Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 - Kein Vergessen! Kein Vergeben!

9. November

Gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland, Europa und ueberall!

 

Am Montag, den 9.November 2015, 17h
Auftaktkundgebung am Mahnmal Levetzowstrasse (U-Bhf Hansaplatz, S-Bhf Tiergarten)

 

Am helllichten Tag und unter aller Augen…

Wir freuen uns, dass uns Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) als Zeitzeugin und Ueberlebende des Naziterrors zum wiederholten Male besucht. Sie ueberlebte als verstecktes Kind den Holocaust in Frankreich, wohin sich ihre Eltern vor den Nazis gefluechtet hatten und in der Schweiz. Heute ist sie aktiv in der antifaschistischen Bewegung, darunter den „Child Survivors Deutschland – Ueberlebende Kinder der Shoah” und der VVN-BdA Berlin-Pankow.

Wir freuen uns auch Peter Neuhof (* 30.Juli 1925) begruessen zu koennen. Peter Neuhof war acht Jahre alt als die Nazis in Deutschland an die Macht kamen. Seine Eltern, beide Mitglieder in der KPD, engagierten sich von Anfang an gegen die Nazis und halfen u.a. gesuchten Genoss*innen beim Untertauchen.

 Sein Vater Karl Neuhof wurde als juedischer Kommunist von den Nazis ermordet, seine Mutter Gertrud Neuhof ueberlebte das KZ Ravensbrueck und wurde auf dem Todesmarsch von der Roten Armee befreit. Er selber sagt von sich: „Es waren so unwahrscheinliche Gluecksumstaende, dass ich in dieser fuerchterlichen Zeit ueberlebt habe.” Peter ist Mitglied in der Berliner VVN-VdA. Fuer die musikalische Unterstuetzung sorgt die Gruppe „Zhetwa”.

 

Anschliessend wird es eine antifaschistische Demonstration zum Mahnmal an der Putlitzbruecke (S-Bhf Westhafen) geben. Die Demonstration orientiert sich dabei an dem Weg, den die Juden*Juedinnen vom Sammellager in der Levetzowstrasse zum Deportationsbahnhof an der Putlitzbruecke unter den Augen der Bevoelkerung gehen mussten. Von den Gleisen 69, 81 und 82 aus wurden 30.000 Berliner Juden*Juedinnen in die Vernichtungslager deportiert, unter ihnen 1.800 Menschen aus Moabit. Wir werden auf unserer Demonstration an verschiedenen Orten an juedische Mitbuerger*innen erinnern. Moabit ist heute ein Ort behoerdlicher Gaengelung von Gefluechteten durch Sondergesetze sowie schwieriger Lebensverhaeltnisse und der Ausgrenzung in Sammelunterkuenften. Auch davon wird auf unserer Demonstration die Rede sein.