300 Demonstranten blockieren Neonazis

Erstveröffentlicht: 
14.03.2010

Gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen in Zweibrücken haben am Samstag rund 300 Menschen demonstriert. Dabei gab es nach Polizeiangaben lediglich kleinere Zwischenfälle. Rund 80 Neonazis seien durch die Innenstadt gezogen.

Etwa 200 Polizisten waren im Einsatz. Ihnen gelang es, die beiden Gruppen auseinander zu halten. Ein Rechtsextremer sei in Gewahrsam genommen worden, weil er den Hitler-Gruß gezeigt habe. Ein Gegendemonstrant müsse mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen, weil er einem Polizeibeamten ins Gesicht geschlagen habe.

Zu der Gegenkundgebung unter dem Motto "Kultur! Für Demokratie und Courage" hatte das Bündnis "Buntes Zweibrücken" aufgerufen, das unter anderem von der IG Metall unterstützt wird. Die Aktion wurde am Morgen auf dem Hallplatz von Oberbürgermeister Helmut Reichling (parteilos) eröffnet. Redner bei den Protestierenden waren unter anderem Schülersprecher, sowie Gewerkschafts- und Kirchenvertreter.

Geplante Marschstrecke blockiert

 

Demonstranten des linken Spektrums hatten sich dann von dort auf den Weg gemacht, um einen geplanten Zug der Neonazigruppe "Nationaler Widerstand Zweibrücken" zu stören. Die Rechtsextremen bezeichneten ihren Aufmarsch als "Trauermarsch". Als Hintergrund gaben sie die Zerstörung Zweibrückens durch einen Bombenangriff der Alliierten am 14. März 1945 an.

Nachdem die Gegendemonstranten die geplante Marschstrecke blockiert hatten, zogen die Neonazis in Begleitung der Polizei auf einem Umweg durch die Stadt. Dabei blieb nach Informationen der Polizei alles friedlich. Es gab lediglich verbale Attacken von den Gegendemonstranten.