Rechtsextreme Hetze, Brandstiftungen, Überfälle: Die Zahl der Angriffe gegen Flüchtlingsheime ist stark gestiegen. Laut Bundeskriminalamt gab es im laufenden Jahr bereits viermal so viele Straftaten wie 2014.
Seit Beginn des Jahres sind einem Zeitungsbericht zufolge bereits fast 800 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verübt worden. Das Bundeskriminalamt (BKA) habe im laufenden Jahr 797 Straftaten gegen Flüchtlingsheime registriert, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Für 740 Delikte sind laut dem BKA "rechtsmotivierte Täter" verantwortlich. Bei 57 Delikten kann eine politische Motivation noch nicht sicher ausgeschlossen werden. Dem Bericht zufolge gab es im Einzelnen 320 Fälle von Sachbeschädigung, bei 180 Delikten verteilten die Täter rechtsextreme oder fremdenfeindliche Propaganda, bei 137 Straftaten wendeten die Angreifer sogar Gewalt an. Laut BKA gab es im laufenden Jahr 61 Brandstiftungen und zehn Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz. In vier Fällen explodierte der Sprengstoff in oder an der Flüchtlingsunterkunft.
Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsheime sei in den vergangenen drei Jahren stark gestiegen. Im gesamten Jahr 2014 hatte die Zahl der Straftaten gegen Asylunterkünfte demnach noch bei 199 gelegen, 2013 waren es 69 Delikte. Auch das Ausmaß der Gewalt nimmt zu. Laut Innenministerium hat die Polizei 2016 bundesweit bereits elf versuchte Tötungsdelikte von rechtsextremen Tätern registriert. Viermal sei die Tat als ein versuchter Mord, siebenmal als versuchter Totschlag gewertet worden.