Blut muss fliessen - Undercover unter Nazis in Kaufbeuren

Blut muss Fließen-Flyer

Im Vorfeld der antirassistischen Demonstration anlässlich des tödlichen Neonazi Angriffes auf dem Tänzelfest zeigt das antirassistische Jugendaktionsbüro "Blut muss fliessen - Undercover unter Nazis" in Kaufbeuren.


"Der Sänger gröhlt Gewaltparolen, die Neonazis toben und Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als Thomas Kuban zum ersten Mal ein Rechtsrock-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender hineinwagt. Sechs Jahre später hat er rund vierzig Undercover-Drehs hinter sich, auch in Ländern jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm auf seiner »Konzerttournee« immer wieder: »Blut muss fließen knüppelhagel-dick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik...«. Hochbrisant ist das Material, das Thomas Kuban im Lauf der Jahre zusammengetragen hat - einzigartig in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit.

Präsentiert wird es am **Mittwoch, den 09.10.** vom antirassistischen Jugendaktionsbüro und der Regionalen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus Oberallgäu und Schwaben ab **15:30 im Jugendzentrum** sowie ab **19 Uhr im Kolping Bildungszentrum in Kaufbeuren**. Um die Bedrohung, die von Neonazis auch in der Region ausgeht zu verdeutlichen, informiert anschließend ein Aktivist des Jugendaktionsbüros über neonazistische Umtriebe im Allgäu und darum herum und regt eine Debatte über mögliche Umgangsweisen mit entsprechenden Aktivitäten an. Denn: Mit Rechtsrock junge Menschen zu ködern und zu radikalisieren - die »Masche« zieht bei erschreckend vielen jungen Menschen. Längst hat sich rund um die Musikveranstaltungen auch ein blühender Markt entwickelt: CDs der einschlägigen Bands werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Mit rechtsextremen Merchandising- Artikeln ist das nicht anders. Auf diese Weise wird zugleich Geld für die Expansion der »Bewegung« generiert.

Der Journalist Thomas Kuban hat all das mit versteckter Kamera dokumentiert und ist dabei ein hohes Risiko eingegangen. In keinem Verhältnis dazu steht das Interesse der Öffentlichkeit an seinen Bildern. Besonders deutlich wird dies bei der erfolglosen Suche nach Unterstützung für ein Filmvorhaben, von dem er sich große Wirkung verspricht: Eine Reise durch Deutschland und Europa, zurück auch an Orte, an denen er versteckt gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger. Thomas Kuban versucht so Antworten zu finden auf die Fragen: Warum kann auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden und wie lässt sich das verhindern?

Der Autor Peter Ohlendorf hat Thomas Kuban auf seiner Reise mit der Kamera begleitet. Diesen Beobachtungen sind Sequenzen das Undercover- Materials gegen-übergestellt. In den Dokumentarfilm sind quasi fiktionale Elemente integriert, die sich aus Sicherheitsgründen ergeben: Der Protagonist das Films muss unerkannt bleiben, sein Name ist folglich ein Pseudonym. die eigenwillige Verkleidung dient nicht nur seinem Schutz, sondern thematisiert in ihrer Überpoitierung zugleich die Rezeption seiner Person durch die Gesellschaft. Auch die Stimme von Thomas Kuban wird unkenntlich gemacht. Die Sprechebene ist analog zur Verkleidung frei entwickelt, sie orientiert sich aber an seiner realen Identität und hält sich streng an Fakten.

Wir danken dem JuBiKu e.V. - Förderverein Jugend * Bildung * Kultur, Kaufbeuren aktiv, SJR Kaufbeuren und dem Programm Toleranz Fördern - Kompetenz stärken für die Unterstützung. Der Eintritt ist frei, spenden hilfreich.

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Gerne stehen wir für Interviews zur Verfügung. Bei Abdruck sind eine kurze Mitteilung sowie zwei Belegexemplare erbeten.

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