das Verfahren mehr als problematisch war- der damals vorsitzende Richter wies darauf hin, dass das Gericht "trotz inensivster Bemühungen" nicht die Chance hatte, "das was man ein rechtsstaatliches Verfahren nennt, durchzuführen". Das Urteil beruhe nicht auf "Erkenntnissen", es sei einfach "ein Ende, das aus formalen Gründen sein muss". Er schloss eine Urteilsbegründung mit dem Satz "Ich habe keinen Bock, zu diesem Scheiß noch irgendetwas zu sagen". Zu Beginn zeigen wir den Dokumentarfilm "Tod in der Zelle- Warum starb Oury Jalloh?", der den Fall und die Behördenwillkür beleuchtet. Anschließend werden uns die AktivistInnen aus Dessau genauer über den Fall, ihre Arbeit und den laufenden Prozess berichten.

 

Der Vortrag findet im White Rabbit, Leopoldring 1 statt. Los gehts pünktlich um 20 Uhr