Innerhalb einer Stunde nach Bekanntwerden einer geplanten Kundgebung des „Freien Netz Süd“ (FNS) am Samstagabend versammelten sich rund 150 NazigegnerInnen vor dem ehemaligen Marktkauf, um die Kundgebung zu verhindern. Nur durch massiven Polizeischutz konnten die Neonazis ihre Kundgebung mehrere hundert Meter entfernt vom ursprünglich geplanten Kundgebungsort abhalten. Die Durchsagen des FNS, in denen sie sich mit FaschistInnen der sog. „Goldenen Morgenröte“ in Griechenland solidarisierten, wurden durch lautstarken Protest deutlich übertönt.
Durch die Tatsache, dass es sich beim FNS um eine Organisation handelt, die nach den Hausdurchsuchungen im vergangenen Juli kurz vor dem Verbot steht und sich mit FaschistInnen aus Griechenland solidarisiert, die in den vergangen Monaten mehrere Menschen ermordete, ist es äußert unverständlich, dass solche Veranstaltungen zum wiederholten Male mit allen Mitteln durchgesetzt werden.
Wir haben heute gezeigt, dass wir in der Lage sind innerhalb kürzester Zeit Protest gegen Nazis zu organisieren und schätzen die heutigen Gegenproteste als vollen Erfolg ein. Das Bündnis gegen Rechts, die Jugendantifa Fürth (JAF) und die ALF rechnen auch in den kommenden Monaten mit zunehmender Aktivität der Fürther Naziszene. Grund hierfür ist der geplante Antritt der FNS-Tarnliste „Bürgerinitiative Soziales Fürth“ (BiSF) bei den Kommunalwahlen im Frühjahr 2014.
Im Januar müssen die Neonazis zunächst mehrere hundert Unterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. Bereits seit einigen Monaten machen AntifaschistInnen aus Fürth auf diesen Umstand aufmerksam und planen Gegenaktivitäten. Bereits jetzt haben AktivistInnen ca. 40.000 Flugblätter an Fürther Haushalte verteilt, um auf die menschenverachtenden und rassistischen Inhalte der BiSF zu entarnen und auf die von ALF und JAF gemeinsam gestarteten Kampagne „Nazis stoppen! Der BiSF den Wahlkampf vermiesen“ aufmerksam zu machen.
Die ALF und die JAF werden es auch weiterhin nicht zulassen, dass Neonazis aller Couleur ihre nationalsozialistische und menschenverachtende Propaganda in Fürth und anderswo verbreiten. Die AntifaschistInnen kündigen weiteren Widerstand vor allem in Hinblick auf die Stimmensammlung der BiSF an.