Drei Aktionen gegen Rechts in Ulm

Erstveröffentlicht: 
26.06.2013

Ulm


Der DGB ruft zur Menschenkette auf, die Autonomen zur Demo gegen eine Druckerei. Und ein Aktionsbündnis veranstaltet einen Info-Abend.

 

Autor: HANS-ULI MAYER

Der 1. Mai 2009 hat gezeigt, dass rechtes Gedankengut in Ulm auf großen Widerstand stößt. Dem damaligen Aufmarsch von knapp 1000 Jungnationalen standen mindestens 20.000 Demonstranten gegenüber, die aufzeigten, dass Alt- und Neunazis in der Stadt nicht willkommen sind. Das breite Bündnis von damals wirkt in der ein oder anderen Weise immer noch fort - was nicht zuletzt an zahlreichen Aktionen zu sehen ist, die in den kommenden Wochen in und von Ulm aus stattfinden.

Für Samstag, 6. Juli, gibt es gleich zwei Aufrufe - freilich zwei zu verschiedenen Veranstaltungen. Der DGB aus Ulm ruft zur Teilnahme an einer "Menschenkette gegen Rechts - Hand in Hand für mehr Toleranz im Land" auf, die eine Verbindung zwischen Bietigheim und Heilbronn herstellen soll. Hintergrund ist der Mord an der Polizistin Michele Kiesewetter, die in Heilbronn mit einem gezielten Kopfschuss getötet worden war. Der DGB organisiert Busse für die Anfahrt. Anmeldungen sind aber nötig.

Damit steht diese Aktion in Konkurrenz zu einer zweiten, die ebenfalls an diesem Tag stattfindet - allerdings in Ulm selbst. An vielen Stellen in der Stadt hängen Plakate und liegen so genannte Flyer aus, auf denen anonym auf einen Demonstrationszug vom Hauptbahnhof (15 Uhr) zum Münsterplatz hingewiesen wird. In einem Pressetext wird auf die Autonome Antifa in Freiburg verwiesen. Die Demo richtet sich gegen eine in Ulm ansässige Druckerei, deren Besitzer früher nach Auskunft der Polizei für die politische Rechte aktiv war. Die Druckerei soll unter anderem Aufträge des Deutschen Stimme Verlags bearbeiten und das einschlägige Magazin "Stolz und Troie" drucken.

Eine Woche später organisiert der Verein zur Förderung des Zusammenlebens Studierender am 12. Juli einen Aktionstag gegen Rechtsextremismus in Ulm. Schwerpunkt ist eine Filmvorführung von "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis", der im Xinedome viermal (8, 11, 15.30 und 18 Uhr) gezeigt wird. Das Rahmenprogramm dazu findet in der Kulturfahrschule statt, wo abends auch ein Konzert ist. Schirmherr ist OB Ivo Gönner.