In der Nacht vom 10.03. auf den 11.03. wurden in Ludwigsburg mehrere Transparente anlässlich eines für den 12.03. angesetzten Vortrags im Garnisonsmuseum aufgehängt. Referent bei diesem Vortrag ist der Geschichtsrevisionist Klaus Hammel.
Laut der Tageszeitung Neues Deutschland verharmlost Hammel die Kriegsverbrechen der Wehrmacht. Er ist zudem freier Publizist und schreibt für diverse (rechte) Zeitschriften, so unter anderem für die “Gebirgstruppe”, die “Junge Freiheit”, bei der “Sezession” und im Veteranenblatt “Alte Kameraden”. Hammel setzt sich nach wie vor für den Mythos der “sauberen Wehrmacht” ein.
In einem Buchbeitrag versuchte er nachzuweisen, dass erst die grausame Kriegsführung der sowjetischen Partisanen zu Übergriffen der Wehrmacht geführt hätte. Im gleichen Beitrag verteidigt er die deutschen Soldaten als “Kinder ihrer Zeit”. Die “Gleichgültigkeit und Unmenschlichkeit”, so seine Umschreibung von Holocaust und Vernichtungskrieg, wären auch durch den “Erfahrungshorizont” des russischen Bürgerkriegs, der Nachkriegskämpfe in Deutschland, im Baltikum und im Spanischen Bürgerkrieg beeinflusst worden. Gleichfalls habe, so Hammel, die angeblich “herausragende Rolle der jüdischen Intellektuellen” in den “bolschewistischen Führungskadern” dazu beigetragen “Hemmschwellen” herabzusetzen.
Der Vortrag mit Klaus Hammel ist jedoch nicht die einzige fragwürdige Aktivität im Garnisonsmuseum Ludwigsburg. So fanden jahrelang Treffen des “Kameradenkreis ehemaliger 13-er e.V.” statt, welcher aus einer Gruppe Hinterbliebener der Deutschen Wehrmacht besteht. Hier ein Zitat vom ehemaligen Mitglied des Vereins und der Hitlerjugend, Magda M.: “Das Lebensopfer unserer Kameraden dürfen wir nicht vergessen, diese Verpflichtung bleibt bestehen, bis der Letzte von uns dem toten Kameraden gefolgt ist. Unsere Männer-Väter und Kameraden standen und fielen getreu Ihrem Eide für das Vaterland.” Heutzutage werden die Treffen von der “Reservistenkameradschaft Ludwigsburg” weitergeführt.
Eine weitere Gruppierung, welche das Garnisonsmuseum seit mindestens 5 Jahren nutzt ist der “Arbeitsgemeinschaft für Kameradenwerke und Traditionsverbände e.V.” Dieser stellt einen Dachverband von etwa 70 Zusammenschlüssen ehemaliger Angehöriger der Wehrmacht dar. Die zahlreichen Treffen der Mitglieder und die Herausgabe der Vereinsblätter dienen nicht nur der Traditionspflege und Erhaltung der sozialen Verbindungen untereinander, sondern auch der gegenseitigen Vergewisserung der soldatischen Tugenden der Wehrmacht und deren Ehrenrettung entgegen dem »kritischen Zeitgeist«.
Die Verharmlosung von Verbrechen der Wehrmacht schafft einen Nährboden für faschistische Entwicklungen in unserer heutigen Gesellschaft. Es ist somit wichtig, Geschichtsrevisionismus und den mitragenden Institutionen, wie dem Garnisonsmuseum Ludwigsburg, entschlossen entgegenzutreten!