Der 18-jährige Michael Brown lief auf der Strasse statt auf dem Trottoir. Das führte zum Streit mit einem Polizisten – der den Teenager in der Folge erschoss.
Ein Polizist hat in der Kleinstadt Ferguson im US-Bundesstaat Missouri den 18-jährgen Michael Brown erschossen. Der Teenager sei nicht bewaffnet gewesen und habe Zeugen zufolge auch nicht provoziert, berichtete der lokale CNN-Sender KMOV.
Ein Freund, der mit dem jungen Mann unterwegs war, sagte dem Sender, sie seien am Samstag auf der Strasse gegangen und von einem Polizisten im Streifenwagen aufgefordert worden, das Trottoir zu benutzen. Es habe einen Wortwechsel gegeben, dann habe der Polizist mehrfach auf den Jugendlichen geschossen.
«Tötet die Polizei»
Hunderte Bewohner des mehrheitlich schwarzen Vorortes von St. Louis, in dem der 18-Jährige erschossen wurde, gingen auf die Strassen und skandierten «Tötet die Polizei». Eine Bürgerrechtsorganisation forderte am Sonntag eine Untersuchung durch die Bundespolizei FBI.
Michael Brown war am Samstagnachmittag in der Nähe des Hauses seiner Grossmutter in Ferguson von einem Polizisten erschossen worden. Die Polizei teilte zunächst nicht mit, warum der Beamte die Schüsse abgefeuert habe. Eine Untersuchung sei aber eingeleitet worden.
Als nach der Tat viele Bewohner der Stadt Ferguson auf die Strasse strömten, heizte sich die Stimmung immer mehr auf. Die Polizei forderte schliesslich Verstärkung von 60 weiteren Fahrzeugen an. Rund zwei Drittel der 21'000 Einwohner von Ferguson sind schwarz.
Der örtliche Ableger der Bürgerrechtsorganisation NAACP forderte, dass das FBI eingeschaltet werden müsse, «um die Integrität der Ermittlungen zu schützen». NAACP-Vertreter John Gaskin verglich den Fall mit dem des 2012 in Florida erschossenen 17-jährigen Trayvon Martin.
UPDATE: 11.08.2014 - 15.30 Uhr
Offenbahr gab es noch am selben Abend zahlreiche Plünderungen von Geschäften, Ausschreitungen und Konfrontationen mit der Polizei. 35 Menschen wurden festgenommen im Zusammenhang mit Ausschreitungen. Die New Plack Panther Party ruft zum Widerstand der schwarzen Bevölkerung auf, gegen die rassistische Politik in Washington und der Polizei. Die schwarze Community ist extrem aufgebracht, es werden weitere Ausschreitungen befürchtet. Es gibt gespräche, wonach die Nationalgarde zur Sicherheit in Alarmbereitschaft versetzt werden soll, um ein überschwappen in andere Städte zu verhindern.