Nachdem am gestrigen Dienstag im Reutlinger Generalanzeiger lediglich berichtet wurde, dass die Animal Liberation Front nach eigenen Angaben zum Tag zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April auf Tierversuche in Tübingen hinweisen wolle, indem sie in der Nacht zum Montag auf den Tübingern Ortsschildern die "Universitätsstadt" zur "Tierversuchsstadt" gemacht habe, heißt es heute im Schwäbischen Tagblatt:
"Angeblich soll die so genannte ‚Tierbefreiungsfront‘ (‚Animal Liberation Front‘) die Schilder überklebt haben, um auf Tierversuche in Tübingen aufmerksam zu machen. Die aus England stammende Bewegung ist in kleinen Gruppen organisiert und auch für Brandanschläge etwa auf Jägersitze bekannt. Wegen des offenbar politischen Hintergrunds ermittelt das Dezernat Staatsschutz. ‚Wir haben noch keine Hinweise‘, sagte Polizeisprecher Josef Hönes. Die Beamten bitten, dass sich Zeugen der Klebe-Aktion unter Telefon 0 70 71 /█ ██ ██ ██ melden."
Die Animal Liberation Front ist eine nicht organisierte Bewegung, es gibt keine Mitgliedschaft im herkömmlichen Sinn, es gibt nur unabhängig voneinander agierende autonome Kleingruppen, die sich das Label ALF geben. Jede Gruppe oder auch Einzelperson, die sich mit den Zielen der ALF identifiziert, kann sich als Teil der ALF bezeichnen und in ihrem Namen Aktionen durchführen. Die vier Grundsätze der ALF sind:
1. Die Befreiung von Tieren aus den Stätten, in denen sie gequält werden, z.B. Laboratorien, Tierfabriken, Pelzfarmen etc. Die Tiere müssen in ein gutes Zuhause übergeben werden, wo sie frei von Leiden bis zu ihrem natürlichen Ende leben dürfen.
2. Das Zufügen ökonomischer Schäden für all jene, die von der Not und der Ausbeutung der Tiere profitieren.
3. Das Aufzeigen der Gewalt, denen Tiere hinter verschlossen Türen ausgesetzt sind, mit Hilfe von gewaltfreien, direkten Aktionen und Befreiungen.
4. Das Ergreifen aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, damit weder Mensch noch Tier durch die Aktionen Schaden nehmen.