In den letzten Wochen fanden europaweite Proteste gegen bestehende Abtreibungsgesetzte statt. In Polen sollten die bereits sehr strikten Abtreibungsregelungen noch verschärft werden, während in Irland mehrere Initiativen die Aufhebung des achten Verfassungszusatzes forderten. Durch diesen wird das Leben eines Fötus mit dem seiner Mutter gleichgestellt. Hierdurch wird es Frauen unmöglich gemacht, selbst in Härtefällen von Vergewaltigungen oder schweren Erkrankungen durch die das Leben der Mutter unmittelbar oder langfristig gefährdet werden, die Schwangerschaft abzubrechen.
Tausende gingen auf die Straßen und solidarisierten sich mit den Aktivist*innen, die sich in Irland und Polen, für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihre Körper, stark machen. Auch in Freiburg wurde in der Nacht vom 7. Auf den 8. Oktober ein kleines Zeichen der Solidarität gesetzt: Die Innenstadt wurde mit beschrifteten Slip-Einlagen und Kleiderbügeln verziert, um auf die herrschenden Missstände und die Proteste aufmerksam zu machen. Unter anderem kirchliche Institutionen wie das Freiburger Münster und die Erzdiözese wurden mit den Symbolen der Proteste und der Message "Our Bodies, Our Choice! - Solidarity with polish women | Solidarność z Polkami" geschmückt.
Auch hier müssen bestehende patriarchale Denkmuster und Regelungen angegriffen werden. Denn nicht nur in Irland und Polen stehen vor allem konservative Kräfte vonseiten der Kirche und der Regierung einer Liberalisierung der Abtreibungsrechte im Wege, obwohl dies vom Großteil der Bevölkerungen befürwortet wird. Auch in Deutschland wurden bereits Stimmen laut, die Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung absprechen wollen. Als Beispiele nennen lassen sich: der "Marsch für das Leben", der unter anderem im September 2016 mit mehreren tausend Teilnehmenden in Berlin stattfand und in Freiburg die Piusbrüder, die jedes Jahr betend "zum Schutz des Lebens" durch die Freiburger Innenstadt marschieren.
Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die weltweit für die Selbstbestimmungsrechte von Frauen kämpfen. Strenge Gesetze haben und werden Abtreibungen nicht verhindern! Sie zwingen Frauen in die Illegalität und setzen sie physisch wie psychisch immensen Gefahren aus. Wir fordern für jede Frau das Recht, über ihren Körper bestimmen zu dürfen und die Wahl zu treffen Mutter zu sein, oder nicht.
Our lives, Our bodies, Our choice!
Für die Selbstbestimmung der Frau! Für das Recht auf Abtreibung!
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