FL: Soli-Kundgebung für Pinneberger Synagoge

Zerschlagene Scheibe am Gemeindezentrum in Pinneberg

Am Freitag Nachmittag versammelten sich eine Gruppe linker Aktivist_innen in der Flensburger Innenstadt, um ihre Solidarität mit den Opfern antisemitischer Gewalt ganz allgemein und der jüdischen Gemeinde in Pinneberg im speziellen auszudrücken. Der Angriff auf die Pinneberger Synagoge in der Nacht, in der sich die Reichspogromnacht zum 75. mal jährte, war Anlass, den wachsenden Antisemitismus in breiten Schichten der Bevölkerung zu thematisieren.

 

Vor dem Gebäude des Karstadt-Kaufhauses wurde ein Redebeitrag verlesen, der nach einer Weile noch einmal wiederholt wurde, um weitere Passanten zu erreichen. Explizit wurde darauf eingegangen, dass an der Stelle von Karstadt einst das jüdische Kaufhaus Rath stand, dass unter Druck der Nazis verkauft und "arisiert" wurde.

 

Desweiteren wurde das Zusammenspiel von aktiver Gewalt der Neonazis und dem passiven Hinnehmen, ja, gutheißen der breiten Bevölkerung thematisiert und insbesondere der sekundäre Antisemitismus der Deutschen angesprochen, die antisemitisch nicht trotz, sondern wegen Auschwitz denken und die historische Schuld durch Schuldzuweisungen an "die Juden" relativieren müssen, um weiterhin deutsche Identität und Nationalstolz pflegen zu können.

 

Viel Kraft an die jüdische Gemeinde in Pinneberg!