[Adventskalender SH] Türchen 17: Tanja Steinhagen-Wolf

Tanja Steinhagen-Wolf

Türchen 17: Tanja Steinhagen-Wolf

Tanja Steinhagen-Wolf ist schon seit etlichen Jahren in der extrem rechten Szene aktiv. Sie fungiert als Leiterin der „Gemeinschaft deutscher Frauen“ (GDF). Die GDF ist ein Zirkel von rechten Frauen und Müttern, die sich regelmäßig treffen, gemeinsame Ausflüge organisieren und einander Hilfestellungen für das Leben zwischen politischem Kampf und dem Familienleben geben.

 

Die Gemeinschaft Deutscher Frauen" bietet einen Rückzugsraum innerhalb der extremen Rechten, da sie von der Öffentlichkeit und auch den Behörden kaum wahrgenommen wird. Dass dies eine fahrlässige Fehleinschätzung darstellt, beweist ein Zitat Tanja Steinhagen-Wolfs zu den Angriffen von Neonazis auf Antifas am 1. Mai 2008 in Hamburg-Barmbek. Im NS-Sprachduktus schwärmt Steinhagen-Wolf von den Angriffen: „ In aktiver Selbsthilfe säuberten die Kameraden den Bahnhof von den Linken". [1] Somit wird deutlich, dass die GDF keine harmlose Frauen-Selbsthilfe-Gruppe darstellt.

 

Tanja Steinhagen-Wolf bewegt sich neben ihrer Arbeit in der „Gemeinschaft deutscher Frauen“ auch am Rande von NPD-Strukturen. Regelmäßig besucht sie Informationsveranstaltungen im Grevesmühlener „Thinghaus“, wo die GDF auch ihre Postanschrift verortet. Unter anderem war sie am 03.02.2013 bei einer Informationsveranstaltung, bei der das NPD Mitglied des Sächsischen Landtags, Arne Schimmer, bei seinem Vortrag mit dem Titel „Das NSU-Phantom und die Geheimdienste“ die Existenz des „Nationalsozialististischen Untergrunds“ und die damit verbundenen rassistischen Morde leugnete. So ist es nicht verwunderlich, dass Steinhagen-Wolf durch ihr Engagement innerhalb der extrem rechten Strukturen beste Verbindungen zu Kadern der NPD aus ganz Norddeutschland besitzt.

Neben diesen Tätigkeiten haben Steinhagen-Wolf und ihr Mann Thorsten Wolf ebenfalls gute Kontakte zum verbotenen „Blood & Honour“-Netzwerk und besuchten in den vergangenen Jahren mehrere Veranstaltungen, wie z.B. einige Rechtsrockkonzerte in Deutschland. Sie stellten dafür auch gerne ihr Auto zur Verfügung oder ihr Haus in Mölln als Übernachtungsmöglichkeit bereit. Zu den Gästen vergangener Jahre zählen auch „Blood & Honour“-Aktivisten aus Italien. Auch beim Geburtstagskonzert des Neonazis Stefan Silar in Koberg waren Steinhagen-Wolf und ihr Mann zugegen. Alle Anzeichen deuten daraufhin, dass auch diesmal Neonazis, die von außerhalb wegen des Konzertes angereist waren, bei Steinhagen-Wolf übernachteten.

Diese breite und internationale Vernetzung auf allen Ebenen macht die Familie Steinhagen-Wolf innerhalb extrem rechter Strukturen interessant, auch wenn sie selten in der Öffentlichkeit mit ihrem Gedankengut auftreten.

Tanja Steinhagen-Wolf und Thorsten Wolf
Ratzeburger Straße 24
23879 Mölln

 

 


 

 

[1] Mädelssache - Frauen in der Neonazi-Szene, 2011, Andrea Röpke, Seite 90