In Leipzig demonstrierten rund 70 Teilnehmer*innen ihre Solidarität mit den Streiks in Frankreich und gegen die geplante HartzIV-Reform. Ein Platzregen drohte die Teilnahme an der Demonstration zu erschweren, zu der seit einer Woche aufgerufen wurde. Pünktlich zum Demobegin hörte der Regen jedoch auf und erlaubte trockenes Demonstrieren; doch wohl auch deshalb fanden sich nur 70 Teilnehmer*innen ein.
Nach einem Eingangsredebeitrag am Augustusplatz mit einer Analyse der Demos, Streiks und Blockaden in Frankreich, zogen 70 zumeist junge Teilnehmer*innen durch die Innenstadt. Es gab ein Transparent (siehe Bild) und schwarz/schwarz-rote Fahnen, anarcho-kommunistische Parolen wurden gerufen. Der Zug endete vor dem französischen Honorarkonsulat, wo zwei weitere Redebeiträge agehalten wurden.
Einerseits wurde auf die geplante Verschärfung der HartzIV-Regelung hingewiesen: So muss wohl in Zukunft jeder Job angenommen werden, bei eigenmächtiger Kündigung müssen alle erhaltenen Leistungen zurückgezahlt werden. Auch auf die Geschichte wurde eingegangen, wie Otto von Bismarck die Sozialgesetze einführte während er Sozialdemokraten verfolgen ließ, um mit Zuckerbrot und Peitsche, die Arbeiterschaft "zu bestechen" (Wortlaut O.v.Bismarck). Die Schlussfolgerung folgt dem anarcho-kommunistischen Denken: "Wenn wir um Krümel bitten, bekommen wir nur diese und oft nichtmal das. Nur wenn wir den Herrschenden Angst machen, bekommen wir Zugeständnisse und mehr!".
Zu guter letzt wurde ein Grußwort eines französischen Genossen von der dortigen landesweit agierenden, libertär-kommunistischen Alternative Libertaire auf französisch und deutsch verlesen. Dabei wurden die kleinen Erfolge der Zusammenkunft verschiedener Strömung bei Nuit de Bout, die Chancen der Blockaden der Schlüsslindustrien und die Politisierung sonst unpolitischer Menschen betont: "Der Kampf geht weiter!"