Der Test einer französischen Langstreckenrakete ist fehlgeschlagen. Der Flugkörper vom Typ M51 hatte sich nach der ersten Flugphase selbst zerstört und stürzte vor der Bretagne in den Atlantik.
Eine französische Atomrakete des Typs M51 ist am Sonntag bei einem Testflug ohne nukleare Sprengköpfe explodiert. Die Interkontinentalrakete habe sich in der ersten Flugphase nach dem Start selbst zerstört, erklärte Kapitän Lionel Delort von der französischen Kriegsmarine in Brest. "Das ist ein Fehlschlag. Der Grund muss noch untersucht werden." Die Marine berge jetzt Raketentrümmer.
Die 53 Tonnen schwere M51 ist das neue Rückgrat der französischen Atomstreitmacht. Sie kann bis zu sechs Atomsprengköpfe tragen. Diese können unterschiedliche Ziele anvisieren, die bis zu 8000 Kilometer entfernt sein können. Die Rakete wird von atomgetriebenen französischen U-Booten aus abgefeuert, die bis zu 16 M51-Raketen tragen können.
Über gesperrtem Gebiet gesprengt
Augenzeugen berichteten Radio Bretagne, gegen 9.30 Uhr habe es einen gewaltigen Krach gegeben. "Ich habe weißen Rauch am Himmel gesehen und große Trümmerteile, die ins Meer fielen", sagte eine Zeugin. "Ich habe zuerst geglaubt, dass ein Flugzeug ins Meer stürzt." Das geschah unweit der Küste. Bretonische Friedensgruppen protestierten gegen den Raketentest und riefen für Montag zu einer Demonstration in Penmarc'h auf.