[FR] Wagenburgler müssen Wiese am Wiehrebahnhof räumen

Erstveröffentlicht: 
24.09.2013

ALTERNATIVE LEBENSFORM

Seit einigen Tagen hält eine Wagenburggruppe beim Wiehrebahnhof eine Wiese besetzt. Nun steht fest: Die Mitglieder müssen das Gelände räumen. Die Fläche gehört der Stadt.

 

Die Eigentumsverhältnisse am Wiehrebahnhof sind geklärt: Die Wiese, die eine Wagenburggruppe am Samstag besetzte, gehört der Stadt. "Die Räumungsverfügung ist raus an die Polizei", sagte am Dienstag Rathaussprecherin Edith Lamersdorf. Die Polizei sei verpflichtet, die Verfügung umzusetzen, sagte deren Sprecherin Laura Riske. Wann und in welcher Form, konnte sie Dienstagabend gegen 18 Uhr nicht sagen. "Aber es steht den Betroffenen auf jeden Fall frei, den Platz zu verlassen."

Etwa 20 Angehörige einer Wagengruppe, die sich "Kommando Treibstoff" nennt, hatten am Samstag mit einigen Wagen ein Grundstück hinter dem Wiehrebahnhof besetzt. Vorausgegangen war eine Demonstration für mehr Wagenplätze in Freiburg. Die Besetzer des Areals erklärten in einer Pressemitteilung, dass sie mit dem Eigentümer reden wollten, um das Gelände zu mieten, pachten oder zu kaufen. Die Polizei war vor Ort und nahm Personalien auf. Niemand wusste, ob das Wiesengrundstück der Deutschen Bahn, einem Tochterunternehmen oder der Stadt Freiburg gehört – bis Dienstag.

 

"Das kann sein, dass man die Gebietsgrenzen erst einmal nachforschen muss, die im Alltag keinen interessieren", erklärte Stadtsprecherin Edith Lamersdorf. Nur der Grundstückseigentümer kann einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch stellen.

Aktivisten fordern "sofortigen Dialog"


Das "Kommando Treibstoff" fuhr bereits am Sonntag seine Wagen vom Gelände, um nach eigenen Angaben einer Beschlagnahme zu entgehen. Einige Aktivisten hielten die Wiese mit Zelten besetzt. Sie kritisierten, dass die bestehenden Wagenplätze in der Stadt entweder voll oder lediglich befristet geduldet seien. Dem Bedarf alternativer Lebensformen sollte Raum gegeben werden, so die Besetzer. Das Wiesengrundstück beim Wiehrebahnhof erscheine ihnen geeignet, da die Fläche ungenutzt sei. "Wir fordern die Stadt Freiburg auf, sich mit uns in sofortigen Dialog zu setzen, um eine weitere Nutzung zu ermöglichen", teilten sie in einer weiteren Pressemitteilung am Dienstagmittag mit.

Die Stadtverwaltung verfügte stattdessen am gleichen Tag die Räumung. Sie vertrat schon bei früheren Platzbesetzungen im Stadtgebiet die Position, dass es in Freiburg keine weitere Flächen für Wagenburgen geben soll.

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