Rüsselsheim: Bundeswehr raus aus dem Stadttheater!

Post für Rüsselsheims Stadtverordneten

Gegen einen Auftritt der „BigBand “ - Bundeswehrsoldaten mit Klampfen etc.- im Rüsselsheimer Stadttheater machen Kriegsgegner/innen mit Flugblättern und aktivem Eingreifen mobil.

 

Der für morgen angesetzte Auftritt lässt antimilitaristische Kräfte gegen das Werben der Militärs nicht nur mit Aufklebern, Übersprühen und Zerstören der Bundeswehrplakate in die Offensive gehen. Der städtische Betrieb "Kultur 123" hält dagegen, sammelte die antimilitaristischen Flugblätter ein und entfernte sofort alle angebrachten Aufkleber gegen den Militärevent im städtischen Theater.


Skandalöser sind allerdings die genaueren Umstände des Bundeswehrauftritts. Die Fäden für die Veranstaltung zog kein Geringerer als Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung.

 

Jung trägt als früherer Verteidigungsminister die Verantwortung für das Bombardement im afghanischen Kunduz. Aktuell wird die Schuld der Bundesrepublik für den verheerenden Angriff in Bonn vor Gericht verhandelt. In Kunduz starben viele Kinder unter den 142 Toten.

 

Das hielt Jung (CDU-MdB) nicht davon ab sich im August in der Lokalpresse als edler Spendengeldorganisator für einen Transportinkubator für Frühgeborene wahlkampfmäßig ablichten zu lassen.

 

Als Schirmherr für die Veranstaltung fungiert CDU-Bürgermeister Burghardt, der mit der Bundeswehrtruppe „BigBand“ das Militär in Rüsselsheim wieder einführen und gleichzeitig die Stimmung für deutsche Kriegseinsätze verbessern will.


Allerdings muss sich das Stadtoberhaupt den Vorwurf gefallen lassen, mit den immer wieder betont knappen städtischen Steuermitteln auch noch die Bundeswehrkapelle zu subventionieren. Sind die Kosten im Stadttheater doch sehr groß und die 865 Plätze bei weitem nicht ausverkauft. Zudem soll der Veranstaltungsgewinn – falls es überhaupt zu einem nennenswerten kommt - mit dem Bundeswehrsozialwerk (!) geteilt werden. Kriegsgegner/innen vermuten einen städtischen Kostenerlass für die Bundeswehr, weil der Reinerlös durch Ticketverkauf nur ziemlich gering ausfallen dürfte.

 

Um den Kommunalpolitiker/innen mitzuteilen was man davon und von Kriegspropaganda hält, haben die Antimilitarist/innen Veranstaltungsplakate vor dem Rathaus entfernt, zerstört und den Stadtverordneten vor die Briefkästen gefeuert.

 

 

Jung im Rüsselsheimer Echo:

http://www.echo-online.de/region/ruesselsheim/Jung-bringt-Big-Band-der-Bundeswehr-mit;art1232,4245352


Angeklagt kriegerische BRD:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/kunduz-prozess-zivilkammer-prueft-videos-der-kampfjets-a-930666.html