Fass mit radioaktivem Abfall hat Rostschäden
von Hilke Janssen
Mindestens ein Fass mit radioaktivem Müll im Zwischenlager in Leese ist undicht. (Archivbild)
In einem Zwischenlager für schwachradioaktive Abfälle in Leese im Landkreis Nienburg lagert mindestens ein undichtes Fass. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums ist der Behälter mit Rostschäden am Freitag bei einer Routinekontrolle entdeckt worden. Das undichte Metallfass gehört zu einer Reihe von fast 1.500 Behältern, die dicht an dicht in dem Zwischenlager stehen. Sie waren im Jahr 2000 von Steyerberg nach Leese umgelagert worden.
Abfall aus Medizin, Forschung oder Technik
Die Tonne wird jetzt stabilisiert und soll so schnell wie möglich aus der Halle herausgeholt werden. Was ganz genau in den einzelnen Fässern liegt, ist unklar. Grundsätzlich lagern in Leese nach Angaben des Umweltministeriums radioaktive Abfälle aus Medizin, Forschung oder Technik - es könnte sich also beispielsweise um schwach strahlende Messgeräte oder Kleidungsstücke aus Laboren handeln.
Auch andere Tonnen sollen untersucht werden
Der Abfall und die Fässer sind mehr als 30 Jahre alt. Ein Gutachter soll jetzt prüfen, ob möglicherweise auch andere Metall-Tonnen im Zwischenlager rostig oder löchrig sind. Auch die Papiere, die Herkunft und Inhalt der Fässer dokumentieren, werden noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Zwar war es vor 30 Jahren verboten, zum Beispiel radioaktive Flüssigkeiten in die Tonnen zu füllen, so eine Sprecherin des Umweltministeriums. Die Erfahrungen aus der Asse zeigten allerdings, dass diese Regeln nicht immer eingehalten wurden.